Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spock läuft Amok

Spock läuft Amok

Titel: Spock läuft Amok
Autoren: James Blish
Vom Netzwerk:
Boden. Sie fiel in die noch heiße Asche des Feuers.
    Sie schrie auf, teils vor Schmerz, teils aus Angst vor dem Schwert, das Maab drohend erhoben hatte. Mit einem Sprung war Kirk bei ihm, packte ihn am Handgelenk und drehte es mit hartem Ruck herum. Das Schwert klirrte zu Boden.
    McCoy kniete sofort neben der Frau. Spock hob Maabs Schwert auf.
    Vulkanier sind sehr rationale Menschen; aber sie waren noch in jüngster Vergangenheit eine Rasse von Kriegern.
    Spock, mit einem Schwert in der Hand, war ein Anblick, der selbst den Ceranern Furcht einjagte. Nur sehr zögernd und vorsichtig kamen sie näher.
    Und dann, als McCoy Eleen vorsichtig aufhob, um ihren verbrannten Arm zu untersuchen, riß sie sich mit einer heftigen Bewegung los und starrte den Arzt mit einem Ausdruck des Ekels an.
    „Was haben Sie denn“, sagte McCoy verblüfft. „Ich will Ihnen doch nur helfen.“
    „Und haben sich damit selbst zum Tode verurteilt“, sagte Maab langsam. „Ich hätte Sie gehen lassen. Aber jetzt…“
    „Reden Sie keinen Unsinn“, sagte Kirk. „Einen bewaffneten Mann, der sich verteidigen kann, umzubringen, ist Ihre Sache, aber wenn Sie eine wehrlose Frau töten, so ist das ein Verbrechen, dem ich nicht tatenlos zusehe. Was wollen Sie eigentlich noch? Sie sind jetzt Häuptling der Stämme. Daran kann auch sie nichts ändern. Warum wollen Sie sie also ermorden?“
    „Sie sind es, der Unsinn redet. Raal ist tot; aber das Kind, das sie trägt, ist auch ein Nachkomme Alkaars. Es muß ebenfalls sterben, bevor ich Häuptling werden kann.
    Außerdem, Captain, darf eine Frau nur von ihrem Ehemann berührt werden. Für jeden anderen steht darauf die Todesstrafe. Ich habe Eleen nicht berührt; aber dieser Mann dort…“
    „Wir unterstehen nicht Ihren Gesetzen. Wenn Sie Klage gegen uns vorzubringen haben, müssen Sie sie an das Star-Flotten-Kommando der Föderation richten, das Ihre Klage in Angleichung an Ihre und unsere Gesetze abwägen wird.“
    „Wir wissen, zu wessen Gunsten die Entscheidung fallen würde“, sagte Maab spöttisch lachend. „Hier gelten unsere Gesetze und nur unsere.“
    „Unser Schiff wird einen Kommandotrupp herunterschicken, wenn wir uns nicht melden“, sagte Spock und richtete die Spitze des Schwertes auf Maabs Nasenwurzel.
    Maab verzog keine Miene. „Das glaube ich nicht“, sagte er mit einem hinterhältigen Grinsen, „ich vermute, sie werden mit sich selbst genug zu tun haben.“ Kirk und Spock wechselten einen raschen Blick. Jeder wußte, was der andere dachte. Mit dieser einen, völlig überflüssigen Bemerkung hatte Maab sie wissen lassen, daß es hier um mehr ging als um eine Stammesfehde – offenbar um viel mehr.
    Und jetzt kam die härteste Prüfung für die drei Männer: angesichts des Todes zu warten, was es war.
    Im Gästezelt, das jetzt ihr Gefängnis war, saßen Kirk, Spock und McCoy um den Tisch, an dem sie noch vor kurzem so gastlich bewirtet worden waren. Zwei Stammeskrieger standen als Wachen vor dem Ausgang des Zeltes. Eleen saß weit entfernt an der gegenüberliegenden Zeltwand, das Gesicht abweisend und starr. Ihr verbrannter Arm war noch immer unversorgt; aber sie hatte jede Hilfe brüsk abgelehnt, und jetzt weigerte sie sich, Schmerz zu zeigen.
    McCoy stützte die Ellenbogen auf den Tisch und blickte seine beiden Kameraden niedergeschlagen an. In einer Mischung aus Englisch, Vulkanisch, Althochmarsianisch, Mediziner-Latein und Griechisch – der Sprachmischung, die zur Programmierung einfacher Computer verwandt wurde – sagte er: „Maab behauptet immer noch, daß er uns hätte gehen lassen, wenn ich die junge Frau nicht berührt hätte. Aber jetzt sitzen wir anscheinend in der Tinte. Warum, glauben Sie, hat Scotty nicht schon einen Kommandotrupp hergeschickt?“
    „Nach meiner Rechnung“, sagte Spock, „hätte er das spätestens vor einer Stunde tun müssen. Es gibt keine andere Erklärung, als daß er wirklich andere Sorgen hat und sich mit Problemen konfrontiert sieht, die ihn im Augenblick mehr beschäftigen; genau, wie es Maab vorhin andeutete.“
    Kirk nickte und blickte die beiden Wachen prüfend an. Dann sagte er langsam auf Cereanisch: „Doktor, ich glaube, Sie sollten sich endlich um die Frau kümmern. Der Arm sieht wirklich schlimm aus.“
    Die beiden Wachen starrten ihn entsetzt an.
    „Sie haben recht“, sagte McCoy, ebenfalls in Cereanisch. „Schließlich können sie mich nur einmal dafür töten, daß ich sie berührt habe.“
    „Mr. Spock, was halten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher