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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
Autoren: Michael A. Martin
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ihm um. »Gute Idee. Der Bericht, den wir Kira schicken müssen, könnte noch ein paar Details vertragen.«
    Er legte ihr die Hand auf den Arm, hinderte sie sanft am Aufstehen. »DS9 ist noch knapp einen halben Tag entfernt. Ich wollte mit dir sprechen, bevor wir zurück sind und vielleicht gleich in die nächste Krise schlittern.«
    Sie nickte. »Über die Mission?«
    Es gefiel ihr nicht sonderlich, die Geschichte ihrer Welt mit ihm zu diskutieren, das wusste er. Nun wirkte sie aber, als hoffe sie, er wolle nichts anderes thematisieren.
    »Auch«, antwortete er. »Aber eher am Rande. Ich, äh … Es geht darum, wie du gewisse Aspekte der Mission gemeistert hast.«
    Ezri lehnte sich im Sessel zurück und verschränkte die Arme vor der Brust – eine klassische defensive Geste. Ihre atemberaubend blauen Augen verengten sich. »Trill wurde von einem verborgenen, planetenweiten Terrornetz attackiert, Julian. Wenn du mich fragst, war die Mission so erfolgreich, wie wir nur hoffen konnten.«
    »Und rückblickend betrachtet, kann ich dir nur zustimmen.« Ihm war, als drehe sie ihm die Worte im Mund herum. Am besten kam er schnell zur Sache. »Ich finde nur, es war ein wenig … selbstgefällig von dir, nach Mak’ala zu reisen.«
    Sie sah ihn so irritiert an, als wäre ihm soeben ein zweiter Kopf gewachsen. »Selbstgefällig?«, wiederholte sie.
    »Ich habe dich vor den Risiken gewarnt, aber du hast mir die kalte Schulter gezeigt.«
    »Es
war
riskant, in Mak’ala zu tauchen. Das wusste ich auch ohne deinen Hinweis. Aber wie sich zeigte, war es das Richtige.«
    Er nickte. »Genau. Rückblickend betrachtet. Damals aber schien dir mein Einwand völlig egal zu sein.«
    Nun war sie mit Nicken dran. »Ah, also geht es gar nicht um die Mission, sondern um deine Beurteilung meines Kommandostils.«
    Das Fass seiner Frustration lief endgültig über. Bashir stand auf und begann, durch das Cockpit zu schreiten. Erst an der hinteren Wand drehte er sich wieder um. »Verdammt, Ezri, du darfst das hier nicht trivialisieren! Ich versuche doch nicht, mein ach so tolles Ego zu verteidigen. Wir sind die Krise auf gänzlich unterschiedliche Weise angegangen. Stört dich das nicht?«
    »Nicht sonderlich, nein. Ich hatte das Kommando, und ich traf die Entscheidungen.« Sie hielt nachdenklich inne, bevor sie fortfuhr. »Vielleicht ist das dein eigentliches Problem: Du hast Schwierigkeiten damit, mich in dieser Rolle zu erleben.«
    »Das ist nicht wahr«, widersprach er und winkte ab. »Ich habe dich immer darin unterstützt, auf die Kommandoebene zu wechseln.«
    »Auch wenn es für dich anfangs ein kleiner Schock war.«
    Seine Mundwinkel zuckten leicht. »Ich bevorzuge die Bezeichnung ‚Überraschung‘. Ihr Dax’ seid alles andere als vorhersehbar. Aber nochmals: Es geht mir nicht um deine Offizierskarriere.«
    Ezri lächelte nicht. »Sondern darum, dass ich auf dieser Mission deine Kommandantin war?«
    »Auf der
Defiant
warst du die ganze Zeit meine Vorgesetzte, all die Wochen im Gamma-Quadranten. Damals hatte ich damit kein Problem, und auch jetzt habe ich keines.«
    Sie seufzte. »Worum geht es denn dann, Julian?«
    Er zögerte, sammelte seine Gedanken, und erkannte plötzlich, welch schwere Frage sie ihm da gestellt hatte. »Es geht darum, ob dir meine Expertise wichtig ist. Mein Urteil. Mein Rat. Meine Erfahrung, obwohl ich zugebe, dass ich keinen Speicher mit acht Leben habe, den ich anzapfen kann.« Er hielt erneut inne – und kam dann zum wahren Kern seiner Beschwerde. »Es geht darum, ob
ich
dir wichtig bin.«
    Von einem Augenblick zum anderen wich der Frust aus Ezris Gesicht. Sie wirkte getroffen. »Und du denkst, du bist mir weniger wichtig, seit ich diesen roten Kragen trage.«
    Seine Antwort war beinahe ein Flüstern: »Es scheint so, ja. Wenigstens manchmal.«
    Ezri stand auf, legte ihre Arme um ihn und vergrub das Gesicht an seiner Schulter. Die Umarmung fühlte sich an, als sei sie eher aus Bedauern denn aus Leidenschaft geboren. Er erwiderte sie trotzdem.
    Eine Weile standen sie einfach so da, schweigend, während der Autopilot des Runabouts sie der Heimat immer näher brachte.
    »Jadzia«, sagte Ezri schließlich. Ihr Kopf lag noch an seiner Brust.
    Er löste sich ein wenig von ihr, sodass er ihr Gesicht sehen konnte. Tränen standen ihr in den großen himmelblauen Augen.
    »Wie bitte?«, fragte er.
    Ezri löste ihre Umarmung und kehrte zum Pilotensessel zurück. Als sie antwortete, hing ihr Blick wie festgeklebt am
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