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Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion
Autoren: John Gregory Betancourt
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die Bruderschaft nannten. Sieben Jahre später begegneten diese menschlichen Siedler Peladianern, die den Planeten fast zur selben Zeit kolonialisierten.«
    Picard hatte noch nie einen Peladianer gesehen und wusste wenig über sie, abgesehen von der Tatsache, dass es sich um Humanoide handelte, denen ihre Privatsphäre heilig war und die im Allgemeinen als Pazifisten galten – selbst wenn man sie provozierte.
    »Nach einer Reihe kleinerer Kriege lernten sich die beiden Seiten kennen, und eine Zeit friedlicher Koexistenz folgte«, fuhr Data fort. »Den Informationen zufolge, zu denen ich Zugang hatte, legten sie wegen der wachsenden Bedeutung von Archaria III für die Landwirtschaft ihre Unstimmigkeiten zugunsten ökonomischer Kooperation bei.«
    »Das ist die offizielle Version«, sagte Picard. Er verschränkte die Arme und runzelte die Stirn. »Es gab immer Spannungen. Bevor Vater Veritas und die Reinheitsliga vor sechzehn Jahren auf der Bildfläche erschienen sind, ist es der planetaren Regierung gelungen, die meisten Probleme in den Griff zu bekommen, bevor sie eskaliert sind. Doch in den vergangenen Jahren gab es einen Anstieg von Terrorismus auf Archaria III – gegen Peladianer, gegen die mit ihnen verheirateten Menschen, und besonders gegen ihre Kinder – alles im Namen der Reinheit der menschlichen Rasse. Das ist ein weiterer Grund, weshalb die Föderation vermutet, dass die Seuche künstlich erschaffen worden sein könnte.«
    »Verzeihung, Sir«, sagte Riker. »Mir ist immer noch nicht ganz klar, was Sie zu dieser Annahme bringt.«
    Picard sah zu Dr. Crusher. »Doktor?«
    Sie schaute von dem Bericht auf. »Alle Opfer sind gemischter Herkunft«, sagte sie. »Nicht nur menschlicher und peladianischer. Es sind auch mehrere andere genetische Mischungen betroffen. Für Kreuzungen zwischen Menschen und Vulkaniern, Etrarianern und Bajoranern besteht ebenfalls Ansteckungsgefahr. Das reine menschliche und peladianische Erbgut scheint immun zu sein. Aus diesem Grund rate ich dringend dazu, dass niemand gemischter Herkunft den Planeten betritt.«
    Dieser letzte Satz ließ die Stimmung im Raum merklich sinken. Worf sah finster drein. Riker verschränkte die Arme und runzelte die Stirn, auch wenn er immer wieder fast verstohlen zu Deanna Troi hinübersah. Deanna selbst gab einen leisen Laut der Verärgerung von sich. Picard wusste, dass von allen Anwesenden für sie das höchste Risiko bestand.
    Er sah in ihre Richtung. Sie erwiderte seinen Blick, aber welche Emotion sich ihrer Kontrolle auch entzogen hatte, war nun wieder hinter dieser sachlichen, klinischen Wand verborgen.
    Counselor, hilf dir selbst
, dachte er.
    Dr. Crusher fuhr fort. »Die Symptome kommen sehr schnell. Offenbar dringt das Virus durch den Mund oder die Nase ein, und im lymphatischen Gewebe kommt es zur ersten Vermehrung. Kleine Mengen des Virus erreichen den Blutkreislauf und werden an andere Stellen des Retikulohistiozytären Systems transportiert, wo sie sich schnell vermehren. Hohes Fieber und schwere abdominale Krämpfe sind Teil der ersten Stufe. Dann beginnen kleine weiße Fieberbläschen den Körper zu bedecken, besonders das Gesicht, den Hals und die Achselhöhlen. Diese zweite Stufe dauert ein bis drei Tage. Die Infizierten fallen zu diesem Zeitpunkt in ein Koma – und das ist wahrscheinlich auch gut so. Die Schmerzen würden ansonsten extrem, während sich die Muskeln immer stärker verkrampfen und die Fieberbläschen in Mund, Hals und Lunge auftreten. Die Opfer beginnen zu ersticken. Als Nächstes kommt Stufe drei, wenn sie anfangen, aus Zahnfleisch, Nase und Ohren zu bluten, gefolgt von rasantem Zellabbau. Ein totaler systemischer Kollaps ist unausweichlich und tritt innerhalb einer Woche nach der Infektion ein – oft sogar schon innerhalb von drei oder vier Tagen.«
    Picard schluckte. Ihr sachlicher Tonfall milderte die entsetzliche Wahrheit über die Krankheit nicht.
Schmerz. Bewusstlosigkeit. Ersticken. Zellabbau. Tod
. Er hatte seit Langem große Angst vor dem Tod durch eine Krankheit, durch etwas Langsames und Heimtückisches, das sich Millimeter für Millimeter seinen Weg durch den Körper bahnte. Er bevorzugte Gegner, die er sehen, berühren und überlisten konnte.
    »Könnte
eine solche Krankheit genetisch hergestellt werden?«, fragte er. Es hatte keinen Zweck, die unausweichliche Frage hinauszuschieben.
    »Könnte jemand eine solche Krankheit künstlich erschaffen? Ja, ich denke, dass ein halbes Dutzend Forschungslabore in
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