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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
Autoren: Kristine Weitzels
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Brustbehaarung. Bestimmt hat er den
Schlips wieder fein säuberlich zusammengefaltet in seine Anzugjacke gesteckt ,
dachte ich so bei mir.
    >>Weißt du, dass dies unser
erstes Date außerhalb des Mau-Mau ist?<<, sagte Adelio gerade.
    Ich lachte.
    >>Warum lachst du?<<
    >>Naja — unter Date verstehe ich normalerweise etwas anderes.<<
    >>Nun, das lässt sich
ändern…<<
    >>Das geht nicht.<<
    >>Warum nicht?<<
    >>Adelio du weißt
warum.<<
    >>Blödsinn.<<
    >>Ist es nicht.<<
    >>Ist es doch.<<
    Ich schüttelte den Kopf.
    >>Nur ein Essen. Ich verspreche,
ich werde mich wie ein Gentlemen benehmen!<<
    Adelio küsste Zeige- und Mittelfinger
seiner rechten Hand, hob die Finger dann in die Luft, bevor er sie schließlich mit
einem verschmitzten Lächeln gegen seine Brust drückte. Und PENG stand die Luft
wieder in Flammen. Unser café con hielo kam und ich fragte mich, wer das
Feuer diesmal löschen sollte. Na, Alonso jedenfalls nicht, du Frau mit
Prinzipien, sagte das Stimmchen mitleidslos.
    >>Was machst du eigentlich hier?<<,
versuchte ich vom Thema abzulenken.
    >>Ich bin geschäftlich
unterwegs<<, antwortete Adelio.
    >>Und was heißt das — geschäftlich
unterwegs? <<
    Adelio zuckte die Schultern und
machte eine ausschweifende Handbewegung.
    >>Wie wär‘s morgen Abend? Ich
weiß, dass das immer dein freier Tag ist!<<
    Auch er versuchte vom Thema
abzulenken.
    >>Adelio, das geht
nicht!<<
    >>Unsinn! Wogegen sträubst du
dich so? Ich will nur mit dir Essen gehen — nichts weiter.<<
    >>Ich hab‘ meine
Prinzipien.<<
    Adelio lachte.
    >>Weißt du wozu die gut
sind?<<
    Adelio tat so, als würde er etwas
greifen und ich wusste, was nun folgte.
    >>Oh bitte Adelio, tu das
nicht.<<
    Doch es war schon zu spät und Adelio tat
so, als werfe er etwas über die Schulter weg.
    >>Du lebst nur einmal<<,
sagte er dann. >>Und weißt du, was du im Alter am meisten
bereust?<<
    Ich schüttelte den Kopf.
    >>Es sind die Sünden, die du in
deiner Jungend nicht begangen hast.<<
     
    ***
     
    Kurze Zeit später verabschiedeten
Adelio und ich uns an der Pizzeria. Zwischenzeitlich war ein Auto der Polícia
Municipal vorbeigekommen. Ein Polizist war ausgestiegen, hatte in den Porsche
geschaut, der schon ein wenig den Verkehr behinderte und sich dann suchend
umgesehen. Adelio hatte ihm daraufhin kurz ein Handzeichen gegeben. Der
Polizist hatte genickt, war danach wieder in seinen Wagen gestiegen und
weggefahren. Adelio bot mir an, mich nach Hause zu fahren, doch ich sagte, ich
hätte es nicht weit und außerdem wollte ich unbedingt zu Fuß gehen. Vielleicht
konnte ich dadurch ein wenig abkühlen. Ich fand, Adelio hatte durchaus Recht —
und das war mein Problem! Ich wollte nicht später auf mein Leben zurückblicken
und etwas bereuen das ich nicht getan hatte! Aber Adelio war nun mal
mein Gast im „Mau-Mau“ und das machte eine sexuelle Beziehung mit ihm einfach
unmöglich. Aber ich hatte ja nicht vor, ewig als Barmädchen zu arbeiten und was
danach kam stand auf einem anderen Blatt!
     
    Am „Plaza Canaletas“ stand Hannibal
und proppte. Als er mich sah, grinste er wie gewöhnlich und wandte sich wieder
seiner Arbeit zu. Er war eben gewöhnt von mir ignoriert zu werden. Doch diesmal
ging ich zu ihm hinüber und durchbrach diese Gewohnheit.  
    >>OK<<, sagte ich zu ihm.
>>Du hast eine Chance. Überlege also genau, was du nun antwortest: Was
willst du? <<
    >>Hm, wenn du mich so fragst —
ich würde gerne mal mit dir ins Bett!<<
    >>Nun, ein Bett in dem
Sinne habe ich zwar nicht, aber wenn dir ein Futon auch recht ist…<<
    Ich hatte mich schon umgedreht und
wollte weitergehen.
    >>Was denn? Jetzt
gleich?<<, rief Hannibal. >>Ich habe aber erst um 18.00 Uhr
Pause.<<
    Ich drehte mich erneut zu Hannibal
um.
    >>Tja, wenn das so ist…<<
    Ich zuckte bedauernd mit den
Schultern. Hannibal warf einen schnellen Blick in die Runde und nickte dann.
    >>Vamos-gehen
wir<<, sagte er und folgte mir. Zehn Minuten später lag er auf meiner Sumomatte und ich saß auf ihm. Weitere zehn Minuten später war er schon wieder auf dem
Weg zurück zum Canaletas.
     
    >>Was war das denn — oder besser
gesagt, wer war das denn?<<, fragte Corinna, als ich später aus
dem Bad kam. Sie saß im Wohnzimmer, rauchte und genehmigte sich ihren ersten
Drink des Abends.
    >>Das war Hannibal.<<
    >>Wer?<<
    >>Hannibal, er proppt fürs
Happy Day.<<
    >>Oh mein Gott, Sabrina – wie
kannst du nur! Das Happy Day ist wirklich unterste Schublade!<<
    >>Ich weiß, ich weiß, das hast
du mir schon
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