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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things
Autoren: Ann Granger
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davon in seinem Haus.« Sie rief sich die Umzugskartons vor Ferris’ Garage ins Gedächtnis und die Berge von persönlichen Dingen in der Einfahrt und im Hausflur. »Seine Frau hortet alles Mögliche. Sie haben die Berge von Kram gesehen, als Sie bei ihm waren.«
    »Oh, seine Frau«, sagte Phil. »Sie ist auch von einer speziellen Sorte. Sie ist zwanghaft kaufsüchtig, wenn Sie mich fragen.«
    »Ich hatte überlegt, dass er die Besitztümer seiner Opfer unter den Sachen seiner Frau versteckt hat«, fuhr Jess fort. »Aber wir haben jeden einzelnen dieser Umzugskartons umgestülpt, und wir fanden nichts, außer Bergen von Schuhen, dass Imelda Marcos neidisch geworden wäre, und einen ganzen Andenkenladen voll mit Reisesouvenirs. Er wollte alles einlagern …« Sie brach ab und schnippte mit den Fingern.
    »Einlagern! Das ist es! Penny Gower hat mir erzählt, dass Ferris die Sachen seiner Frau einlagern wolle, sobald er alles zusammengepackt habe. Machen Sie sich an die Arbeit, Phil! Lagerhäuser, Bankschließfächer, alles, wo man Dinge einlagern kann!«
    »Wird erledigt«, versprach Morton.
    Bennison klopfte und trat ein. »Da sind Sie ja, Ma’am. Ich habe nach Ihnen gesucht. Wie geht es Ihnen?«
    »Danke sehr, Hayley, es geht mir ausgezeichnet. Das ist alles, was Sie von mir wollten? Wissen, wie es mir geht?«
    »Oh, nein«, antwortete Bennison strahlend. »Unten wartet eine Frau, die mit Ihnen sprechen möchte. Sie sagt, sie sei Lucas Burtons Tante.«
    Ihr Name war Mrs. Joy Gotobed. Bei der Lotterie für die unglückseligste Kombination von Vor- und Nachnamen hätte Mrs. Gotobed wahrscheinlich einen Hauptgewinn gezogen, wie Jess in tiefem Mitgefühl dachte. Vielleicht war sie daran gewöhnt und an die Lawine von Witzen, die damit einherging, weil sie die Bürde schon eine ganze Weile trug.
    »Ich hieß früher Joy Crapper«, berichtete sie. »Und Marvin – Lucas, wie er sich später nannte – war der Sohn meiner Schwester Marilyn.«
    Ihr Aussehen verlieh dem Namen eine subtile Grausamkeit. Sie war ältlich und dünn und trug ein schlecht sitzendes dunkles Kostüm. Die Haut auf ihren von Arbeit gezeichneten Händen war lose und faltig wie zu große Handschuhe. Ihr Ehering saß ebenfalls zu locker. Sie trug keinen Verlobungsring. Ihre Zähne waren falsch, sie saßen schlecht und waren zu weiß. Doch es war etwas durch und durch Rechtschaffenes an ihr, etwas Ehrliches, das nach Respekt verlangte.
    »Ich habe in meiner Zeitung gelesen, was passiert ist.« Ihre Hände führten ein nervöses Eigenleben in ihrem Schoß. »Darin stand, dass er ermordet wurde. Es hat mich wirklich sehr erschüttert. Er war nicht, ich meine, ich habe ihn seit Jahren nicht mehr gesehen, aber er war unser Fleisch und Blut und Marilyns Junge. Ich habe ihn aufgezogen, verstehen Sie? Mein Mann und ich, gemeinsam, heißt das. Wir hatten keine eigenen Kinder, und Marilyn … na ja, sie konnte sich nicht um das Baby kümmern. Wir haben nie erfahren, wer der Vater war. Marilyn hat es uns nie gesagt. Wahrscheinlich hat sie es selbst nicht gewusst.«
    Mrs. Gotobed sah auf ihre Hände hinunter und wurde sich ihrer nervösen Bewegungen bewusst. Sie verschränkte die Hände im Schoß, um sie unter Kontrolle zu bringen. »Es ist nicht nett, so etwas über die eigene Schwester zu sagen«, fuhr sie fort, »aber es ist die Wahrheit. Marilyn hat das Leben in vollen Zügen genossen. Sie trank gerne. Am nächsten Morgen konnte sie sich nicht erinnern, wo sie gewesen war oder mit wem … Trotzdem. Sie war ein herzensguter Mensch. Ich mochte sie sehr.«
    »Sie ist tot, nehme ich an?«, erkundigte sich Jess, als Mrs. Gotobed ins Stocken geriet und verstummte.
    »Was? Oh ja. Sie ist nicht alt geworden. Kein Wunder, bei ihrem Lebensstil, nicht wahr? Marvin muss um die fünf Jahre alt gewesen sein, als seine Mutter starb. Aber wie ich schon sagte, Ronnie – das ist mein Mann –, Ronnie und ich, wir waren Marvins Eltern. Wir haben ihn aufgezogen. Ronnie ist auch schon tot, seit zehn Jahren. Asbest, wissen Sie? Seine Lungen. Er hat auf Abrissbaustellen gearbeitet, bevor man wusste, wie gefährlich dieses Zeug ist, und die alten Gebäude waren voll davon.«
    Mrs. Gotobed schien etwas einzufallen, und sie kramte in ihrer großen Handtasche aus Plastik. Sie brachte zwei Zeitungsausschnitte zum Vorschein. »Das hier ist der Artikel, in dem steht, dass er tot aufgefunden wurde. Und das hier …« Sie hielt den anderen Ausschnitt hoch. »… das hier ist von irgendeinem
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