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Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Titel: Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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gerannt sein, was bedeutete, dass ich ihn doch verloren hatte.
    Ich fluchte laut und wirbelte herum, bereit, mir einen Weg zurück zu den anderen zu suchen, um sie zu warnen, dass der Schnitter entkommen war. Ich hatte schon fünf Schritte Richtung Ausgang gemacht, als mir klar wurde, dass ich mich in einem großen Arbeitszimmer befand – das mit Artefakten gefüllt war.
    Sie standen alle auf einem Schreibtisch in der rechten Hälfte des Zimmers aufgereiht. Ein Speer, ein Schild, mehrere kleine Urnen, eine halb niedergebrannte Kerze, sogar ein paar Ringe und Armbänder. Ich erkannte die Gegenstände als diejenigen, die aus verschiedenen Museen in der Gegend gestohlen worden waren. Es waren dieselben Dinge wie auf den Fotos, die Dad heute Morgen auf dem Küchentisch liegen gelassen hatte. Doch am seltsamsten war, dass sie einfach dort standen, einige sogar noch mit ihren Etiketten, als hätte jemand sie auf dem Schreibtisch aufgereiht und dann vergessen.
    Ich runzelte die Stirn, weil ich mich fragte, warum die Schnitter die Artefakte einfach so herumliegen ließen. Aber zumindest hatten wir die Gegenstände gefunden, selbst wenn der letzte Schnitter entkommen war. Also machte ich mich wieder auf den Weg zur Tür, um die anderen zu finden. Doch diesmal erregte das Glitzern von Glas auf der anderen Seite des Zimmers meine Aufmerksamkeit. Ich drehte mich in die Richtung und entdeckte in einer Ecke einen Tisch, auf dem sich Bücher stapelten. Doch wirklich interessant war der Tisch daneben – auf dem jemand ein kleines Chemielabor aufgebaut hatte.
    Glasröhren, Messbecher und Pipetten bedeckten den Tisch, zusammen mit mehreren Gasbrennern und einer kleinen Tüte, die mit grünen Kräutern und Pflanzen gefüllt war. Wieder runzelte ich die Stirn, dann ging ich zu dem Tisch, um mir alles genauer anzusehen. Hatten die Schnitter plötzlich ihre Faszination für Drogen entdeckt? Denn danach sah es aus.
    In einem der Messbecher stand eine dunkelgrüne Flüssigkeit, die immer noch brodelte, als wäre sie erst vor Kurzem vom Brenner genommen worden. Dampf stieg auf, und ich lehnte mich vorsichtig vor und schnupperte. Was auch immer sich in dem Glasgefäß befand, es roch scharf und leicht würzig, fast wie eine Art destilliertes Baumharz. Seltsam. Sogar für die Schnitter.
    Ich streckte gerade den Arm nach einem der offenen Bücher aus, um vielleicht herauszufinden, worum es sich bei diesem Experiment handelte, als ich ein leises Rascheln hinter mir hörte und einen leichten Luftzug in meinem Nacken spürte.
    Ich sprang zur Seite, und das Schwert des Schnitters verfehlte meinen Körper um wenige Zentimeter.
    Ich hatte direkt vor dem Versuchsaufbau gestanden, also fuhr die Waffe meines Angreifers mitten in die Bücher, Becher, Tüten und Brenner. Glas zerbrach und Flüssigkeit spritzte durch die Luft, während von einem der Brenner eine Stichflamme in die Höhe schoss.
    Der Schnitter schrie. Zuerst dachte ich, es sei ein Ausdruck seiner Frustration, weil er es nicht geschafft hatte, mich zu töten. Doch dann drehte ich mich um und stellte fest, dass irgendeine Flüssigkeit aus den Messbechern sein Gesicht getroffen hatte. Ich hatte keine Ahnung, was es gewesen war, aber seine Haut war bereits gerötet und warf Blasen, sogar um Nase und Mund. Ich fragte mich, ob er aus Versehen etwas von der Flüssigkeit geschluckt hatte. Auf jeden Fall hatte er sie in die Augen bekommen. Seine Netzhäute waren fast so rot wie Lokis brennendes Auge, und sein Blick wirkte verschwommen.
    Wieder schrie der Schnitter. »Es brennt! Es brennt! Es brennt!«
    Er schlug blind um sich. Sein Schwert sauste von rechts nach links, während er sich bemühte, mich trotz der Chemikalie, die sich durch seine Haut und Augen fraß, anzugreifen. Ich hielt mich von ihm fern, weil ich auf keinen Fall mit dem in Kontakt kommen wollte, was ihn verätzte.
    Er hob sein Schwert über den Kopf, und wieder trat ich zur Seite. Doch statt noch mal zu versuchen, mich umzubringen, gab der Schnitter ein gurgelndes Keuchen von sich und fiel zu Boden. Er zuckte mehrere Sekunden lang, bevor sein Körper erschlaffte und Schaum aus einem seiner Mundwinkel sickerte.
    Tot – der Schnitter war tot.
    Ich baute mich über ihm auf, mein Schwert bereit zum Schlag, nur für den Fall, dass das ein Trick sein sollte. Aber die geröteten Augen des Schnitters zeigten bereits den starren Blick des Todes. Ich beugte mich über ihn und schnupperte vorsichtig ein weiteres Mal. Dieser scharfe,
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