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Spock läuft Amok

Spock läuft Amok

Titel: Spock läuft Amok
Autoren: James Blish
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Metalle und nicht rohe Steine wie diese hier.“
    „Häuptling Alkaar, ich muß Sie bitten, sich meine Erklärung anzuhören. Die Föderation besitzt sehr viele Kolonien, in denen Mineralien gewonnen werden, und unterhält Forschungsstationen auf zahllosen Planeten und Asteroiden, auf denen wir normalerweise gar nicht leben könnten. Ihre eigenen Legenden weisen darauf hin, daß Sie die Nachfahren früherer Kolonisten von der Erde sind. Diese Kolonisten haben Ihren Planeten nach einem Asteroiden in unserem Sonnensystem der Erde benannt, einer Steinkugel von knapp achthundert Kilometern Durchmesser, der als erster Asteroid kolonisiert wurde – obgleich er nicht einmal eine Atmosphäre besitzt.“
    „Wie war es dann überhaupt möglich, ihn zu besiedeln?“ fragte Alkaar.
    „Wir errichten auf atmosphärelosen Himmelskörpern künstliche Plastikkuppeln, die mit atembarer Luft gefüllt werden“, sägte Spock. „Topalin enthält winzige Mengen eines Metalls, das für die Wiederaufbereitung der Atemluft in solchen Siedlungen unerläßlich ist. Und es ist nicht nur sehr selten, sondern muß auch ständig ersetzt und erneuert werden.“
    „Warum?“ fragte Maab. „Rostet es, oder nutzt es sich ab?“ Spock wollte die Frage beantworten, aber Kirk hob die Hand. Diese Menschen hatten die Technologie, die ihre Vorväter vor vielen Jahrhunderten auf diesen Planeten mitgebracht hatten, offenbar völlig vergessen. Man müßte ihnen die Grundlagen der Physik von neuem vermitteln, damit sie das Prinzip der Halbwertzeit radioaktiver Substanzen überhaupt begreifen könnten.
    „So ungefähr“, sagte Kirk deshalb. „Und die Tatsache, daß sich selbst im Topalin so wenig davon findet, macht es notwendig, das Erz in großen Mengen auf besondere Verarbeitungsplaneten zu bringen.“

    „Dann muß es sehr wertvoll sein“, sagte Maab. „Was bieten Sie uns denn dafür?“
    „Einen fairen Preis“, sagte Kirk, „in Geld oder jeder Tauschware, die Sie verlangen.“
    Maab beugte sich sich vor. Plötzlich schrie er: „Ihr Erdenmenschen versteckt eure Lügen hinter Verträgen und Versprechen! Und dann stehlt ihr…!“ Alkaar schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    „Maab!“
    „Sie haben andere Völker betrogen“, sagte Maab und starrte seinen Bruder an. „Das wissen wir. Sie haben keine Ehre und…“
    „Halte den Mund!“
    „Nein, das werde ich nicht tun. Du kannst nicht allein bestimmen, was getan werden soll. Es gibt viele unter uns, die diesen Vertrag ablehnen.“
    „Geh hinaus! Es steht dir nicht zu, im Namen der Stämme zu sprechen!“ Maab stand auf. „Ich werde gehen. Aber viele von uns sind nicht so leicht hinters Licht zu führen wie unser Häuptling. Sie werden von uns hören.“ Er wandte sich ab und verließ das Zelt.
    Eine Weile herrschte bedrücktes Schweigen. Schließlich sagte Alkaar: „Ich muß mich für das Benehmen meines Bruders entschuldigen. Dennoch hat er in gewisser Weise recht: Eure Geschichte gibt uns Grund, euch zu mißtrauen.“
    „Unsere ältere Geschichte vielleicht“, sagte Kirk.
    „Uns haben Sie bisher kein Unrecht zugefügt“, sagte Alkaar zustimmend. „Aber Maab hat von anderen Planeten und von anderen Völkern gehört, die von Erdmenschen betrogen worden sind.“
    „Wo hat er diese Geschichte gehört?“
    „Das weiß ich nicht. Von Händlern vielleicht, die jedes Jahr zu uns kommen und die Wolle unserer Zakdirs kaufen.“
    „Dann sind es nur Gerüchte“, sagte Kirk. „Wir halten unsere Verträge immer genauestens ein.“
    „Das glaube ich Ihnen, Captain. Ich verstehe die Bedingungen dieses Papiers und werde sie heute abend dem Rat der Stämme vorlegen. Inzwischen möchte ich Sie bitten, Ihre Waffen in meinem Zelt zu lassen, während Sie essen und danach zu unserer Versammlung kommen.“
    Kirk hatte gewußt, daß es so kommen würde. Spock hatte die Kultur dieses Planeten vor ihrer Reise genau studiert. Aber sie konnten nichts dagegen tun. Alkaar klatschte in die Hände, ein Mann trat ins Zelt, und die drei Männer der Enterprise übergaben ihm ihre Phasenwaffen und auch die Kommunikatoren, weil diesem Hirtenvolk jedes technische Gerät als Waffe erscheinen mochte, besonders, wenn man sich weigerte, es auszuliefern.
    „Ich übernehme die Verwahrung dieser Waffen“, sagte Alkaar feierlich, „als Symbol für einen langen Frieden zwischen uns. Keel, führe diese Männer zu ihrem Zelt und laß sie reichlich bewirten.“
    Das Essen war fremdartig, aber überaus
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