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Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition)
Autoren: Lily K. Weidemann
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schon von weitem
herzlich an. Als ich dann den Latte auf die Theke ihres kleinen,
vollgestopften, verrückten Laden stellte, nahm sie mich fest in
die Arme.
    Grandma hatte das nie getan. (Sie war immer kühl und abweisend, weil sie
dachte, wir wären nur auf ihr Erbe aus. Mittlerweile lebt sie in
einem kleinen, teuren Seniorenheim in Florida.)
    „ Herzlichen
Glückwunsch! Wie geht es dir, Liebes?“, so begrüßte
sie mich.
    „ Besser
als gestern.“, erwiderte ich seufzend. Es half nichts, aber ich
war kein bisschen in der Stimmung mit Tante Lilian über meine
Probleme zu reden.
    „ Das
tut mir leid.“, erwiderte sie.
    „ Danke,
doch das braucht es nicht.“
    „ Ich
habe etwas für dich, Stacee.“, sagte sie, während sie
meine Hand sanft öffnete. Auf meine gewölbte Handfläche
legte sie eine von ihren hübschen, selbstgemachten Ketten. Bei
dieser handelte es sich um ein schlichtes, braunes Lederarmband mit
einem türkisen Anhänger in Schildkrötenform.
    „ Der
ist wunderschön! Vielen Dank, Tante Lilian!“
    „ Gern
geschehen, meine Süße. Der Stein ist echt, also gebe gut
Acht darauf!“
    „ Das
werde ich. Versprochen!“
    Sie
drückte mich noch einmal herzlich an sich. Dann schickte sie
mich wieder an die Arbeit. Vorher legte sie mir die Kette aber noch
höchstpersönlich um. Der Stein fühlte sich kühl,
aber nicht kalt, auf meiner Haut an.
    „ Hey,
Stace! Wo hast du die Kette her? Das ist doch nicht etwa ein
Geburtstagsgeschenk?“, fragte Bree lächelnd, als ich
wieder in das Café zurückkehrte.
    Ich
nickte und antwortete leise: „Doch, ist es. Von Tante Lilian.“
    „ Ich
wusste gar nicht, dass sie auch vernünftigen Schmuck herstellen
kann.“
    „ Sie
kann doch alles, wenn sie nur will.“
    „ Da
hast du vermutlich Recht.“
    „ Warum
lungert ihr eigentlich in meiner Nähe herum?“, erkundigte
ich mich beiläufig. Claire hatte schweigend jedes Wort
mitgehört, während sie Becher und Teller abwusch. Bree
murmelte bedeutungsvoll: „Der Postbote kommt gleich...“
    Ich
seufzte. „Vielleicht sollte ich gleich anfangen, damit ich es
nicht in drei Monaten tun muss. Oder zählt das nicht?“
    „ Das
zählt schon, denke ich.“
    Claire
schaute verwundert zu uns herüber. Sie war mit dem Geschirr
fertig und ließ das Wasser aus dem Becken ab.
    „ Worüber
redet ihr?“
    „ Eine
Wette. Bree gegen mich.“
    „ Zahle
ihr lieber gleich alles aus. Sie gewinnt immer .
Glaub mir.“, riet sie mir mit einem ernsten Gesicht. Offenbar
hatte sie auch schon gegen sie verloren.
    „ Deshalb
frage ich mich ja, ob ich nicht gleich mit dieser Sache anfangen
sollte?“
    „ Du
hast um das Vorlesen gewettet?“
    „ Unter
anderem.“
    Der
Postbote triefte. Anscheinend regnete es immer noch ziemlich heftig.
Nachher würde ich wohl mein Fahrrad trocknen müssen. Er
lächelte uns freundlich an, dann überreichte er Bree alle
Briefe, die er in der Hand hielt.
    „ Kein
Brief, den ich an Stacee weiterleiten soll?“, fragte sie mit
offensichtlicher Enttäuschung. Claire schaute ihn ebenfalls
neugierig und ein wenig enttäuscht an. Der Postbote seufzte und
schaute noch einmal in seine Tasche. Die beiden sahen ihm mit einer
Faszination zu, die Bree nur dann an den Tag legte, wenn sie ihren
Lieblingsschauspieler in einem seiner Filme sah.
    Kann
ein Mensch eigentlich an Neugier sterben?
    Die
beiden waren jedenfalls kurz davor. Es war doch nur ein Brief,
verflixt nochmal! Und der arme Andrew war doch erst ein paar Tage
weg. Was erwarteten sie?
    Völlig
überrascht reichte er mir einen etwas klammen Umschlag.
    „ Tut
mir sehr leid! Der ist mir wohl aus dem Fach gerutscht. Na ja, einen
schönen Tag noch!“, sagte er erschöpft.
    „ Gleichfalls!“,
antwortete ich höflich. Doch dabei spürte ich schon zwei
Ellbogen in meiner Seite.
    „ Komm
schon! Mach ihn auf!“
    Im
Café saß derzeit niemand. Also gut .
Ich schlitzte den Umschlag vorsichtig mit meinem Finger auf.
Hoffentlich hatte der Regen den Umschlag oder den Brief nicht
beschädigt, dachte ich dabei. Bree und Claire hielten gespannt
den Atem an, doch ich wusste nicht genau wieso.
    Es
war eine Seite. Die Schrift war halbwegs leserlich geblieben und ich
fand sie war trotz der Größe sehr großzügig.

    Stacee,

    vielen
Dank, dass du dich bereit erklärt hast, mir zu schreiben.
Momentan habe ich gerade ein wenig Pause. Die Jungs in meiner Bude
sind ganz in Ordnung, aber ich schätze, wir müssen uns noch
ein wenig aneinander gewöhnen.
    Vielleicht
sollte ich
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