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Sonnenglut der Leidenschaft

Sonnenglut der Leidenschaft

Titel: Sonnenglut der Leidenschaft
Autoren: Penny Jordan
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tief empfundene Anteilnahme tat ihm gut.
    „Ich bin im Palast von Zuran aufgewachsen. Im königlichen Haushalt gab es viele andere Kinder.“
    Mit anderen Worten: Seine Eltern hatten ihn ebenso verlassen wie ihre. Instinktiv berührte sie tröstend seinen Arm. Nur um schockiert festzustellen, dass diese flüchtige Berührung seines Gewands ihr Herz schneller pochen ließ. Im Bauch spürte sie ein süßes Ziehen.
    Warum sie ihn berührt hatte, spielte überhaupt keine Rolle mehr. Das Verlangen, die Hand unter seinen Ärmel gleiten zu lassen, den warmen muskulösen Arm zu streicheln, war überwältigend. Gwynneth sehnte sich danach, eine Spur kleiner leidenschaftlicher Küsse von seinem Hals bis zu seinen Schenkeln zu ziehen und zu beobachten, wie er hilflos ihren Liebkosungen ausgeliefert war. Sie wollte eine Hand an seine Männlichkeit legen und sie langsam und ausführlich erkunden, bis sie jeden Millimeter kannte. Wollte ihn schmecken, den erregenden Duft des Freude spendenden Krummschwerts – wie es in einem Buch über den Nahen Osten hieß – einatmen. Im Arabischen klang das sicher noch viel poetischer …
    Doch wen kümmerten Worte. Das Bild vor ihrem geistigen Auge war verlockend genug. So sehr, dass die Mauern, die sie vor langer Zeit aufgebaut hatte, um sich vor dieser Art von Verlangen zu schützen, in sich zusammenfielen.
    Ich hätte mich nicht darauf einlassen sollen, mit ihm zu kommen, dachte sie. Sie war zu empfänglich für seine unglaublich männliche Ausstrahlung und befürchtete, ihr völlig zu erliegen.
    Ich liebe ihn, dachte sie. Bis zum Ende ihrer Tage würde sie nur ihn lieben. Die Macht dieser Gefühle ängstigte sie.
    Bisher war es ihr immer gelungen, jeden erotischen Gedanken weit von sich zu schieben. Doch irgendetwas war geschehen. Ihre Gefühle gewannen plötzlich die Oberhand. Das wilde, ungezügelte Verlangen verlangte Befriedigung.
    Warum gerade von Tariq? Wieso musste sie sich ausgerechnet in einen Prinzen verlieben?
    Tariq betrachtete ihre Hand auf seinem Arm.
    Niemand, absolut niemand wühlte ihn dermaßen auf wie diese Frau.
    Die Frau, die schon viele Liebhaber gehabt hatte und die ihn noch tiefer verletzen würde, wenn sie ihn verließ, als sein Vater damals.
    Er hob die andere Hand, um Gwynneths Hand fortzuschieben. Doch anstatt das zu tun, legte er sie auf ihre, als wollte er sie dort für immer festhalten.
    Es herrschte tiefes, atemloses Schweigen zwischen ihnen. Ein Versprechen lag in der Luft. Gwynneth und er atmeten jetzt im Einklang miteinander. Die Zeit schien stillzustehen.
    Instinktiv bewegten sie sich aufeinander zu, als gehorchten sie einer unsichtbaren Choreografie. Noch ein gemeinsamer Atemzug, ein weiterer Schritt, dann gäbe es kein Zurück mehr. Gwynneth sah sich schon in Tariqs Armen, spürte seine Erregung, sah, wie sie sich ihm verlangend entgegenbog.
    Plötzliche Panik erfasste sie. Die tiefen Emotionen trafen sie unvorbereitet. Sie fürchtete sich vor dem Seelenschmerz, der unweigerlich folgen musste. Hastig entzog sie Tariq die Hand und fragte heiser: „Wo ist denn nun der Frauenflügel?“
    Auch Tariq riss sich zusammen. „Hier entlang“, sagte er kurz angebunden und schritt so schnell aus, dass sie Mühe hatte, ihm zu folgen.
    Als er schließlich eine geschwungene Flügeltür am Ende des Ganges aufstieß, wartete Gwynneth, bis sie an ihm vorbeigehen konnte, ohne ihn zu berühren, bevor sie das Zimmer betrat.
    Der Raum war groß und rechteckig und im maurischen Stil gestaltet. Sie sah stilisierte Torbögen, Alkoven und Mäander. In dem Zimmer standen Diwane, über und über mit bunten Seidenkissen bedeckt. Edle Perserteppiche zierten den Fußboden.
    „Dies ist der Hauptsalon. Wenn du die Rollläden hochziehst, siehst du in einen geschützten Innenhof, in den du direkt von hier gelangen kannst. Es gibt verschiedene Schlafzimmer, die immer für Gäste bereitstehen. Du kannst dir also eins aussuchen.“
    „Welches gehörte deiner Mutter?“, fragte Gwynneth. „Ich möchte nur nicht …“
    „Sie besaß eine eigene Suite, die jetzt verschlossen ist. Ich würde dir das Zimmer empfehlen, das dem Salon am nächsten liegt. Es hat ebenfalls einen direkten Zugang zum Garten.“ Etwas munterer fügte er hinzu: „Solange mein Personal Urlaub macht, müssen wir uns aus der Tiefkühltruhe bedienen. Mich stört das nicht, aber …“
    „Kannst du denn kochen?“, fragte Gwynneth erstaunt.
    Er lächelte. „Natürlich, wenn es nicht anders geht. Ich habe am
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