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Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe

Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe

Titel: Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe
Autoren: Manuela Inusa
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sie ihn noch immer auf ihren Lippen. Da konnten auch die hundert Küsse nichts dran ändern, die Pedro ihr danach gegeben hatte. Wenn ein einziger Kuss das bewirken konnte, war das dann nicht ein eindeutiges Zeichen?
    Aaaah, es ist noch zum Verrücktwerden, dachte Sophie und setzte sich auf eine Bank. Dort holte sie ihr Handy raus und schrieb eine SMS an Benni in Deutschland: MACH ENDLICH, DASS DU AUS MEINEM KOPF VERSCHWINDEST!!!
Warum sie Benni das schrieb, wusste sie nicht. Und wirklich abschicken wollte sie es auch nicht, und doch drückte sie plötzlich auf Senden . Oh nein, war das irgendwie rückgängig zu machen? Sie versuchte es mit allen Knöpfen, doch es war zu spät. Wahrscheinlich hatte Benni die Nachricht längst bekommen. Was würde er nur davon halten?
    Wenn das alles doch nur nicht so kompliziert wäre, dachte sie noch und sah auf. Auf die Bank gegenüber hatte sich inzwischen ein altes Ehepaar gesetzt. Sie saßen nah beieinander und hielten Händchen. Sie mussten mindestens schon achtzig sein und waren so süß. Das will ich auch, dachte Sophie, dieses Vertraute, selbst nach so vielen Jahren noch. Das Aufregende, die Schmetterlinge im Bauch mussten längst vorbei sein, doch etwas anderes, viel wichtigeres und bedeutenderes war geblieben: Liebe und Geborgenheit.
Und auf einmal wusste Sophie genau, was sie wollte.
 
    ҉
    Sie lief den ganzen weiten Weg wieder zurück und wartete in Pedros Haus, wartete, bis er kam, um mit ihm zu reden. Um fünf Uhr kam er heim und umarmte sie strahlend. Er tat ihr so leid. Wie sollte sie ihm das jetzt nur sagen? Sie hatte nicht mehr die Gelegenheit dazu, denn ein Familienmitglied nach dem anderen kam eingetrudelt und bald gab es Abendessen.
Nach dem Essen fragte Sophie Pedro, ob sie spazieren gehen könnten und er willigte ein. Draußen an der frischen Luft fasste Sophie all ihren Mut zusammen: „Pedro, ich wollte mal mit dir reden.“
„Ja, ich auch mit dir. Ich wollte dir nämlich noch sagen, wie glücklich ich bin, dass du hier bist, auch wenn wir nicht so viel Zeit miteinander verbringen können, wie ich gern wollte. Und dass ich dich immer noch über alles liebe.“
Na toll, wie sollte sie ihm denn jetzt danach sagen, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte? Also blieb sie still.
    „Wollen wir irgendwo hin gehen, wo wir allein und ungestört sein können?“, fragte er.
Sophie schüttelte sofort den Kopf. „Nein, lieber nicht. Tut mir leid, aber ich habe heute so Bauchschmerzen, vielleicht bekomme ich meine Tage. Oder ich hab einfach nur zu viel gegessen. Können wir das auf morgen verschieben, bitte?“
Pedro sah ganz schön enttäuscht aus, aber daran konnte sie jetzt nichts ändern. Sie würde auf keinen Fall noch ein weiteres Mal mit ihm schlafen, das gestern war schon viel zu viel gewesen.
„Okay, dann halt morgen. Geht es dir gut? Sollen wir zurück ins Haus? Meine Mama kann dir einen Tee kochen.“
„Ja, das wäre wohl das Beste. Lass uns reingehen.“
Sie gingen zurück ins Haus, wo sie Tee tranken und bald schlafen gingen. Jetzt musste Sophie schon wieder ein schlechtes Gewissen mit sich herumtragen. Warum musste sie den Jungs denn immer nur wehtun? Sie wünschte, die Woche wäre bald vorbei, sodass sie nach Hause konnte und endlich etwas regeln konnte.
 
    ҉
    Am nächsten Tag, als wieder alle aus dem Haus waren und Sophie auf sich allein gestellt war, hielt sie es nicht länger aus. Sie würde noch verrückt werden, so ganz allein mit ihren Gedanken. Dann sah sie, dass ihr Handy eine neue Nachricht anzeigte und las:
HI, SOPHIE! WIESO BIN ICH DENN IN DEINEM KOPF??? ICH DACHTE, DU EMPFINDEST NICHTS FÜR MICH? ES TUT MIR LEID WEGEN DEM KUSS. ICH WOLLTE DIR DEINEN URLAUB NICHT VERDERBEN, ABER ICH KONNTE EINFACH NICHT ANDERS. ALSO HAT DIESER KUSS WIRKLICH ETWAS BEWIRKT??? FALLS JA, DENK MAL DRÜBER NACH. ICH BIN HIER, NACH WIE VOR UND WARTE AUF DICH. ABER ICH WERDE NICHT EWIG WARTEN. BENNI
    Nein, Benni, du sollst ja gar nicht länger warten, sagte sie zu ihrem Handy. Wenn ich könnte, würde ich auf der Stelle zu dir zurück nach Deutschland kommen und dir endlich auch sagen, was ich für dich empfinde. Wenn ich könnte … Warum machte sie es dann nicht einfach? Kurzerhand packte sie ihre Sachen und schrieb einen Brief an Pedro:
    Lieber Pedro,
es tut mir so leid. Ich habe gedacht, ich könnte zu dir zurück kommen und alles wäre wie früher. Doch das ist es nicht, und wenn wir ehrlich sind, wird es das auch niemals wieder sein.
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