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Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion
Autoren: John Gregory Betancourt
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Orion-Syndikat ging keine Risiken ein. Und bei diesem speziellen Auftrag waren alle getroffenen Vorsichtsmaßnahmen notwendig. Der Kunde hatte extra dafür bezahlt.
    Im Inneren des Koffers lagen Teile eines engstrahligen Langstreckensubraumtransmitters. Geschickt baute Solomon ihn zusammen, dann benutzte er den Trikorder, um die kurze, kegelförmige Antenne auf die richtigen Koordinaten einzustellen. Schließlich hatte sie eine Neigung von zwanzig Grad und deutete über den Platz.
    Als er das Gerät aktivierte, füllte ein Bild die Luft vor ihm: leuchtend rote Augen, langes weißes Haar und milchweiße Haut. Der General.
Ich hasse diesen Teil
. Solomon blinzelte, aber die Züge des Generals hatten dank des Sicherheitsverzerrers bereits begonnen, sich zu verändern. Nun besaß er die markante Nase, das blauschwarze Haar und die nach oben gebogenen Augenbrauen eines Vulkaniers. Während der gesamten Besprechung würde der Verzerrer die Gesichtszüge des Generals immer wieder von einer Spezies in eine andere umwandeln. Solomon fand es furchtbar verwirrend.
Es geht doch nichts über ein persönliches Treffen. Beim nächsten Kunden
.
    »Bericht!«, blaffte der General mit flacher und künstlicher Stimme, die nichts über seine wirkliche Herkunft verriet. Zweifellos wurde sie von Computern auf seiner Seite der Verbindung so in die Mangel genommen, dass keine Spur der ursprünglich geäußerten Worte verblieb.
    »Phase eins hat begonnen«, sagte Solomon sachlich.
Den Kunden bei Laune zu halten, ist die erste Regel jedes Dienstleistungsunternehmens, selbst wenn es um Terrorismus geht
. »Alle zehn Bomben sind an Ort und Stelle. Das Seuchenvirus wird gemäß Ihres Zeitplans freigesetzt.«
    »Akzeptabel.«
Der General nickte, und die tiefroten Hautlappen unter seinem Kinn wackelten im Einklang mit seinen drei Antennen. Dann wuchsen ihm Hörner und elfenbeinfarbene Stoßzähne.
»Ich werde das zweite Drittel Ihrer Bezahlung auf Ihr Konto auf Ferenginar überweisen. Der letzte Teil wird nach erfolgreicher Beendigung dieser Phase des Plans folgen.«
    Solomon befeuchtete seine Lippen. »General ...«
    »Sprechen Sie.«
    »Der Impfstoff ... sind Sie sicher, dass er wirkt?« Wenn er sich schon einer neuen, genetisch veränderten Seuche aussetzte, wollte er sichergehen, dass sie ihn nicht umbringen würde.
    »Ja.«
    »Das Orion-Syndikat toleriert keine Schäden an seinem Personal«, fügte er hinzu.
    »Ich würde es nicht riskieren, ein solches Talent wie das Ihre zu vergeuden. Ich werde es wieder brauchen.«
Der General schwenkte einen höckerigen gelben Tentakel, während auf seinem graugrünen Gesicht die Wangenkiemen eines Eshashu erschienen. Dann beendete er mit einer Schroffheit, die zu seinem plötzlichen klingonischen Aussehen passte, die Verbindung.
    Solomon saß auf dem Bett und kaute einen Augenblick lang auf seiner Lippe herum. Er spürte, wie Schweiß seinen Rücken herunterlief. Das Warten verursachte ihm immer Magenschmerzen. Er fühlte, wie er die Kontrolle verlor. Es war eine Sache, zum Orion-Syndikat zu gehören, der erfolgreichsten Verbrecherorganisation des Alpha-Quadranten. Erpressung, Brandstiftung und sogar Mord waren seit Langem ein Teil seines Lebens. Aber es war etwas anderes, für einen Auftrag eine exotische Krankheit freizusetzen und dann ruhig herumzusitzen und darauf zu warten, dass das Virus zuschlug.
    Was, wenn der Impfstoff nicht wirkte? Was, wenn er
nicht
immun war? Was, wenn ...
    Er atmete tief durch und zwang sich dazu, sich zu entspannen.
Ruhig, nur ruhig. Kein Grund zur Panik. Ich bin sicher. Ich bin wahrscheinlich die sicherste Person auf dem Planeten
. Er mochte unsichtbare Gefahren nicht, aber zumindest war er gegen sie geimpft worden.
Die Archarianer müssen irgendetwas angestellt haben, um eine so heftige Reaktion des Generals zu provozieren
, dachte er grimmig.
Die armen Schweine
. Dann zwang er diesen Gedanken aus seinem Kopf. Er konnte es sich nicht erlauben, Mitleid zu empfinden.
    Geschäft war schließlich immer noch Geschäft, und er wurde fürstlich dafür entlohnt. Selbst nachdem sich das Syndikat seinen Anteil genommen hatte, stand er dieses Quartal mehr als gut da. Risa wurde allmählich langweilig. Vielleicht würde ein wohlverdienter Urlaub auf Lomax, Gentree oder einer der anderen aufstrebenden Vergnügungswelten seine Nerven beruhigen.
    Er warf einen Blick auf das Chronometer seines Trikorders. Dort lief immer noch der Countdown bis zur sorgfältig abgestimmten Freigabe der
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