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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
Autoren: Kristine Weitzels
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verdrehte kurz die Augen, wie um auszudrücken, dass ohne
sie hier auch überhaupt nichts mehr liefe, und ging dann endlich zu ihrer
Kollegin hinüber. Diese hatte in einem der großen Mülleimer, die hinter der
Theke standen, einen kleinen Schwelbrand entfacht. Wahrscheinlich, als sie
einen Aschenbecher darin geleert hatte, in dem sich noch eine glühende
Zigarettenkippe befunden hatte. Margaritha nahm kurzerhand einen Kübel mit Eis
und schüttete ihn in den Mülleimer! Während ich Margaritha noch dabei beobachtete,
kam ein anderer gutaussehender Typ zu mir herüber und sprach mich an. So wie es
aussah, brauchte ich ab jetzt wirklich nur noch mit den Fingern zu schnippen,
aber ich war definitiv nicht interessiert. Paolo hatte sich gerade umgedreht,
um bei Margaritha etwas zu bestellen. Er sah, dass ich offenbar nicht mehr
alleine war und zwinkerte mir zu. Der Typ an meiner Seite hatte mich gerade
nach meinem Namen gefragt und so wie ich das sah, hatte ich zwei Möglichkeiten:
Entweder ich konnte gleich damit anfangen, jeden Typen abzuschleppen oder
mich von jedem abschleppen zu lassen — dann wäre ich wahrscheinlich noch
vor Pfingsten als leicht zu habende Schlampe verschrien, oder ich konnte erst einmal
allen Kerlen eine lange Nase machen und dann wirklich selektiv vorgehen.
Letzteres würde natürlich auch den Reiz erhöhen! Also blieb ich wieder höflich
aber unbarmherzig und stellte gleich klar, dass ich Carlos zwar nett fand, dies
aber leider der falsche Zeitpunkt wäre. Dann ließ ich mir von Margaritha meine Tasche
geben und sagte, ich bräuchte jetzt vor allen Dingen eine Mütze voll Schlaf!
     
    Draußen vor dem „Hollywood“ stand
Ricardos Bruder und rauchte. Ich beachtete ihn jedoch nicht.
    >>Gehst du immer alleine nach
Hause<<, sprach er mich an.
    >>Und was geht dich das
an?<<
    >>Nichts, aber ich wollte auch
gerade nach Hause gehen.<<
    Ich warf ihm einen spöttischen Blick
zu.
    >>Was, hast du etwa Angst im
Dunkeln?<<
    >>Nein, und du wohl auch nicht.
Aber so wie’s aussieht, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir gehen
zusammen und unterhalten uns wie zwei erwachsene Menschen oder ich laufe hinter
dir her und du wirst die ganze Zeit über versuchen, nicht über die Schulter zu
blicken!<<
    >>Puh — was bist du? Ein
Psychopath? Und was ist, wenn wir einfach nicht denselben Weg haben?<<
    >>Du wohnst in Ernies altem
Appartement und ich im Edificio Redondo. Weißt du wo das ist?<<
    >>Ja<<, sagte ich und
nickte dabei. >>Aber du scheinst es nicht zu wissen! Zum Redondo kommst
du am schnellsten, wenn du der Hauptstraße folgst.<<
    >>Ich nehm‘ aber lieber den Weg
durch die Stadt. Also, wie sieht’s aus?<<
    Ich antwortete nicht, sondern ging
los und Fernando lief neben mir her. Obwohl es noch relativ dunkel war, merkte
ich, dass er mich von der Seite her musterte.
    >>Du siehst gut aus, machst du
Sport?<<, fragte er dann.
    >>Gelegentlich.<<
    >>Was für Sport?<<
    >>Hör zu, ich wüsste nicht, was
dich das anginge!<<
    >>Mein Gott, ich versuche doch
nur, mich mit dir zu unterhalten!<<
    >>Das brauchst du
nicht!<<
    >>Ich weiß, aber ich tu’s
trotzdem. Seit wann bist du hier — ich meine, immerhin sprichst du sehr gut
Spanisch!<<
    >>Was tut es zur Sache, wie
lange ich schon hier bin?! Vielleicht haben wir ja auch letztes Jahr zusammen
gebumst und es dann nur wieder vergessen!<<
    >>Ach du bist sauer auf mich
wegen meinem Bruder — und dem was er zu Corinna gesagt hat?<<
    Fernando war stehen geblieben und ich
hatte was ich wollte, denn ich ging zügigen Schrittes weiter. Doch so schnell
ließ Fernando sich nicht abwimmeln und kam sogleich wieder hinter mir her.
    >>Hör zu, ich bin nicht mein
Bruder. Mein Bruder ist ein arrogantes Arschloch.<<
    Fernando japste ein wenig nach Luft
und nun warf ich ihm einen Blick von der Seite zu. Fernando war der Ältere und
sicherlich nicht der Hübscheste. Wie sein Bruder hatte auch er lange Haare,
doch im Gegensatz zu Ricardo trug er seine Haare nicht offen, sondern zu einem
Pferdeschwanz gebunden. Fernando war nur ein klein wenig größer als ich und
damit immer noch ziemlich klein für einen Mann — jedenfalls nach meinem
Geschmack. Ekiz war aber auch nicht grösser, sagte das Stimmchen hämisch.
Sein Bruder Ricardo war jedoch mindestens noch einen Kopf kleiner und zudem war
Ricardo auch noch schmächtig. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, was Corinna
oder überhaupt eine Frau an diesem aufgeblasenen Fliegengewicht finden konnte! Für
meinen Geschmack sahen
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