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Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Titel: Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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konnte ja verstehen, dass die Schnitter die Waffen gestohlen hatten. Aber was hatten sie mit Ringen und Kerzen anfangen wollen? Ich schüttelte den Kopf. Was auch immer es war, gut konnte es nicht sein. Vor dem schrecklichen Angriff aufs Aoide-Auditorium hatte ich nicht viel darüber nachgedacht, warum die Schnitter die Apate-Juwelen aus der Bibliothek der Altertümer gestohlen hatten, und dann hatte Agrona die Rubine und die anderen Edelsteine eingesetzt, um mich in eine bloße Hülle für Loki zu verwandeln.
    Trotz meines Unbehagens darüber, dass die Schnitter so viele Artefakte in die Hände bekommen hatten, und meiner Sorge darum, wofür sie sie hatten einsetzen wollen, musste ich an Gwen denken und daran, wie sehr ihr das gefallen hätte. Sie mochte ja ständig darüber motzen, dass sie in der Bibliothek arbeiten musste. Aber ich wusste, dass sie es eigentlich genoss, von den Büchern und all den seltsamen, wunderlichen Gegenständen und Artefakten umgeben zu sein, die Nickamedes und die Bibliothekare vor ihm über die Jahre gesammelt hatten.
    Wäre Gwen hier gewesen, hätte sie sich von einem Objekt zum nächsten bewegt und hätte ihre Finger über jedes einzelne gleiten lassen, während ihre Augen vor Aufregung leuchteten, weil sie ihre Psychometrie einsetzte, um die Geheimnisse der Artefakte aufzudecken. Manchmal, wenn man ihr dabei zuhörte, wie sie über Bücher und Schwerter und Bögen sprach und erzählte, wie sie über die Jahre verwendet worden waren, konnte man fast glauben, die Gegenstände seien lebendig .
    Natürlich hätte ich sie damit aufgezogen, weil sie über ein paar Bücher, Waffen und Schmuckstücke so in Verzückung geraten konnte. Und sie hätte die Nase auf diese süße Art gerümpft, die typisch für sie war, hätte die Augen verdreht, mir gegen die Schulter geboxt und mir mitgeteilt, dass ich eine totale Spaßbremse war …
    »Woran denkst du?«, fragte Dad, als er neben mich trat.
    »Nichts. Einfach … nichts. Warum fragst du?«
    Er zögerte. »Weil du gelächelt hast. Das ist das erste Mal, dass ich dich habe lächeln sehen, seit … nun, es ist eine Weile her.«
    »Oh.«
    Es überraschte mich nicht. Der Gedanke an Gwen brachte mich immer zum Lächeln … bis ich mich daran erinnerte, was ich ihr angetan hatte.
    Ich sagte nichts mehr und rechnete damit, dass Dad nach ein paar Augenblicken wieder gehen würde. Doch er blieb an meiner Seite. Wir standen vor dem Schreibtisch und starrten die Waffen und anderen Gegenstände an, statt uns anzusehen.
    Schließlich räusperte sich mein Dad, um das unangenehme Schweigen zu brechen. »Du hast heute gut gekämpft«, sagte er. »Obwohl du nicht hättest weglaufen dürfen. Du wusstest nicht, wie viele Schnitter sich noch hier verstecken. Wären es mehr gewesen, hätten sie dich von uns getrennt. Sie hätten dich umbringen können.«
    Ich verdrehte die Augen. »Ich bin kein Kind mehr, Dad. Schon lange nicht mehr. Ich bin ein Spartaner, und Spartaner kämpfen gerne. Das weißt du, weil du auch ein Spartaner bist. Ich habe den Schnitter gesehen, und ich konnte ihn nicht entkommen lassen. Ich bin ihm nicht gefolgt, um dich wütend zu machen. Ich bin ihn gefolgt, weil du und die anderen die Situation im Raum unter Kontrolle hatten. Es war richtig, den Schnitter zu verfolgen, immerhin hat er mich direkt zu den Artefakten geführt. Wer weiß, wie viele Stunden es uns sonst gekostet hätte, sie zu finden? Außerdem würdest du Sergei oder Inari diesen Vortrag nicht halten, wenn sie dasselbe getan hätten.«
    Für einen Moment blitzte Wut in seinen Augen auf, und er biss die Zähne zusammen. Ich spannte mich an, weil ich schon damit rechnete, dass wir wieder streiten würden. Wie wir es immer taten, seit meine Mom und meine Schwester getötet worden waren.
    »Ich weiß«, sagte er. »Und du hast recht. Ich würde Sergeis oder Inaris Entscheidung nicht hinterfragen, wenn sie dasselbe getan hätten. Aber nur, weil sie Mitglieder des Protektorats sind. Sie sind für solche Situationen ausgebildet, und kennen die Risiken. Und nicht nur das … sie haben die Risiken auch bewusst akzeptiert, indem sie sich dem Protektorat angeschlossen haben.«
    Ich öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass ich die Risiken ebenfalls kannte, aber er hob eine Hand, und ich schluckte meine Worte herunter – für den Moment.
    »Es ist nur … Ich habe bereits deine Mutter und deine Schwester an die Schnitter verloren. Wegen Agrona und … allem, was sie getan hat.«
    Dads Stimme
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