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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
Autoren: Michael A. Martin
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Zukunft schreiten. Lassen Sie uns zusammen ein neues Trill errichten. Und lassen Sie uns heute damit anfangen.«
    Sie berührte einen Knopf auf ihrer Tischkonsole, und das rote Licht des Aufnahmegerätes erlosch.
    Die Präsidentin seufzte und sah zu Lieutenant Dax, Hiziki Gard, Dr. Bashir und ihren wenigen in der Nähe versammelten Mitarbeitern. Die Mienen, in die sie blickte, waren Mienen der Anspannung, darüber hinaus aber undeutbar.
    Die Würfel waren gefallen, komme was da wolle.
    Während die Präsidentin sprach, war Dax übel geworden. Ähnlich hatte es sich in ihren ersten Tagen auf Deep Space 9 angefühlt, als sie zu fühlen geglaubt hatte, wie sich die gewaltige cardassianische Raumstation unter ihren Fußsohlen drehte.
    Doch nun war es ein ganzes Volk, das quasi unter ihren Füßen die Richtung wechselte.
    Es wäre ein eklatanter Verstoß gegen das Protokoll, sich auf Präsidentin Maz’ Teppich zu erbrechen
, warnte sie sich.
Präsidentin
Durghan,
meine ich
.
    Wie so oft im Verlauf der vergangenen Stunden sinnierte sie darüber, dass der Namenswechsel der obersten Trill vielen wie ein kompletter Identitätswechsel erscheinen mochte. Würden der Senat und die Gerichtshöfe ihren Symbiosebann validieren, oder pochten sie darauf, nicht Lirisse Durghan, sondern einzig Lirisse Maz besäße das Recht, eine präsidiale Anweisung zu erlassen?
    Gut, dass sie das Gesetz unterzeichnete, bevor sie sich auf Julians OP-Tisch legte
. Die Gewissheit beruhigte ihren Magen ein wenig.
    Aber nicht ganz. Nun, da es kein Zurück mehr gab, schien auch die Übelkeit nicht mehr abzuklingen. Dax fühlte sich, als sei sie von der Spitze des Senatsturmes gesprungen und wolle nun im freien Fall die Richtung wechseln. Zweifel nagten an ihr, unerbittlich und nutzlos. Was, wenn Julians Medikament, mittels dessen die Symbiose der Präsidentin beendet worden war, bekannt wurde? Das war absolut möglich, hatte er damit doch bereits mehrere verletzte Symbionten von ihren andernfalls zum Tode verurteilten Wirten getrennt. Die Präsidentin hatte zwar öffentlich zugegeben, sich einer experimentellen Operation unterzogen zu haben, die ihr ein Überleben ohne den Maz-Symbionten ermöglichte, aber keine Details genannt. Doch das Volk würde Genaueres wissen wollen – und dann? Würde das Mittel die Unzufriedenen dort draußen – Leute wie der verstorbene Verad Kalon – nicht verleiten, das Symbioseverbot zu umgehen und einen noch mit einem Humanoiden vereinigten Symbionten zu entführen? Dax wusste aus den Erinnerungen ihres eigenen, dass der Schwarzhandel mit lebenden Symbionten kein neues Verbrechen war.
    Vielleicht kommen die Machthaber nicht umhin
, manche
Dinge geheim zu halten
, dachte sie traurig und zwang sich dazu, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, statt sich von hypothetischen Risiken ablenken zu lassen.
    Kaum hatte die Präsidentin ihre Rede beendet, trat Dax ans Fenster vor der Rednerplattform. Die Menge war während der Ansprache stetig gewachsen, und Dax sah Leute in Schwebewagen, Antigravbussen oder zu Fuß zum Turm eilen.
    Als sie zur Präsidentin blickte, saß diese merklich erschöpft in ihrem Sessel. Sie hatte die Augen geschlossen, und Julian untersuchte sie mit einem kleinen medizinischen Scanner. Keiner von ihnen schien auf den Sturm zu achten, der sich dort draußen zusammenbraute.
    Neben dem Tisch der Präsidentin stand Gard und starrte weiterhin angestrengt auf das Gerät an seinem Handgelenk. Dax’ Herz setzte einen Schlag aus, als er kurz zu ihr aufblickte. Sein angewidertes Gesicht sprach Bände über das, was die Rede planetenweit ausgelöst haben musste. Schon jetzt ging die Zahl der Toten in die Tausende. Würden sich sämtliche Unvereinigten erheben und weiteres Blut und Feuer auf die Straßen bringen, könnten Millionen sterben.
    Plötzlich wandelte sich Gards Miene in Staunen. Dax ging schnell zu ihm.
    Gard grinste, drückte eine Taste auf seiner Komm-Einheit und öffnete so einen Audiokanal. Dax rechnete damit, Schreie, Pfiffe und Parolen zu hören, doch aus dem kleinen Lautsprecher drang ein unverkennbar rhythmisches Geräusch. Es klang wie das Rauschen eines Wasserfalls.
    Das Volk rebellierte nicht. Es
jubelte
. Inmitten des ganzen Applauses erhob sich ein Chor aus Stimmen, sang wieder und wieder den Geburtsnamen der Präsidentin, überschwänglich und harmonisch.
    »Durghan! Durghan! Durghan!«
    »Es ist vielleicht zu früh für endgültige Schlüsse«, sagte Gard noch immer grinsend, »aber
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