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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3
Autoren: hoffman
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war, als er beschlossen hatte seine Welt zu verlassen. Sie nahm das geflügelte Pferd aus ihrer Tasche. »Gib mir den Federkiel«, sagte sie sanft.
    Widerwillig zog Nicholas ihn aus seiner Jacke. Georgia nahm ihn an sich und legte ihn mit ihrem Pferd auf Skys Kaminsims neben die blaue Glasflasche.
    »Du kannst nicht zurück«, sagte sie. Sie dachte daran, wie Lucien Arianna angesehen hatte, legte die Arme um Nicholas und holte tief Luft. »Wenn du willst, vernichten wir alle beide: meinen und deinen Talisman. Wir müssen hier leben, Nicholas. Das andere Leben ist nur ein Traum.« Nicholas sah sie an, als sei er noch halb in Talia und wüsste kaum, wer sie war. Sie musste sich mehr anstrengen oder sie würde ihn verlieren. Und Georgia merkte, dass sie es nicht ertragen könnte, ihn zu verlieren.
    »Hilf mir, Sky«, sagte sie. »Wir müssen ihm klar machen, dass sein Leben hier stattfindet.«
    Sky fühlte sich auch noch ganz benommen. Vielleicht hatte er nun die Aufgabe vollendet, wegen der er nach Talia gerufen worden war. Aber wie es aussah, hatte er den Tod von Nicholas’ Vater herbeiführen sollen. Wie konnte er nun seinen Freund trösten?
    »Nick«, sagte er ruhig, »es tut mir Leid. Die Sache mit deinem Vater tut mir sehr Leid. Vor allem, wenn ich etwas damit zu tun hatte. Ich bedaure alle Dinge, die in Giglia falsch gelaufen sind – all die Todesfälle und Verletzungen. Aber Georgia hat Recht. Du gehörst jetzt hierher, nicht nach Talia.«
    »Ich habe das Gefühl, nirgendwohin zu gehören«, sagte Nicholas dumpf.
    »Du gehörst doch zu mir, Nicholas«, sagte Georgia. Etwas bewegte sich in ihrem Herzen und sie wusste, dass es stimmte. Nicholas war ein richtiger Junge aus Fleisch und Blut, den sie lieben konnte. Tatsächlich liebte sie ihn schon. Lucien war der Traum – jemand, den sie von weitem angeschwärmt hatte.
    »Ich bleibe hier«, sagte sie. »Ich gehe nicht wieder nach Talia zurück. Bestimmte Entscheidungen kann man nur einmal treffen und nicht mehr ungeschehen machen.« Nicholas sah sie inzwischen forschend an. »Ich mache endlich das, was ich schon vor einer Ewigkeit hätte machen sollen: Ich wähle dich und lasse Lucien sein. Was für eine Wahl triffst du?«
    Paul Greaves pfiff beim Rasieren. Er würde erst am Nachmittag nach Devon zurückfahren und vorher noch Rosalind zum Essen ausführen. Seit Jahren war er nicht so glücklich gewesen. Natürlich standen sie noch am Anfang; er kannte sie erst einen Monat. Aber er hatte bereits das Gefühl, dass es ihnen beschieden war, den Rest ihres Lebens miteinander zu verbringen. Paul zog seinem Spiegelbild eine leichte Grimasse. Was würde Alice wohl davon halten? Oder Sky? Er war sich bewusst, dass es den beiden vielleicht etwas peinlich sein würde. Doch sie waren schließlich erst siebzehn – sie würden womöglich noch dutzende von Freundschaften haben, ehe es ernst wurde. Und wenn sie es doch ernst miteinander meinten, na ja, schließlich gab es kein Gesetz, dass sich Stiefgeschwister nicht heiraten durften. Rosalind und Alice verstanden sich bereits gut und er mochte Sky und hoffte, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte. Es würde ganz interessant sein, einen Sohn zu haben, fand Paul. Dann lächelte er sich zu, denn er wusste, dass seine Phantasie mit ihm durchging. Rosalind machte inzwischen Kaffee in der Küche. Plötzlich wurde ihr bewusst, wie spät es war, und sie ging und klopfte an Skys Tür.
    »Aufwachen, Schlafmütze«, rief sie. »Du kommst noch zu spät zur Schule.«
    Sky kam auf Zehenspitzen aus der Tür und schloss sie leise. Er legte den Finger auf die Lippen.
    »Nick geht es nicht gut«, sagte er. »Er hat eine schlimme Nacht hinter sich. Ich glaube nicht, dass er zur Schule sollte.«
    »Was ist denn los mit ihm?«, fragte Rosalind. »Soli ich mal mit ihm reden?«
    »Nein, Mum, er schläft. Ich rufe Vicky an.«
    »Aber du musst doch zur Schule. Ich rufe sie an, aber ich muss wissen, warum es ihm schlecht geht.« Zu Skys Rettung kam Paul aus dem Bad. »Morgen, Sky«, sagte er aufgeräumt. »Mmm, der Kaffee riecht ja lecker.«
    »Besser als der von meiner Mutter«, sagte Rosalind. »Tja, also – geh du mal duschen, wenn du noch frühstücken willst.« Als er weg war, gab ihr Paul einen Kuss. »Du siehst heute Morgen besonders hübsch aus«, sagte er.

    »Danke.« Sie lächelte, dann sagte sie: »Sky sagt, dass Nicholas krank ist und heute Morgen nicht zur Schule kann. Aber er will mir nicht sagen, was los ist. Ich weiß, dass sich Vicky
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