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Spiel mit mir (German Edition)

Spiel mit mir (German Edition)

Titel: Spiel mit mir (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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Und Emmas Herz begann schneller zu schlagen. Sie hoffte so sehr, dass er ihr die Rolle gab. Ihr ging es nicht nur darum, in einer der bekanntesten Fernsehserien Amerikas mitzuspielen oder Onkel Mac zu überzeugen, Emma mochte die Rolle als solche. Sie war Gloria. Das spürte sie mit jeder Faser ihres Körpers.
    »Vielen Dank.«
    »Sie haben mir wirklich gut gefallen. Außerdem haben Sie das Aussehen, das ich mir für die Gloria wünsche.«
    Ihr Äußeres war auch der Grund gewesen, warum Jack sie in seine Agentur aufgenommen hatte, obwohl sie keine Schauspielschule absolviert hatte. Doch ihr Agent war der Ansicht gewesen, dass hübsche Mädchen immer irgendwo unterkamen. Emma wollte zwar durch ihr Talent überzeugen, wenn ihr Aussehen ihr jedoch Tür und Tor öffnete, würde sie das ohne Zögern nutzen. Das Geschäft war hart. Das wusste sie von Cat, die schon länger dabei war als sie. Und wer eine Chance bekam, der nutzte sie.
    »Sehen Sie, das Problem ist, dass es viele Interessentinnen für die Rolle gibt. Natürlich haben wir viele junge Damen bereits ausgesiebt, die nicht in unser Konzept passen, aber es bleiben immer noch genügend, die wie Sie für die Rolle in Frage kämen. Zum Teil sind es Damen, die ihre Schauspielkarriere bereits während ihrer Ausbildung begannen, die Erfahrung haben und die wissen, was auf sie zukommt. Und auf die ich mich verlassen kann.«
    Emma verkrampfte sich. Das Gespräch ging in eine Richtung, die ihr nicht gefiel, denn Erfahrung im Business hatte sie nicht vorzuweisen. Das wusste Mr. Rhett natürlich, weil er ja ihren Anmeldebogen vor sich hatte, dennoch hakte er nach. »Was haben Sie denn schon so alles gemacht?«
    Kühe gemolken, den Stall ausgemistet, Obst auf dem Markt verkauft. Aber das war sicher nicht das, was Mr. Rhett hören wollte. Ihm wäre eine Vita mit einer Projektliste lieber, die gut und gerne von jemandem stammte, der doppelt so alt war wie sie.
    »Bitte, Sir, ich will diese Rolle. Geben Sie mir eine Chance. Ich werde Sie nicht enttäuschen.« Niemals wieder wollte Emma auf dem Hof arbeiten und sich von ihrem Onkel kleinreden lassen.
    »Ich bin die Richtige, das weiß ich. Und ich würde alles tun, um Gloria spielen zu dürfen.«
    Mr. Rhett lehnte sich auf seinem Bürostuhl zurück und schaute abwechselnd auf sie und ihren Anmeldebogen. Ein merkwürdiger Ausdruck trat in seine Augen, den Emma nicht recht deuten konnte. Ein seltsames Glitzern.
    »Mir gefällt die Leidenschaft, mit der Sie kämpfen«, meinte er schließlich, nachdem er sie unerhört lange angestarrt hatte. »Leidenschaft ist, was einen Schauspieler antreibt. Ohne Leidenschaft funktioniert es nicht, nicht in diesem Job.« Er lächelte charmant, und Emma wich seinem glühenden Blick aus, beobachtete lediglich aus dem Augenwinkel, wie er seine Krawatte lockerte und sogar den obersten Knopf seines Hemdes öffnete.
    »Miss Conaway, Sie sind doch eine kreative Frau. Fällt Ihnen denn keine Möglichkeit ein, mich zu überzeugen?«
    »Ich verstehe nicht ganz …«
    Ein süffisantes Lächeln trat auf seine geschwungenen Lippen. Offenbar hatte er ihre Aussage, sie würde alles für die Rolle tun, falsch interpretiert. Und ihr wurde erst jetzt klar, wie genau er es aufgefasst hatte.
    »Miss Conaway, Sie verstehen mich schon. Geben Sie mir einen Grund, mich für Sie zu entscheiden.«
    Emma erstarrte am ganzen Körper. Irgendeine imaginäre Kraft versuchte ihre Brust auseinanderzureißen. Zumindest fühlte es sich so an.
    Sein Blick bohrte sich förmlich in Emma. Sie sah seine Willenskraft, seine Entschlossenheit, seine Kampfbereitschaft. Dominanz. Männlichkeit. Ihr hätte es Angst machen sollen, sie verunsichern müssen, stattdessen spürte sie plötzlich ein seltsames, anregendes Gefühl zwischen den Beinen, als würden Tausende kleine Ameisen durch ihren Körper wandern. Rasch wich sie diesem gefährlichen Blick aus, presste die Beine zusammen, um die Kontrolle über sich und ihren Körper zurückzugewinnen.
    Du und Schauspielerin? Glaubst du wirklich, die nehmen eine wie dich? So einen Bauerntrampel? Das war sie wieder, Onkel Macs Stimme. Er hielt nicht viel von Schauspielerei, war es doch in seinen Augen keine richtige Arbeit, sondern nur Firlefanz. Und dennoch traute er es ihr nicht zu, Fuß in dieser Branche zu fassen. Sie sollte doch froh sein, wenn Dylan sie zur Frau nahm. Dankbar, dass er sich für sie interessierte. Emma schluckte. Dylan war ein Ekel, versoffen, viel zu alt für sie, aber Onkel
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