Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things
Autoren: Ann Granger
Vom Netzwerk:
Einkaufsbummel anstatt bloß zum Anschauen. Wahrscheinlich war ihr die Sparsamkeit zur zweiten Natur geworden.
    Sie war außerdem nicht mehr die Jüngste. Wer würde das Vermögen erben, wenn sie starb? Sie hatte keine Kinder.
    Lucas Burton! , dachte Jess empört. Diese Frau und ihr Mann haben dich aufgezogen. Sie haben dir ein Zuhause gegeben, was deine nichtsnutzige Mutter nicht fertiggebracht hat. Sie und ihr Mann haben dich wie einen eigenen Sohn aufgezogen. Und du schaffst es nicht einmal, mit ihr in Verbindung zu bleiben! Als du ihr zufällig über den Weg gelaufen bist, hast du ihr fünfzig Mäuse in die Hand gedrückt. Fünfzig Pfund! Dafür kriegt man nicht einmal mehr ein Paar Schuhe. Ursprünglich hast du dein Vermögen deiner geschiedenen Frau vermacht und gegenüber Foscott niemals erwähnt, dass es noch jemand anderen gab. Du hast die beiden aus deiner Erinnerung gelöscht. Du wusstest, wie arm sie sind. Hättest du in all den Jahren nicht etwas für deine Tante und deinen Onkel tun können? Was war der Sinn von all deinem verdammten Geld, Lucas? Jemand hätte dir etwas ganz Wichtiges klarmachen müssen: Du kannst es nicht mitnehmen ins Grab.
    »Ich hab’s«, sagte Phil Morton befriedigt und legte den Hörer auf die Gabel zurück. »Ein privates Lagerhaus. Sie wissen schon, die Sorte von Lager, wo man gegen Bezahlung Dinge einlagern kann, angefangen bei persönlichen Dokumenten über Antiquitäten bis hin zu irgendwelchem Kram, für den man zu Hause keinen Platz hat. Die Betreiber stellen keine Fragen. Viele ihrer Kunden wollen nicht, dass jemand weiß, was sie dort eingelagert haben. Deswegen finden wir nach einem Einbruch in so ein Lagerhaus – wie er von Zeit zu Zeit vorkommt, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen – auch nie genau heraus, was alles abhandengekommen ist. Niemand will es uns sagen.«
    Genauso schwierig war es, wie sich herausstellen sollte, an den verschlossenen Container von Andrew Ferris zu kommen, selbst mit einem richterlichen Beschluss. Der Manager, ein plumper, besorgt dreinblickender Bursche undefinierbaren Alters mit zurückweichendem Haaransatz, war unübersehbar noch besorgter angesichts dieses unerwarteten Besuchs von Seiten der Polizei.
    »Wir fragen unsere Kundschaft nicht, was genau sie hier zu deponieren gedenkt, Inspector, das geht uns nichts an …«, sagte der Manager, während er mit entsetzten Blicken auf den Durchsuchungsbeschluss starrte, den Jess ihm unter die Nase hielt. »Wir achten lediglich darauf, dass keine gefährlichen oder gesundheitsschädlichen Substanzen eingelagert werden, die unser Personal schädigen könnten … Unsere Kunden müssen eine Erklärung in dieser Hinsicht unterschreiben. Die Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften sind heutzutage sehr strikt. Aber wir können nicht fragen, was in den Boxen ist. Unsere Kunden bezahlen für unsere Diskretion, nicht nur für die Sicherheit der uns anvertrauten Dinge. Sie vertrauen uns. Wo wäre unser Geschäft ohne Vertrauen?«
    »Wissen Sie, was mein Geschäft ist?«, entgegnete Jess ungerührt. »Gerade jetzt, in diesem Augenblick, ist es Mord.«
    Und damit wurden sie endlich zu Ferris’ Container vorgelassen, wo sie zu guter Letzt in einem alten schwarzen Japanlackkästchen alles fanden: Evas Schminksachen, ihr Mobiltelefon, Burtons Mobiltelefon, sein kleines schwarzes Adressbüchlein … alles. In einem separaten Müllsack fanden sie sogar Jess’ grünen Rucksack mit ihrem Mobiltelefon und ihrem Dienstausweis darin.
    »Ich hab gleich gesagt, der Kerl ist ein Sammler«, sagte Morton selbstgefällig.
    »Wenn Sie mich fragen, ist er kein Sammler …«, entgegnete Jess und schwang das Adressbüchlein, »… sondern ein potentieller Erpresser.«

Kapitel 19
    »Ich bin wirklich froh, dass Sie ihn geschnappt haben«, sagte Milada.
    Im kostbaren wie seltenen Licht von Miladas Billigung hatte Phil Morton Mut gefasst und sie gefragt, ob sie mit ihm ausgehen wolle. Er nahm an, dass ein Pub nicht infrage komme, weil es zu sehr an ihre Arbeit erinnere, und dass sie vielleicht gerne aus der unmittelbaren Umgebung herauswolle, also nahm er sie mit nach Bath zu einem Pferderennen. Milada hatte einen unerwarteten Kennerblick bewiesen und auf das Siegerpferd gewettet.
    »Da, sehen Sie!« Sie breitete die Zwanzig-Pfund-Scheine in einer ordentlichen Reihe vor ihm aus. »Jetzt können wir in ein anständiges Restaurant essen gehen.«
    Morton beschloss, nicht auf die Implikation einzugehen, dass sie ohne Miladas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher