Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition)
Autoren: Lily K. Weidemann
Vom Netzwerk:
immer noch nicht
zurückgezahlt. Ich hatte mir vorsichtshalber vorher einen
Vertrag zusammengebastelt, den er unterschreiben musste – vor
Zeugen.
    Im
Hintergrund hörte ich eine leise Stimme etwas Unverständliches
flüstern. Er war also noch nicht mal
allein, wo auch immer er war.
    Du
drehst durch, Stace. Er telefoniert wahrscheinlich von einer
Telefonzelle aus mit dir. Mach dir gefälligst nicht gleich ins
Hemd!
    „ Nein,
Richard.“, sagte ich bestimmt. Normalerweise war ich kein allzu
egoistischer oder geiziger Mensch, aber ich wollte aufs College und
mich garantiert nicht weiter ausnutzen lassen. Da kannte ich viele
bessere Wege, um mein Geld auf den Kopf zu hauen.
    „ Warum
denn, Süße?“, fragte er erstaunt. Ich hasste es,
wenn er das tat. Meistens war er betrunken, wenn er mich „Süße“
nannte.
    „ Nenne
mich nicht Süße! Wo bist du überhaupt?“, wollte
ich wissen. Himmel! Er hatte sich seit einer Ewigkeit nicht bei mir
gemeldet und plötzlich sollte ich seinen Geldautomaten spielen,
ohne Fragen zu stellen?
    „ Bei
Freunden.“, antwortete er ausweichend. Er lallte ein bisschen.
    „ Sehr
aufschlussreich, Dick .
Du schuldest mir noch Geld vom letzten Mal. Und wenn du zehn Jahre
brauchst, um es zurückzuzahlen, vorher leihe ich dir nichts mehr! Hast du das verstanden?“
    „ Ja, Mom .“
    „ Sonst
noch etwas?“
    „ Nein.“
    „ Gut.
Dann bis bald.“
    Meine
Mom starrte mich ungläubig an. Sie konnte vermutlich nicht
glauben, dass ich „meinem“ Richard einen Wunsch
abgeschlagen hatte. Ich schüttelte den Kopf. Gerade jetzt wollte
ich kein Wort darüber verlieren. Aus Höflichkeit aß
ich die auf einmal pappig schmeckende Lasagne auf und ging wieder
nach oben.
    Warum
musste er sich immer nur dann bei mir melden, wenn er etwas wollte?
War ich nun seine Freundin oder seine verdammte Bank?
    Dieser
verfluchte Anruf war typisch für Dick. Seine Ablehnung, seine
Kälte, der respektlose Ton in dem er mit mir gesprochen hatte,
war nichts, was ich nicht schon von ihm kannte. Aber die Bemerkung
über die „Freunde“ ging mir nicht aus dem Kopf.
Womit ich mir selbst vermutlich den Abend vermieste.

    Sonntagmorgens
gingen wir immer gemeinsam in die Kirche, weshalb ich auch erst
später zum Café fuhr. Heute hatte ich Geburtstag, doch
ich war alles andere als in einer Feierstimmung. Bree sah das schon
von weitem und reichte mir einen Becher Mokka mit extra viel Schokolade und
einer gigantischen Sahnehaube.
    Der
Kaffee wärmte mich von innen, was mich wieder aufmunterte.
Ruhiger band ich mir meine Schürze um, nahm ein Tablett und
bediente die Gäste, wie an jedem anderen Tag auch. Heute war
weniger los, weshalb auch die Trinkgelder ziemlich niedrig ausfielen.
Kein Wunder, es war schließlich Regen vorausgesagt worden, da
kamen nicht viele Touristen aus ihren gemütlichen Hotelhöhlen
gekrochen.
    „ Hast
du was von Richard gehört?“, erkundigte sich Bree bei mir.
    „ Ja.“,
ich seufzte.
    „ Er
hat sich bei dir gemeldet?“, fragte Claire überrascht.
    „ Ja.
Er wollte sich schon wieder Geld von mir leihen.“, platzte es
wütend aus mir heraus, bevor ich meine Zunge stoppen konnte.
    „ Du
hast ihm aber doch nichts gegeben, oder?“
    „ Natürlich
nicht! Er hat mir immer noch nicht seine Schulden vom letzten Mal
zurückgezahlt.“ „Wirklich?“, mischte sich
jetzt auch wieder Claire ein. Sie klang überraschter, als sie
eigentlich sein sollte. Schließlich war das ihr Bruder nicht
meiner.
    „ Er
rief gestern Abend an, war aber nicht allein, sondern bei 'Freunden'
und hatte irgendjemanden mit sich in seinem Zimmer, der oder die
andauernd dazwischen geredet hat.“, fügte ich wütend
hinzu. Eifersucht tat verdammt weh.
    „ Das
tut mir sehr leid, Stace.“, erwiderte Claire mitfühlend.
    „ Danke,
das weiß ich zu schätzen. Aber ich habe es langsam satt
seine Bank zu spielen. Ich bin seine verdammte Freundin und nicht
seine Kundenberaterin!“, meine Wut übernahm für mich
das Reden.
    „ Wenn
du sauer bist, kann ich das total verstehen. Du meintest, er wäre
nicht allein gewesen? Und er brauchte Geld? Warum ruft er dann nicht
Dad an?“
    „ Wahrscheinlich
hatte er das schon. Aber dein – euer – Dad hat ihm wohl
nichts gegeben.“
    „ Na
ja, irgendwie schafft Dick es immer, sich in die Scheiße zu
reiten. Egal wobei.“
    Lilian
bestellte ihren Kaffee heute telefonisch.

    Weil
am Nachmittag so gut wie nichts los war, brachte ich ihr ihren
üblichen Mokka Latte. Sie lächelte mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher