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Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale

Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale

Titel: Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
Autoren: Keith R. R. DeCandido
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wirklich, dass es besser wäre, wenn Sie ihr eine Antwort geben würden.«
    Die Benzitin starrte ihn an. »Woher wussten Sie?«
    Er deutete auf ihr Atemgerät. »Sie haben einen halben Gelöbniss-tein an diesem Ding, und es ist die Hälfte, die besagt, dass man Ihnen einen Antrag gemacht hat. Doch die Hälfte, die bedeutet, dass Sie Ja gesagt haben, fehlt noch, und Sie haben den ganzen Flug über an dem Stein herumgefingert und ihn betrachtet.«
    »Ich weiß einfach nicht, ob ich schon bereit bin.«
    Sonek zuckte mit den Schultern. »Sie haben den Stein doch schon angelegt. Das scheint mir darauf hinzudeuten, dass Sie zumindest denken, es sei einen Versuch wert. Außerdem ist es ja keine lebens-lange Verpflichtung.«
    »Das ist wahr.« Sie lächelte. »Danke, Professor.«
    »Gern geschehen«, sagte er und erwiderte das Lächeln. Die benzi-tische Biologie war kompliziert und hatte nichts mit persönlichen Beziehungen und Familie zu tun. Die Leute, mit denen man sich paarte, waren nicht die gleichen Personen, mit denen man sein Leben verbrachte. Sonek hatte dieses System immer für recht befreiend gehalten – besonders wenn man seinen derzeitigen Mangel einer Beziehung zu seinem Sohn bedachte.
    Er schob diese unangenehmen Gedanken beiseite, trat aus dem Shuttle und auf das Dach hinaus. Er trug ein violettes Hemd unter einer ledernen Weste und als er die kühle Frühlingsluft verspürte, wünschte er sich, er hätte sich wärmer angezogen.
    Sonek erkannte dasselbe Gesicht, das er gestern auf dem Bildschirm seines Schreibtisches gesehen hatte, in der Nähe des Eingangs zum Dach und schlenderte zu der dazugehörenden Person hinüber. Der Wind ergriff sein langes weißes Haar und blies es ihm ins Gesicht. Er schob es mit der einen Hand aus den Augen, während er die andere ausstreckte. »Mr. Manzanillo, es ist wahrlich eine Freude, wieder zurück in diesem Gebäude zu sein.«
    »Wie lange ist es her?«, fragte Zachary, der das Händeschütteln erwiderte.

    »Mittlerweile etwa acht Jahre. Ein paar Tage nachdem das Dominion Deep Space 9 eroberte, beschloss Präsident Zife, dass mein Rat nicht länger benötigt wurde, da er ja ohnehin nie darauf hörte.«
    Die beiden gingen zum Eingang, der sich bei ihrem Näherkommen öffnete und sich als Turbolift herausstellte. Dank seiner vielen vergangenen Besuche im Palais wusste Sonek, dass er und Zachary auf ihrem Weg nach unten in das Gebäude gründlich gescannt wurden.
    Nachdem sie nur zwei Etagen hinter sich gebracht hatten, hielt der Lift an, öffnete sich und gab den Blick auf das übliche Chaos des Palais frei. Nein, eigentlich herrscht hier gerade noch mehr Chaos als üblich.
    Sonek war während der Vorbereitungen auf den Dominion-Krieg hier gewesen und zu diesem Zeitpunkt hatte die Umgebungslaut-stärke nur etwa halb so extrem gewirkt wie jetzt. Angehörige dut-zender verschiedener Spezies flitzten durch die Gänge, betraten Bü-
    ros oder verließen sie wieder, überflogen im Gehen Padds, schrien einander oder Komm-Bildschirme an und so weiter.
    Sonek hatte geschäftiges Treiben erwartet, doch das Palais befand sich offensichtlich in vollem Krisenmodus. Dann traf ihn die Er-kenntnis plötzlich wie ein Schlag ins Gesicht. Er musste sich in Erinnerung rufen, wie leicht die letzten paar Monate für ihn gewesen waren. Er hatte an einer Universität auf einem Planeten unterrichtet, der nicht von den Borg angegriffen worden war. Der Mars und die Erde waren der Invasion nur knapp entgangen. Sonek hatte sich mit Tolik und Dutzenden anderen Lehrkräften und Studenten der McKay-Universität sogar den Tausenden angeschlossen, die Mahn-wachen am Siedlermonument in Cydonia abgehalten hatten, als die Borg sich ihnen näherten. Doch dann hatten die Angreifer überraschend kehrtgemacht und waren in den Azur-Nebel zurückgeflo-gen.
    Das Leben auf dem Mars hatte sich nach diesem Zwischenfall recht normal weiterführen lassen. Aus den heiligen Hallen der Akademie heraus war es leicht, zu vergessen, wie viele Massaker es gegeben hatte – und wie viel Arbeit notwendig sein würde, um alles wieder in Ordnung zu bringen.
    Allerdings war es unmöglich, das zu tun, während man in der vierzehnten Etage des Palais stand.
    »Ms. Piñieros Büro befindet sich in dieser Etage, richtig?«
    »Äh, ja«, bestätigte Zachary. »Das ist der traditionelle Aufenthalts-ort des Stabschefs.«
    »Mr. Azernal hatte sein Büro oben in der fünfzehnten Etage neben dem des Präsidenten.«
    »›Traditionell‹ ist
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