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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3
Autoren: hoffman
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darauf bestand, an seinem Leben teilzuhaben.
    »Es ist mir ein bisschen unangenehm, das vor lauter Zuhörern zu sagen«, fuhr Warrior fort. »Aber wenn du jemals zu Besuch kommen willst, dann weißt du, dass du willkommen bist. Sag einfach Bescheid und ich schick dir ein Ticket. Und deiner Mutter hab ich gesagt, dass ich für dein Studium aufkomme. Sie sagt, dass du Bildhauerei oder so was machen willst.«
    Sky sah Rosalind verwundert an. Dann kam er sich etwas schäbig vor; sein Vater konnte es sich zwar gut leisten, aber er war nicht dazu verpflichtet. Und er machte sein Friedensangebot vor einem Zimmer voller Leute. Sky sah Nick an, der gerade miterlebt hatte, wie sein Vater unter Qualen gestorben war.
    Er schluckte heftig.
    »Danke«, sagte er. »Das ist riesig nett von dir. Und über den Besuch denk ich nach.«

    EPILOG
    Noch eine Hochzeit
    In der schwarz-weißen Kirche des Klosters Santa-Maria-im-Weingarten zelebrierte Bruder Sulien einen Trauungsgottesdienst. Es war der Tag nach dem Duell und es waren nur wenige Gäste anwesend: Bruder Tino, Bruder Sandro, Giuditta Miele und Doktor Dethridge waren die einzigen Personen, die in der Marienkapelle versammelt waren, als das Hochzeitspaar und seine beiden Trauzeugen hereinkamen.
    »Das ist wohl die seltsamste Hochzeit aller Zeiten«, sagte Lucien.
    »Für mich noch seltsamer«, erwiderte Arianna und lächelte ihn durch die weiße Spitzenmaske an. »Schließlich sind es meine Eltern.«
    »Und längst verheiratet, vergiss das nicht«, fügte Lucien hinzu. »Wie wird sich Sulien wohl verhalten?«
    »Ich bin sicher, er hat sich was einfallen lassen«, sagte Arianna.
    »Liebes Brautpaar«, begann Bruder Sulien.
    Und er traute Rodolfo Rossi, Regent von Bellezza, mit Silvia Bellini, einer Witwe aus Padavia. Sulien kannte den Hintergrund und wusste, wie wichtig es den beiden war, einen Weg zu finden, ganz öffentlich zusammenzuleben. Signor Rossi würde aus Giglia mit einer neuen Gemahlin zurückkehren, und wenn sie der ersten auch ziemlich ähnlich sah, nun, die Bellezzaner wussten schließlich auch, dass Männer oft auf den gleichen Typ zurückkamen. Rodolfo war bei der Bürgerschaft sehr beliebt – bekannt als gerechter Mann mit einem tragischen persönlichen Schicksal – und sie würden sich für ihn freuen.
    Die kleine Feier danach wurde ganz schlicht gehalten und fand im Refektorium des Klosters statt. Kein di Chimici war anwesend. Die Stadt war zu Ehren ihres Großherzogs offiziell dreißig Tage lang in Trauer. Giglia hatte mit dem Nucci-Gemetzel, der Flut und dem verhängnisvollen Duell viele verheerende Schicksalsschläge erdulden müssen.
    Aber das Unwetter, das von einer Periode strahlenden Sonnenscheins abgelöst wurde, hatte alle späten Frühlingsblumen aufblühen lassen und die Stadt war erfüllt von dem Duft von Maiglöckchen, Wicken und Levkojen. Silvia trug ein Gebinde aus frühen weißen Rosen von einem Busch, den Bruder Tullio mit Hingabe gezogen hatte.
    Zwei bunt gekleidete Gestalten schlossen sich der Gesellschaft an. Sie brachten dem Brautpaar ihre Huldigung dar, dann zog Aurelio die Hand der Duchessa an seine Lippen. »Ich fühle mich geehrt, dass ich für dich und deine Eltern musizieren darf«, sagte er.
    Aurelio spielte auf seiner Harfe und wurde von Raffaela auf der Flöte begleitet, die er geschnitzt hatte. Die erste Melodie war schmerzhaft traurig und passte besser zu einer Totenwache als zu einer Hochzeit. Während die Gäste lauschten, gedachten sie der Toten der vergangenen Woche. Doch dann wurde die Musik lebhaft und Rodolfo zog Silvia in einen Tanz.
    »Es wird mir eigenartig vorkommen, wieder im Palazzo Ducale zu wohnen«, sagte sie zu ihm.
    »Es wird herrlich sein«, erwiderte er lächelnd. »Denk doch nur, wir hatten noch nie die Gelegenheit, als Mann und Frau zusammen zu wohnen, dabei sind wir seit zwanzig Jahren ein Paar und haben eine erwachsene Tochter.«
    »Hör auf«, sagte Silvia, »sonst komme ich mir so alt vor.«
    »Du bist immer noch so schön wie damals, als ich dich kennen gelernt habe«, sagte Rodolfo und hielt sie fester umschlungen. »Und diesmal wird die ganze Welt wissen, dass wir verheiratet sind, und nichts wird uns wieder trennen.«
    Es waren nur wenige Frauen auf der Feier, doch Dethridge führte Giuditta auf den Tanzboden und Raffaela hörte auf zu spielen, um mit Sky zu tanzen. Sie war von einer lebhaften Schönheit und tanzte mit der typischen Inbrunst ihres Vol
    kes, was ihn etwas verlegen machte.
    Die
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