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Spock läuft Amok

Spock läuft Amok

Titel: Spock läuft Amok
Autoren: James Blish
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und ihn an der Schulter rüttelte. Er setzte sich auf und sah, daß McCoy zu Spock trat und ihn ebenfalls weckte.

    „Wachen Sie auf, Spock.“ McCoy wandte sich wieder Kirk zu. „Jim, wir haben eine neue Sorge: Die – äh -Patientin hat ihr Kind genommen und ist auf und davon.“
    „Sie ist an Ihnen vorbei geflohen?“ fragte Kirk. „
    „Sie hat mich von hinten mit einem Stein niedergeschlagen. Die Leute hier haben offenbar nicht den geringsten Respekt vor Hebammen.“
    „Seit wann ist sie fort?“
    „Nach dem Stand der Sonne zu urteilen, war ich nicht länger als eine halbe Stunde bewußtlos. Ihre Spuren führen auf den Ausgang der Schlucht zu. Wenn Maabs Männer sie erwischen…“
    „Ich schlage vor“, sagte Spock, „daß wir diesen Fall von nun an der Stammesgerichtsbarkeit überlassen und uns ausschließlich um unser eigenes Überleben kümmern.“
    „Spock! Sie herzloser, gefühlloser…“
    „Die Dame hat auch nicht gerade viel Gefühl entfaltet. Sie ist berechnend, kalt und absolut wertlos“, sagte Spock hart. „Das sollten selbst Sie einsehen können, Doktor.“
    „Und was wird mit dem Kind?“
    „Sie haben beide bis zu einem gewissen Grad recht“, sagte Kirk. „Zugegeben, die Dame hat wirklich sehr wenig Tugenden. Aber das Baby hat keine andere Schuld auf sich geladen, als geboren zu werden. Ich möchte dafür sorgen, daß es normal aufwachsen kann. - Gehen wir.“
    Vorsichtig kehrten sie in die Schlucht zurück. Sie hielten sich dabei so hoch wie möglich am Hang. Kurz vor dem Eingang bot sich ihnen ein erstaunliches Bild: Die Makeen, die die Steinlawine überlebt hatten, saßen im Kreis auf dem Boden. In der Mitte des Kreises standen Eleen und Maab. Eleen streckte dem Mann ihr Kind entgegen.
    „Ich habe das Kind geboren“, sagte sie mit fester, klarer Stimme. „Es gehört dir. Tu mit ihm, was du willst.“
    Maab und Keel tauschten einen erstaunten Blick. Dann fragte Maab: „Warum tust du das?“
    „Weil ich leben will. Nimm das Kind, Maab, - aber laß mich gehen. Das Kind interessiert mich nicht.“
    Maab blickte sie eine Weile wortlos an. Dann nickte er. „Das sieht dir ähnlich, Eleen“, sagte er sarkastisch. „Komm mit.“
    In diesem Augenblick richtete Kirk sich hinter seiner Deckung auf, schwang seine Pfeilschleuder und ließ sich sofort wieder zu Boden fallen. Niemand bemerkte ihn.
    Der Pfeil schwirrte durch die Luft, genau auf Maab zu. Aber im letzten Augenblick änderte er seine Richtung und traf einen anderen Mann ins Bein. Stoffetzen waren doch nicht so gute Stabilisatoren wie Federn.
    Der getroffene Mann schrie auf vor Schmerz und vor Überraschung – und stürzte zu Boden. Die anderen starrten ihn verblüfft an. Spock erhob sich aus seiner Deckung und schleuderte ebenfalls einen Pfeil. Er traf Keel in die rechte Schulter, und Blut färbte seinen Burnus.
    Plötzlich war McCoy unten auf dem Weg, packte Eleen von hinten und riß die aufschreiende Frau in ein Gebüsch. Die Männer begannen zu begreifen, was geschehen war, und stürzten auf McCoy los. Aber ein ganzer Schauer von Pf eilen, die Kirk und Spock auf sie hinabschleuderten, stürzte sie in Verwirrung. Es war nicht so sehr die Wirkung der Geschosse, die diesen Effekt auslöste, sondern – wie Spock richtig vorausgesehen hatte – das Ungewohnte und Unheimliche dieser unbekannten Waffe.
    „McCoy, kommen Sie zurück!“ rief Kirk.
    Er duckte sich, als Keel einen Klugat nach ihm schleuderte. Mit bösem Fauchen surrte die scharfe, gebogene Klinge über seinen Kopf hinweg.
    Unter ihnen sah er McCoy die widerstrebende Frau von einer Deckung zur anderen zerren. Kirk sprang hinter einen anderen Felsblock und schleuderte wieder einen Pfeil. Diesmal schrie der Getroffene gellend auf.
    Sie zogen sich langsam zurück und deckten Eleen, die durch das Baby behindert war. Spock nahm im Vorbeigehen den Klugat auf, den Keel nach ihm geworfen hatte. Er war nicht zu Keel zurückgekehrt, weil er gegen einen Felsen geprallt war.
    Eigenartigerweise folgten die Makeen ihnen nicht weiter.
    Als sich die Männer der Enterprise wieder in der leichter zu verteidigenden Schlucht befanden, blieben sie stehen, um die Lage zu besprechen. Sie saßen in einer Falle, erkannten sie, und ihr kleiner Vorrat an Pfeilen war fast aufgebraucht.
    „Was hatten Sie eigentlich vor?“ fragte McCoy und starrte Eleen wütend an.
    „Das haben Sie doch gehört“, antwortete sie kalt. „Ich wollte mein Leben retten. –
    Maab läßt mich gehen, um das
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