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Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe

Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe

Titel: Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe
Autoren: Manuela Inusa
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sein wollte?
    Sie dachte an Benni. Er hatte auch seine Angewohnheiten: Er machte manchmal komische Bewegungen mit der Nase, er trug Simpsons-Boxershorts und er liebte die Musik von Big Time Rush. Er durfte keine Folge von „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ verpassen und er mochte rosa Zuckerwatte. Eigentlich war er ein ganz schöner Freak und doch gar nicht so normal, wie sie immer dachte. Er hatte etwas. Und er war immer für sie da. Na ja, er war früher immer für sie da gewesen. Jetzt war er weg, und das war eigentlich das Allerschlimmste. Es war schlimmer, als Streit mit Lilly zu haben, schlimmer, als keine Kohle zu haben, schlimmer, als von Pedro getrennt zu sein. Sie vermisste Benni jetzt, da sie so weit weg von ihm war, nach einem Tag schon mehr, als sie Pedro in den vergangenen drei Monaten überhaupt vermisst hatte. Sie vermisste ihn so schrecklich, das es körperlich weh tat. Von Pedro getrennt zu sein, hatte ihr nur im Herzen weh getan, doch ohne Benni zu sein, tat überall weh.
Sie dachte an den Kuss zurück, an den wundervollen Kuss, den sie erst gestern von ihm bekommen hatte, bevor sie zu Pedro geflogen war, bevor sie mit Pedro geschlafen hatte – zweimal.
    Oh Gott, was bin ich nur für Mensch!, dachte sie und zog sich die Decke über den Kopf. Vielleicht war es ganz gut, dass sie den nächsten Tag allein verbringen musste, so würde sie wenigstens Zeit haben, um mal gründlich über ihre Situation und die beiden Jungs nachzudenken. Sie hatte Wichtiges zu entscheiden.
 
    ҉
    Am nächsten Morgen war Pedro schon weg, als sie aufwachte. Allein Maria war noch da, sie hatte Sophie ein kleines Frühstück gezaubert: Frischer Orangensaft und duftendes, frisch gebackenes Brot standen auf dem Tisch für sie bereit, als sie sich von ihr verabschiedete. Sie übergab ihr einen Ersatzschlüssel und lächelte noch einmal ihr herzliches Lächeln.
Sobald sie allein war, machte sich Sophie fertig, räumte ein bisschen auf und verließ das Haus. Sie hatte keine Ahnung, wohin, lief einfach immer nur die Straße entlang, bis sie an den Strand kam. Dort ging sie auch einfach immer nur weiter, bis sie den Strand von Alcúdia erkannte. Hier setzte sie sich auf einen Steg und sah sich um. Der Strand war leer, keine Menschenseele weit und breit. Außerdem war er dreckig, überall lagen Algen, kaputte Muscheln, abgefallene Palmenblätter und Holz herum. Was war das für Holz? Bretter. Wahrscheinlich wurden sie mit dem Wasser an Land gespült oder sie waren von den Stegen abgegangen. Dem Steg, auf dem sie saß, fehlten auch einige Bretter.
Es war kalt, der Wind wehte die feuchte Seeluft an Land und Sophie vergrub sich tiefer in ihre Jacke. Sie hatte sich noch nie so einsam gefühlt.
 

     
    Das kann doch nicht das Alcúdia sein, das ich kenne, dachte sie. Das kann doch nicht das Paradies sein, in dem ich meinen ersten richtigen Urlaub verbracht habe. Das kann doch nicht der Ort sein, wo ich meine Unschuld verloren habe und zur Frau geworden bin.
Nein, so wollte sie Alcúdia nicht sehen und so wollte sie es auch nicht in Erinnerung behalten, wenn sie in Zukunft an ihren Mallorca-Urlaub dachte. Irgendwie bereute sie schon, überhaupt hergekommen zu sein. Nichts war, wie es sein sollte. Sie stand auf und ging die Strandpromenade entlang. Wie gesagt, fast alle Geschäfte waren zu, einzig ein paar Supermärkte und Restaurants hatten noch auf. Klar, die Einheimischen mussten auch irgendwo ihr Essen herbekommen, Souvenirgeschäfte brauchten sie aber ganz sicher nicht.
 
    ҉
    Während Sophie immer weiterging und sie schon ihre Hände vor Kälte kaum noch spüren konnte, überlegte sie hin und her, was sie nur machen sollte. Pedro oder Benni? Pedro würde sie sehr wahrscheinlich nicht mehr wiedersehen nach diesem Urlaub, denn sie bezweifelte, je wieder hierher zu kommen. Benni wartete auf sie in Hamburg. Doch wollte sie Pedro wirklich so verletzen? Könnte sie einfach mit ihm Schluss machen? Immerhin bedeutete er ihr auch sehr viel.
Benni liebte sie schon seit einer Ewigkeit. Aber liebte sie ihn auch? Wollte sie wirklich mit ihm zusammen sein? Oder war es einfach nur dieses Bequeme, dieses Vertraute, diese Sicherheit, die sie bei ihm verspürte. Sie bräuchte bei ihm keine Angst haben, irgendwann tausende Kilometer voneinander getrennt zu sein. Andererseits war da auch dieses Knistern, diese Blicke, die immer da waren, wenn sie Benni in letzter Zeit begegnet war. Und dieser Kuss. Erst zwei Tage war es her, und doch spürte
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