Spiel mit mir (German Edition)
ist ein Erfolgsmagnet, man sagt, seit er auftauchte, hätten sich die Einschaltquoten fast verdoppelt.« Zumindest hatte Mr. Rhett das behauptet.
»Da hast du also mitgespielt?«
»Nein, nein! Fast. Na ja. Der Casting-Chef hat mir eine Rolle angeboten, wenn ich mit ihm …« Sie verzog die Lippen. »Du verstehst schon.«
»Darauf bist du natürlich nicht eingegangen«, sagte er ganz selbstverständlich, und Emma wünschte inständig, sie hätte es tatsächlich nicht getan. Stattdessen ließ sie die Schultern hängen und das Glas, das sie gerade abtrocknete, fast fallen.
»Oh, alles klar«, meinte Alan, der nun zu verstehen schien. Verlegen spielte er mit dem Finger am Rand seines Glases.
»Schön blöd, oder?«
Alan schwieg, schaute sie nur mitleidig an.
»Ich habe jeden Tag auf diesen verdammten Anruf gewartet. Und dann schließlich kam er. Ich war nicht zu Hause, was Mr. Rhett vermutlich recht war. Kurz und knapp teilte er mir auf meinem Anrufbeantworter mit, dass sie eine andere genommen haben. Nett, nicht wahr?«
»Tut mir leid. Er muss ein Idiot sein, dass er dich nicht wollte.«
Emma lachte. »Du weißt doch gar nicht, wie ich spiele.«
»Aber du siehst wie eine Schauspielerin aus.«
Sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. Gott sei Dank war es zu dunkel, als dass Alan es hätte bemerken können.
»Danke«, hauchte sie.
»Nichts zu danken. Ich finde, du gehörst vor die Kamera.«
Seine Worte waren Balsam für ihre Seele. Sie wünschte nur, dass auch die wichtigen Leute, die in der Branche etwas zu sagen hatten, das erkannten.
»Nur nicht aufgeben. Viele Stars haben vorher Teller waschen müssen.«
Ja, ja. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Der alte amerikanische Traum. Aber nicht jeder Traum ging in Erfüllung. So weit war sie inzwischen auch schon.
»Du kennst dich ja wirklich gut aus«, sagte sie ironisch.
»Und wenn ich es tue?«
Emma schüttelte den Kopf, und in dem Moment stieß sie fast mit Sally zusammen, die hinter die Bar gewankt kam. »Du, mir ist nicht gut, ich muss kurz mal an die frische Luft«, erklärte sie und drückte Emma den Notizblock mit der Bestellung von Tisch 14 in die Hand. »Übernimmst du für mich?«
»Klar. Was ist denn los?«
Sally konnte oder wollte nicht antworten, sondern stürmte durch einen Hintereingang nach draußen.
»Vielleicht braucht sie Hilfe?«, fragte Alan, der die Szene beobachtet hatte.
Emma zuckte mit den Schultern. »Ich behalte sie im Auge«, versprach sie und füllte dann die Gläser mit den bestellten Getränken. Sally war schwanger. Vielleicht rührte ihre Übelkeit daher.
»Entschuldige mich einen Augenblick«, sagte Emma an Alan gewandt und brachte die Bestellungen an den vorgesehenen Tisch. Als sie sich kurz darauf auf den Rückweg machte, schoss eine riesige menschliche Wand wie aus dem Nichts vor ihr empor. Erschrocken wich Emma zurück, legte den Kopf in den Nacken, um das Gesicht des Fremden zu erkennen, der sich ihr plötzlich in den Weg stellte. Eine Alkoholfahne schlug ihr entgegen, obwohl an der Bar nichts Alkoholisches verkauft wurde. Wahrscheinlich hatte der Kerl seinen Stoff in den Club geschmuggelt.
»Hey, Süße, ich beobachte dich schon den ganzen Abend.« Seine Stimme klang überraschend fest. »Du hast ja ein heißes Fahrgestell.« Er bewegte die Hüften im Rhythmus der Musik. »Willst du nicht mit mir tanzen?« Seine Hüftbewegungen wurden anzüglicher, sein Unterleib näherte sich mit jedem Vorstoß ihrem Schritt. Schützend hielt sie das Tablett vor sich und wich zurück, was den Kerl nur zu noch obszöneren Gesten anstachelte.
»Tut mir leid, ich muss arbeiten.« Sie wollte schnell weiter.
»Ach, jetzt hab dich doch nicht so.« Seine riesige Hand kam auf sie zu und packte sie am Arm, zerrte sie ein Stückchen hinter sich her. Emma versuchte sich loszureißen, in die andere Richtung zu ziehen, doch sie war viel zu schwach. Scheppernd fiel das Tablett zu Boden. Und schon hatte er sie an den Rand der Tanzfläche befördert.
»Lass mich los!«, fuhr sie ihn an. Die Leute um sie herum guckten schon zu ihnen herüber, aber niemand schritt ein. Niemand traute sich an den Hünen heran.
»Ich will tanzen, Baby.« Er riss sie so eng an sich, dass sie die Härte seiner Brustmuskeln spüren konnte. Doch plötzlich schob sich ein Arm zwischen sie, und mit einem einzigen Ruck trennte er sie voneinander. Und ehe Emma begriff, was überhaupt geschehen war, stand Alan vor ihr.
»Verzieh dich, Kumpel, und lass
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