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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can
Autoren: Torn Chaines
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drückende Luftüberlegenheit des Feindes über unseren Verteidigungsstellungen zu reduzieren. Ohne unsere Luftwaffe sind wir nicht in der Lage, offensiv vorzugehen. Wir können und wollen uns keine weiteren Verluste mehr erlauben. Machen Sie Ihren Männern klar, daß sich jeder einzelne Offizier, der sich mit einer Angriffsoperation zu profilieren versucht, vor dem Kriegsgericht wiederfindet. Und nun viel Glück, Kameraden!« Bittrich unterbrach die Verbindung ohne ein weiteres Wort. Thule befand sich in einer verzweifelten Lage. Die Zeit für Diskussionen war abgelaufen.
    Die Telefone im OKT läuteten fast ununterbrochen. Die meisten Anfragen konnten von den jeweiligen Offizieren bearbeitet werden. Sie waren in ihrer langen, gründlichen Ausbildung bestens dafür geschult worden, Probleme zu analysieren, zu beurteilen und im Sinne des Gesamtauftrags zu lösen. So konnten sich die Generäle und Marschälle ungestört um die Auswertung und Bewältigung der Gesamtlage kümmern und mußten sich nicht mit lästigen Details herumschlagen.
    Die Übertragung von Zuständigkeiten auf niedrigere Ebenen war das größte Erfolgsgeheimnis der ehemaligen deutschen Wehrmacht gewesen, die nur so ihre überragenden Ergebnisse selbst gegen haushoch überlegene Gegner hatte erzielen können.
    Die Siegermächte hatten nach dem Krieg die Ausbildungsmethoden und Organisationsstrukturen der Wehrmacht und der Waffen-SS für ihre eigenen Truppen übernommen. Nur die Bundeswehr schickte ihre Truppen heutzutage mit »Taschenkarten« in den Krieg, und sollte sie noch lange genug existieren, würde jeder ihrer Soldaten irgendwann einen Leitz-Ordner mit dienstlichen Kampfvorschriften beim Einsatz mitzuführen haben.
    Die Thule-Truppen aber hatten die Methoden der Wehrmacht nicht einfach übernommen, sondern kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Und so wußte der Major im OKT, zu dem der Telefonanruf aus Meimersdorf durchgestellt wurde, daß er dieses Problem nicht allein in den Griff bekommen konnte -vor allem nicht, als die Leitung plötzlich tot und trotz aller Versuche auch nicht wiederherzustellen war.
    Er hastete hinüber ins Lagezentrum und erstattet dem »Bärwolf« nach nur kurz angedeutetem Gruß Bericht. Keiner der Generalstabsoffiziere fiel ihm ins Wort, denn die Männer wußten, daß die Meldung wichtig sein mußte, wenn ein Major sie unaufgefordert störte.
    »Aus Meimersdorf wurde ein amerikanischer Angriff gemeldet, Herr Thulemarschall«, erklärte der Offizier. »Die Meldung kam über Telefon von einem Zivilisten und brach mittendrin ab. Rückruf wurde versucht, aber die Leitung ist tot, vermutlich unterbrochen .« Mit einem kurzen Antippen seiner Schirmmütze drehte er sich um und verließ das Lagezentrum. Die Mitglieder des Generalstabs beugten sich schon über ihre Karten.
    »Meimersdorf!« Bittrich hatte den Namen in seinen Tischrechner eingeben müssen, um das Dorf überhaupt zu finden. »Das liegt weitab der amerikanischen Angriffsoperation! Sind wir etwa einem Täuschungsmanöver aufgesessen, und der wirkliche Angriff findet dort statt, in unserer ungeschützten Flanke ?«
    Ein junger Leutnant, der den Generalstab vom Rechner aus unterstützte, hatte ebenfalls die Finger über die Tastatur fliegen lassen und gab Entwarnung: »Nein, es muß sich bei der Aktion dort um ein Ablenkungs- oder Erkundungsmanöver handeln. Die einzige Verbindung nach draußen weit und breit ist ein Notausstiegstunnel unmittelbar hinter dem Dorf. Der ist zu eng für schweres Gerät oder gar Panzer. Darüber hinaus gibt es in der ganzen Gegend kein einziges militärisch interessantes Ziel. Wir betreiben dort nichts als Landwirtschaft .«
    Bittrich brauchte mehr Informationen, bevor er eine Entscheidung treffen konnte. Er setzte sich mit der FuMO-Zentrale in der Geßner-Spitze in Verbindung, die nach den Sabotageaktionen der Verräter erst vor wenigen Minuten wieder volle Einsatzbereitschaft gemeldet hatte.
    Die Funkmeßortung Thules litt zwar noch immer unter den von den Amerikanern künstlich erzeugten Störungen der Ionosphäre, war aber zumindest wieder in der Lage, die nähere Umgebung des Reiches zu überwachen. Allerdings richtete sie ihr Augenmerk naturgemäß überwiegend auf den amerikanischen Großangriff, der auf die Haupttore Thules zurollte, und die dünne Front der Verteidiger, die ihn aufzuhalten versuchte.
    Nach dem Hinweis des Marschalls wurde die entsprechende Region sofort kontrolliert, und die Meldung des zuständigen
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