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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can
Autoren: Torn Chaines
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Notausgang abgelegte, nun so makaber nutzlose Panzertür.
    Und er sah, wie draußen das Licht erlosch.
    Der Major brüllte einen weiteren Befehl, und seine Männer begannen mit der Eingabe des Öffnungskodes in die elektronische Steuerung der Gaskontrolle.
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    2. »Jeder hat so viel Recht, wie er Gewalt hat .«
    (Baruch de Spinoza)
    Einige Zeit zuvor
    Die Leichen der verräterischen Feldmarschälle Speidel und von Paulus, des verlogenen Wetterforschers Windisch und der Offiziere, die mit ihnen im Bunde gewesen waren und vergeblich die Flucht versucht hatten, lagen noch immer im antarktischen Schnee vor dem großen Panzertor, das hinabführte in das sagenumwobene Reich Thule. Nicht nur die Kälte sorgte dafür, daß sie langsam steif wurden. Die dunklen Flecken, die ihr Blut in den antarktischen Schnee gefärbt hatte, waren im fahlen Polarlicht kaum zu erkennen.
    Magnus Wittmann, der Chef eines speziellen Sonderkommandos für besonders heikle (und meist verdeckte) Einsätze, gab den Soldaten, die ihn bei der Verfolgung der Kameradenschweine bis hierher begleitet hatten, kurze Anweisungen. Die Leichen der Verräter mußten fortgeschafft und auf Substanzen in ihrem Blut, vor allem aber auf Implantate in ihren Köpfen hin untersucht werden. Außerdem mußte das mit einem Bündellichtwerfer gewaltsam geöffnete Panzertor möglichst rasch repariert werden, da sich die letzte Verteidigungslinie Thules nur noch rund 100 Kilometer von hier entfernt befand. Wenn alle Dämme brachen, konnten die amerikanischen Panzerverbände in wenigen Stunden hier aufmarschieren.
    Der Hauptmann bezweifelte, daß die Ärzte bei der Autopsie der Verräterleichen fündig werden würden. Die Marschälle und ihre Helfershelfer waren keine willenlosen Lakaien der AIn gewesen das stand so gut wie fest, da ihr Erbgut so etwas nicht zuließ. Sie hatte etwas anderes getrieben - Haß auf das eigene Volk, die Gier nach materiellem Reichtum oder auch die nach dem ekelhaften Lebensverlängerungsserum der AIn.
    Vermutlich eine Kombination von all dem, dachte Wittmann. Der große, durchtrainierte Bilderbuchoffizier mit dem vollen blonden Haar und den stahlblauen Augen zitterte - nicht vor Kälte, wie man angesichts der dünnen Zivilkleidung, die er immer noch trug, und der Minustemperaturen hier draußen im antarktischen Eis hätte vermuten können - sondern vor Wut über diesen ungeheuerlichen Verrat, der so viele erstklassige und unersetzliche Soldaten Thules das Leben gekostet hatte und der sehr Wohl zum Untergang dieser letzten Bastion der freien Menschen führen konnte.
    Vielleicht rührte ein Teil seiner Wut auch daher, daß ihn Stabsfeldwebel Lohberger mit seinen beiden Soldaten vom »Eiswall« um die Befriedigung gebracht hatte, die Verräter persönlich zu bestrafen. Doch Wittmann ließ sein Urteilsvermögen nicht von persönlichen Wünschen beeinflussen. Jetzt hatte die Befreiung der Luftwaffe aus der von den Verrätern geschlossenen Falle oberste Dringlichkeit. Die Panzertore der »Bärenhöhle« mußten um jeden Preis wieder geöffnet werden, wollte man die Kämpfer in den provisorischen Verteidigungsstellungen draußen im Eis nicht vollkommen sinnlos verheizen.
    Der »Stabfeld« war genau der Mann, den Magnus jetzt brauchte: intelligent, beweglich im Denken und zu allem entschlossen. Er winkte ihm knapp zu: »Lohberger, Sie kommen mit mir !«
    Der drahtige Unteroffizier mit den kurzgeschorenen dunkelbraunen Haaren, der nur wenig kleiner als der Hauptmann war, verzichtete auf jedes militärische Gehabe, nickte nur kurz und rannte dann hinter Magnus her auf den Eingangstunnel nach Thule zu.
    Die Rampe, die hier durch den massiven Fels nach unten führte, war breit genug, um zwei Panzern nebeneinander Platz zu bieten. Lohberger warf im Laufen seine Winterausrüstung ab, die ihm in der wohltemperierten Höhlenwelt nur zum Hindernis geworden wäre. Wittmann registrierte mit heimlicher Anerkennung, daß er dafür nicht einmal ansatzweise langsamer wurde. Wie konnte es sein, daß solch ein exzellenter Mann in einer Bunkerstellung des Eiswalls regelrecht begraben worden war?
    Es dauerte eine knappe halbe Stunde, bis die beiden Soldaten das untere Ende der Rampe und den inneren Eingang nach Thule erreichten. In all dem Chaos, das momentan herrschte, war es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, schnelle Elektrowagen in den Tunnel zu beordern.
    Anerkennend stellte Wittmann fest, daß Lohberger kein bißchen stärker atmete als er selbst. Er blickte auf
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