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Sophie und der feurige Sizilianer

Sophie und der feurige Sizilianer

Titel: Sophie und der feurige Sizilianer
Autoren: KIM LAWRENCE
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wirklich, dass ich das kann?“, hatte sie besorgt gefragt und nur einen konsternierten Blick geerntet.
    Und wenn jemand wirklich entnervend gucken konnte, dann Oscar Balfour! Aber sie verschonte er normalerweise damit.
    Bisher hatte Sophie ihm auch nie einen Anlass zur Sorge gegeben. Sie ging immer ruhig und gerade ihren Weg. In ihrem Leben gab es keine großen Dramen. Sie musste nicht aus irgendwelchen Notlagen befreit werden, war nie Gegenstand peinlicher Schlagzeilen, in ihrer Vergangenheit existierte kein unpassender Mann … kurz gesagt: Ihr Leben war wie ein aufgeschlagenes, ziemlich langweiliges Buch.
    Wenn sie wirklich einmal ernsthaft darüber nachdachte, deprimierte sie diese Vorstellung.
    „Ich weiß , dass du es kannst!“, versuchte Oscar ihr den Rücken zu stärken.
    „Wirklich?“
    „Natürlich, Sophie, ich vertraue fest darauf, dass du und deine Schwestern mich nicht enttäuschen werdet. Sie haben doch auch alle die Herausforderungen angenommen, mit denen ich sie konfrontiert habe.“
    Und was passiert, wenn ich mich weigere? hätte sie am liebsten gefragt. Doch dazu fehlte ihr der Mut.
    „Ich weiß“, murmelte sie stattdessen und dachte daran, wie sehr sie ihre Schwestern vermisste.
    Offenbar konnte Oscar ihre Gedanken lesen. „Tut mir leid, Sweetheart, es ist allein meine Schuld. Ich hätte euch nicht so vernachlässigen und auf der anderen Seite so übermäßig verwöhnen dürfen.“
    Sophies weiches Herz zog sich vor Liebe zusammen. „Du bist ein wundervoller Vater gewesen“, behauptete sie liebevoll, wenn auch nicht ganz wahrheitsgemäß. Spontan lief sie um den Schreibtisch und umarmte Oscar. Dabei sah sie die aufgeschlagene Zeitung vor ihm liegen und einen weiteren reißerischen Artikel, der die Balfour-Dynastie verunglimpfte.
    „Ich tu’s, Daddy“, versprach sie rau. „Ich werde mein Bestes geben.“
    Als sie das Arbeitszimmer verließ, hatte sie einen dicken Kloß im Hals und schwor sich insgeheim, ihren Vater und ihre Schwestern nicht zu enttäuschen. Wenigstens einmal wollte sie über sich hinauswachsen und zeigen, dass auch sie eine echte Balfour war!
    Jetzt, eine Woche später, spürte sie den Kloß immer noch. Trotzdem streckte sie die Hand aus und klopfte zögernd an die Tür, die nur angelehnt war, wie sie erst jetzt feststellte. Mit angehaltenem Atem wartete sie auf Antwort, doch nichts regte sich.
    Noch immer stand Sophie unter einer Art Schock, dabei war das Ansinnen ihres Vaters nicht einmal unerwartet gekommen. Seit den skandalösen Ereignissen und Berichten der letzten Zeit hatte sie Mia, Kat und Emily abrücken sehen – um sich in der realen Welt zu bewähren, ohne den Komfort des Familiennamens und der damit verbundenen Reputation.
    Seitdem waren Wochen verstrichen, in denen Sophie nervös auf die Privateinladung ihres Vaters in sein Arbeitszimmer gewartet hatte. Da nichts dergleichen geschehen war, hatte sie langsam begonnen, sich wieder zu entspannen und in Sicherheit zu wiegen.
    Zu früh, wie sich herausstellte!
    Sie erinnerte sich noch gut an ihr Unbehagen angesichts des mitfühlenden Blicks, den ihr der Butler zuwarf, als er sie durch einen Nebeneingang in Balfour Manor einließ. Den Rest erledigte kurz darauf die tränenreiche Umarmung der dicken Köchin, sodass sie wenig später wie ein Lamm vor der Schlachtbank am Schreibtisch ihres Vaters stand.
    Er habe den perfekten Ort für sie entdeckt, an dem sie ihre Talente entwickeln und zur Blüte treiben könne, eröffnete Oscar seiner Tochter, die glaubte, diesen Platz bereits im Pförtnerhaus auf dem Balfour-Anwesen gefunden zu haben, wo sie zusammen mit ihrer Mutter lebte. Doch das behielt sie lieber für sich.
    Hinter der Tür zu ihrer potenziellen neuen Arbeitsstelle tat sich immer noch nichts. Ein Blick auf die Uhr zeigte Sophie, dass sie eine Viertelstunde zu früh war. Vielleicht wirkte das ein wenig übereifrig. Ob sie lieber noch einen kurzen Spaziergang unternehmen sollte?
    Nein! Jetzt oder nie! Bevor sie der Mut wieder verließ.
    Also holte sie noch einmal tief Luft, sah sich nach einer Klingel um und drückte, da sie keine fand, die Tür vorsichtig mit dem Ellenbogen auf.
    „Hallo?“
    Keine Antwort.
    Sophie riss sich zusammen, trat ein und stand mitten in einem riesigen Raum, der wie das Paradewohnzimmer eines luxuriösen Landhauses wirkte. Das Interieur war auf Kunden mit ebenso viel Geld wie Geschmack ausgerichtet.
    Der aromatische Duft von frischem Kaffee stieg ihr in die Nase, während sie die
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