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Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion
Autoren: John Gregory Betancourt
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wenig Chancen, wiedergewählt zu werden. Vielleicht konnte er dem Mann wenigstens eine kleine Rettungsleine zuwerfen – etwas, das womöglich zu einer Position innerhalb der Sternenflottenbürokratie führen würde, falls Sekk das wollte.
    »Ich möchte, dass Sie wissen«, sagte Picard schließlich, »dass Ihre Unterstützung in dieser Angelegenheit nicht vergessen werden wird. Ich werde Ihren Namen in meinen Berichten an die Sternenflotte prominent erwähnen.«
    Sekk nickte.
»Ich danke Ihnen, Captain. Aber ich würde es vorziehen, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit dorthin richten, wo sie am dringendsten benötigt wird. Finden Sie ein Heilmittel für die Seuche. Sorgen Sie dafür, dass die Quarantäne so schnell wie möglich wieder aufgehoben wird. Helfen Sie meinem Volk. Das ist alles, was ich will.«
Sein Lächeln war das eines gütigen, mildtätigen Herrschers.
    In Picards Verstand leuchteten ein Dutzend rote Lampen auf.
Er verbirgt etwas
.
    Picard erwiderte das gewinnende Lächeln. »Ich verstehe, Gouverneur. Danke für Ihre Unterstützung. Picard Ende.«
    Er kehrte zu seinem Kommandosessel zurück, setzte sich und schlug die Beine übereinander.
Er lügt mich an. Er denkt, dass er mir Sand in die Augen gestreut hat
.
    Er hielt inne und dachte nach. Dabei konzentrierte er sich nicht auf den Gouverneur, sondern auf die Leute um sich herum. Er versuchte, einen unausgesprochenen Verdacht aus seinem Unterbewusstsein zu heben. Offiziere eilten von Station zu Station, scannten den Planeten und den Rest des Systems. Die Tür öffnete sich und zwei weitere Wissenschaftsoffiziere betraten die Brücke. Das vertraute Summen und Piepen erfüllte seine Ohren, zusammen mit dem weicheren Bass der Vibration eines Schiffes im Orbit.
    Picard ging seine Unterhaltung mit dem Mann Wort für Wort noch einmal durch. Sie
schien
aufrichtig gewesen zu sein. Dennoch hatte er das Gefühl, dass etwas an Sekks allzu bereitwilliger Kooperation faul war.
Warum?
    Plötzlich ging ihm ein Licht auf.
Damit wir die Daten nicht anzweifeln, mit denen er uns versorgt
.
    »Was denken Sie, Nummer Eins?«, fragte er plötzlich. Er sah seinen Ersten Offizier an, der zu seiner Rechten saß.
    »Ich denke, dass er uns etwas vorspielt, Sir.«
    Picard unterdrückte ein Lächeln.
Riker wird eines Tages ein guter Captain werden. Er hat die nötigen Instinkte
. »Denken Sie, ja?«, fragte er. »Würden Sie das genauer ausführen?«
    Riker zögerte. »Ich bin mir nicht sicher, Sir. Ich kann den Finger nicht darauflegen ...«
    »Aber ich kann es. Ich wette, der Gouverneur hat seine Familie in einem privaten Schiff vom Planeten geschafft und will nicht, dass wir sie wieder zurückbringen. Und ich wäre
sehr
überrascht, wenn wir auch nur einen einzigen Hinweis darauf im Verzeichnis des Raumhafens finden würden.«
    Riker wirkte verblüfft. »Woher wissen Sie ...?«
    »Kein aufstrebender Politiker würde seine Macht so einfach abgeben und sich dann auch noch weigern, den Ruhm dafür einzuheimsen.« Er lächelte ein wenig verbissen und dachte an das erste Mal, als er mit dem Gouverneur eines Planeten verhandelt hatte. Damals war er Lieutenant gewesen, und Gouverneur Silas Jones von der Rigel-Kolonie hatte ihn förmlich auseinandergenommen. »Sekk hat einen fatalen Fehler begangen, als er diese bewegende kleine Rede darüber gehalten hat, dass für ihn sein Volk an erster Stelle steht.«
    Riker schüttelte traurig seinen Kopf. »Obwohl es eigentlich genau so sein sollte.«
    »Ja, aber es war zu leicht. Als hätte er die Dinge so eingefädelt, dass es so wirkt, als hätte
er
uns die Verzeichnisse gegeben – zum Wohle seines Volkes natürlich. Stattdessen hat er mich die ganze Arbeit machen lassen und sich dann davon distanziert. Auf diese Weise hat er uns weder angelogen noch behindert, falls die Wahrheit herauskommt.«
    »Ein schwarzes Schaf gibt es immer.« Riker seufzte. »Hoffentlich leben auf diesem Planeten auch Leute, die sich auf etwas anderes konzentrieren können als auf ihren eigenen Vorteil.«
    Es ist schön, einen Idealisten als Ersten Offizier zu haben
, dachte Picard.
So weiß ich, dass die Philosophie der Föderation immer einen Verfechter hat
.
    »Sir«, sagte La Forge, der sich auf seinem Platz herumdrehte. »Ich habe eine Vermutung, wo wir das zusätzliche Schiff finden können.«
    »Oh?«
    »Ja, Sir.«
    Picard nickte langsam. Er mochte Initiative, und Geordi La Forge war ein weiteres Besatzungsmitglied mit den richtigen Instinkten. Auch er hatte eine
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