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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3
Autoren: hoffman
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sehr prächtige Kutschen vorgefahren. Die Duchessa von Bellezza, ihr Vater, der Regent, und seine neue Frau samt ihren vielen Leibwächtern und Dienern wurden von einem hektischen Wirt umsorgt. Die junge Duchessa war unruhig und warf ständig Blicke aus dem Fenster.
    Endlich hörte sie das Rattern eines Wagens.
    »Ich brauche dringend etwas frische Luft«, sagte sie. »Ich sehe mal nach meinen Wildkatzen.« Sie nahm nur einen Wächter mit und trat in die Nacht hinaus. Überraschend wandte sie sich den Stallungen zu, wo ein übermüdeter Franco vom Bock sprang und damit begann, die Pferde auszuspannen, die über die afrikanischen Katzen in dem Stall nebenan gar nicht erfreut waren. Francos junge Begleiterin war an der letzten Poststation abgestiegen und wieder nach Giglia zurückgereist.
    »Guten Abend, Euer Gnaden«, sagte Franco und verneigte sich. »Wie Ihr seht, folgt Euch Eure Statue sicher nach Bellezza.«
    »Ich würde gerne sehen, ob sie noch heil ist«, sagte Arianna.
    »Gerne«, erwiderte Franco. Er zog die Plane herunter und stemmte die Kiste mit dem Eisen auf. Das ging ganz leicht, denn er hatte sie unterwegs bereits mehr
    mals geöffnet. Der Deckel saß nur ganz leicht auf.
    Ariannas Wächter fuhr mit der Hand an sein Schwert, als er sah, dass ein junger Mann heraussprang, doch die Duchessa lachte und Franco streckte die Hand aus, um den Wächter zu bremsen.
    »Lassen wir ihnen ein bisschen Zeit für sich, mein Freund«, sagte er, nahm den Wächter beim Arm und führte ihn aus dem Stall. »Vor dem braucht sich die Du
    chessa nicht zu fürchten. Er würde sein Leben für sie geben – und hat es fast schon mal getan.«
    »Luciano!«, sagte Arianna. »Ich freue mich ja so dich in Sicherheit zu sehen.«
    Er nahm sie in die Arme und küsste sie. Und im Gegensatz zu der Statue reagier
    te sie herzlich.
    »Dein Haar ist ja voller Stroh«, sagte sie, als sie sich voneinander lösten.
    »Ich bin Euer Gnaden völlig unwürdig«, sagte Lucien und hielt sie auf Armeslän
    ge von sich. »Nimm doch mal die Maske ab, damit ich dich sehen kann.«
    »Mein Wächter durchbohrt dich, wenn er dich erwischt, wie du mein Gesicht an
    schaust«, sagte Arianna und löste ihre Maske.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Lucien. »Ich glaube, es ist Hochverrat, wenn man einen Herzog ermordet.«
    »Aber du bist doch kein Herzog«, sagte Arianna.
    »Wenn du mich heiratest, schon«, erwiderte Lucien und küsste sie wieder. Er konnte ihr Gesicht jetzt genau sehen. »Oder wäre ich das nicht? Herzog Luciano von Bellezza, Gemahl der schönen Duchessa?«
    »Doch«, sagte Arianna, »das wärst du.«
    »Wärst?«
    »Wenn du mich fragen würdest.«
    »Ich frage dich hiermit.«
    »Und wenn ich annehmen würde.«
    »Und: Tust du das?«
    »Ja«, sagte Arianna. »Von ganzem Herzen.«
    Und sie warf ihre Maske fort.

    Bemerkung zu den di Chimici und den Medici
    Die Geschichte der Medici ist so eng mit der Stadt Florenz verknüpft wie die der Chimici mit Giglia. Die Medici oder de’ Medici, um ihnen ihren korrekten italienischen Namen zu geben, waren eine Familie, die möglicherweise einen Urahn hatte, der Arzt (medico) gewesen war. Die sechs roten Kugeln auf ihrem Familienwappen könnten pharmazeutische Pillen gewesen sein – aber vielleicht ist das auch nur Teil der Familienlegende. Sicher ist jedoch, dass sie, wie die Chimici, ihr Vermögen dem Bankgeschäft verdankten.
    Der erste Bankier der Medici war Giovanni (1360-1429), der ungefähr dem Chimici-Vorfahr Alfonso entspricht. Die Familie Medici profitierte davon, dass König Edward III. von England zwei anderen florentinischen Bankiersfamilien, den Bardi und den Peruzzi, ein riesiges Darlehen nicht zurückzahlen konnte. Sie erholten sich nie davon. Cosimo der Ältere (1389 – 1464), der eine Bardi heiratete, beauftragte Brunelleschi (der in Florenz die Kirche San Lorenzo und die Kuppel der Kathedrale erbaut hatte), ihm einen Palast in der Via Larga (zu Deutsch Breite Straße) zu entwerfen.
    Die Pläne wurden als zu aufwändig verworfen und Cosimo wandte sich Michelozzo zu, dessen Palazzo (Medici-Riccardi) immer noch in der Via Cavour (ehemals Via Larga) besichtigt werden kann. Ich habe eine Kreuzung weiter gewohnt, als ich mit Stadt der Blumen angefangen habe. In der dazugehörigen Kapelle ist das herrliche Benozzo Gozzoli-Fresco von den Weisen aus dem Morgenland zu sehen, das einige Porträts der Medici beinhalten soll.
    Piero de’ Medici (1416-1469), der ungefähr dem ersten Herzog von
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