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Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition)
Autoren: Sabine Koppeel
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ausgefransten Ränder der Trefferstelle.
    „Aber was wäre ohne die Weste gewesen?“
    Kyle ließ den Tisch los und drehte sich zu ihr um, damit er kein steifes Genick bekam.
    „Bei dem Kaliber? Lungendurchschuss auf der linken Seite und Steckschuss auf der rechten.“, er wusste, dass er gerade alles andere als beruhigend war, aber er hatte Schönrederei noch nie beherrscht. „Tödlich.“
    Nina schluckte deutlich und wurde eine ganze Spur blasser und Kyle fing aus dem Augenwinkel einen deutlich anklagenden Blick von Luis auf.
    Verlegen verzog er den Mund und zog sich dann mit einer ruckartigen Bewegung die Weste über den Kopf. Erst dann öffnete er den Reißverschluss an der Vorderseite und legte sie Nina um die Schultern. Erst sah sie verwirrt an sich herunter, aber dann steckte sie ihre Arme durch die dafür vorgesehenen Löcher und ließ Kyle den Reißverschluss wieder schließen, als würde er einem Kind beim Jacke anziehen helfen. Das schwere Kevlarmaterial drückte die Schultern der zierlichen Frau nach unten und sie sah unentschlossen an sich und der drei Nummern zu großen Weste herunter.
    „Jetzt ist alles gut.“, meinte Kyle leise und in beruhigendem Tonfall. „Wir machen das schon.“
    Schließlich nickte Nina und fuhr mit den Fingern über den groben Stoff der Weste.
    „Helfen sie bei den Computern.“, Kyle legte ihr eine Hand auf die Schulter und schob sie sanft in Richtung der restlichen Forscher und Luis, der Kyle verstohlen einen Daumen hoch zeigte. „Morgen früh ist alles vorbei, dann fahren sie nach Hause.“
    Nina nickte und machte sich nach kurzem Zögern auf den Weg und Kyle begann wieder damit die Tischplatte so gegen die Zeltplane zu lehnen, dass sie größtmöglichen Schutz bieten würde.
    Ein paar Minuten später wurde die Zeltplane wieder zurückgezogen und ein freudestrahlender Tim kam herein, der einen Hammer im Hosenbund trug und mit der Hand eine Nagelmaschine schwenkte.
    „Sie haben vielleicht keine Bohrmaschine, aber sieh dir an, was ich in der Ecke neben den Reservereifen gefunden habe!“
    Alex und Trafker kamen ihm mit dünnen Latten und Zeltstangen hinter ihm her, mit denen sie die Tische und Bänke relativ schnell so miteinander und den Zeltstreben verbanden, dass sie eine halbwegs stabile Wand bildeten.
    Trafker legte gerade die restliche Nägel zur Seite, als ihr Blick an Nina hängen blieb.
    „Und wie gedenkst du deinen Alabaster-Luxus-Körper zu schützen, wenn sie doch kommen sollten?“, erkundigte sie sich nicht ohne einen spitzen Unterton.
    Kyle sah auch zu der blonden Forscherin, die neben Luis und seinem Monitor hockte und in der großen Weste deutlich verloren aussah.
    „Sie hat Angst.“, er zuckte die Schultern. „Ich habe nur versucht sie zu beruhigen, ehe sie aus Panik noch was Dummes anstellt.“
    Eine Augenbraue über den Bernsteinaugen wanderte bedeutungsvoll nach oben.
    „Kaum macht ne Blondine traurige Rehaugen entblättert ihr euch.“, sie schob die Unterlippe vor. „Du wirst schon sehen, was du davon hast, wenn Alex dir die Kugeln rauspulen muss!“
    Kyle grinste und lehnte sich betont lässig an ihre provisorische Schutzwand.
    „Eifersüchtig?“, er hakte einen Finger unter den Halsausschnitt ihrer Kevlarweste, zog sie ein wenig nach oben und ließ sie dann wieder fallen. „Dabei hast du doch so eine schöne eigene Weste.“
    Trafker kniff die Augen zusammen und hob das Kinn an.
    „Pass bloß auf, Freundchen!“, sie drohte ihm spielerisch mit dem Zeigefinger. „Ich beobachte dich!“
    Kyle grinste nur und nach einem weiteren Augenblick grinste Trafker mit.
    „Aber mal im Ernst.“, sie sah verstohlen an Kyles Arm vorbei auf Blake, der neben den Monitoren an der Wand lehnte und unauffällig Luis` Überwachungsmonitor im Blick behielt. „Bring den Behälter in den Transporter. Sobald der erste Sonnenstrahl das Gras berührt, will ich hier weg sein!“
     
    Kyle spürte seine Anwesenheit schon, bevor er das Knirschen der schweren Sohlen auf der trockenen Erde hörte.
    „Wollen sie doch noch versuchen den Behälter wiederzukriegen, Blake?“, fragte er ohne sich nach dem anderen Mann umzudrehen.
    „Nicht doch.“, Blake blieb in sicherem Abstand von drei Schritten stehen und betrachtete Kyles Rücken einen langen Moment, bevor er weitersprach. „Eigentlich bin ich wegen meiner Tasche hier. Die hätte ich gern zurück, ist so etwas wie mein Glücksbringer.“
    Kyle hatte den Behälter eh in einer Feuer- und Explosionssicheren Kiste
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