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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster
Autoren: Katie Fforde
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ihrerseits sehr viele Menschen benutzt. Es ist nur gut, wenn sie auch mal jemandem nützlich ist.«
    »Du bist ein Mistkerl!«
    »Thea, kannst du dir vorstellen, wie entsetzlich es ist, wenn man begreift, dass der Frau, die man liebt, vielleicht von der Frau, die man früher einmal geliebt hat, ernsthafter Schaden zugefügt wird? Wenn Veronica auch nur geahnt hätte, wie ich für dich empfinde, dann hätte sie mir das Sorgerecht für Toby streitig gemacht.«
    »Das hätte sie doch nicht bekommen, oder?«
    »Ich weiß es nicht, aber sie hätte es versucht. Und wie wäre das für Toby gewesen?«
    »O Gott!«
    »Und wenn ich ohne Frau auf einem Familienfest erschienen wäre, dann hätte man mich mit Fragen über diese Frau bombardiert, an der Toby so hängt. Veronica hätte davon erfahren und deine Galerie so unter Beschuss genommen, dass nichts mehr heil geblieben wäre. Können wir jetzt bitte aufhören zu streiten?«
    »Ich streite nicht. Das besorgst du ganz allein. Wenn du mich so gern mochtest - warum bist du dann nicht mal mit mir ausgegangen, so wie es alle anderen machen?«
    »Das habe ich dir doch erklärt. Wegen Veronica.«
    »Ja, aber Veronica lebt doch immer noch, oder? Warum ist es denn jetzt in Ordnung, mich mit hierher zu nehmen?«
    »Weil deine Galerie nun Erfolg haben wird, ganz gleich, was Veronica unternimmt. Und kein Richter wird ihr das Sorgerecht für Toby anvertrauen, wenn der Junge ihm erzählt, wie gern er bei uns ist.«
    Ihr kam ein furchtbarer Gedanke. »Ben, du tust das doch nicht alles nur wegen Toby? Ich meine, ich liebe ihn wirklich, aber ich werde dich nicht heiraten, nur um ihn glücklich zu machen.«
    »Wie wäre es denn damit, mich glücklich zu machen?«, flüsterte er. »Oder dich?« Er streichelte ihr Kinn. »Würde es dich glücklich machen, mich zu heiraten? Denn das ist das Wichtigste.«
    Thea konnte nicht antworten. Sie wusste, wenn sie es versuchte, würde sie in Tränen ausbrechen.
    »Komm doch her und setz dich. Deine Füße müssen sich in diesen lächerlichen Stöckelschuhen doch mörderisch anfühlen.«
    Beruhigt, dass er sie wieder wie gewöhnlich kritisierte, entgegnete sie: »Sie sind nicht lächerlich, sie gehören untrennbar zu diesem Kleid.« Sie drehte sich zu ihm um. »Gefällt es dir nicht? Es war sehr teuer.«
    »Es ist wunderbar, aber ich muss trotzdem immer daran denken, wie du wohl ohne es aussehen würdest.«
    »Oh.«
    »Du hast zwei Sekunden, um die Tür zu erreichen, aber wenn du nicht fliehst, dann fürchte ich, werde ich dich lieben müssen.«
    Sie gab einen trotzigen kleinen Seufzer von sich. »Diese Stöckelschuhe sind ja ganz schön, aber zum Weglaufen taugen sie nicht.«
    Er brummte etwas und hob sie dann mit erschreckender Leichtigkeit hoch.
    Sie musste kichern. »Das ist schrecklich romantisch, Ben. Aber wo bringst du mich hin? Dieses Kleid war viel zu teuer, als dass wir uns damit auf den staubigen Boden legen könnten.«
    »Sei still und lass das meine Sorge sein.«
    Sie lachte, und er keuchte, als er sie die Treppe hinauftrug, durch einen mondbeschienenen Korridor und in ein Schlafzimmer. Er stieß die Tür auf. Im Zimmer lagen ein Doppelschlafsack, ein paar Kissen und einige Tragetaschen.
    Er stellte Thea vorsichtig auf die Füße und schien plötzlich zu zögern. »Es ist nicht besonders romantisch. Vielleicht besinnst du dich lieber eines Besseren. Wir könnten auch in ein Hotel gehen, irgendwohin, wo es ein richtiges Bett gibt.«
    Thea drehte sich zu ihm um und schlang unter seinem Jackett die Arme um ihn, sodass sie die Wärme seiner Haut durch die dünne Baumwolle des Hemdes spürte. »Wie es dir am liebsten ist.« Sie drückte sich an ihn, atmete seinen Duft ein und vertraute darauf, dass er nicht zu lange brauchen würde, um zu dem Schluss zu kommen, dass ein Schlafsack genauso romantisch sein konnte wie eine Hochzeitssuite mit Bad und Fruchtkorb zur Begrüßung.
    Er zögerte - für ihren Geschmack gerade eine Sekunde zu lange. Sie nahm seine Hand und legte sie sich unter dem Top ihres Kleides auf die Brust.
    »O Gott, Thea«, hauchte er, und Sekunden später glitt ihr Kleid raschelnd an ihr herab, sodass sie nur noch auf hohen Absätzen und im Slip vor ihm stand. »Du bist so schön. Ich könnte dich ewig anschauen.«
    Sie seufzte, schüttelte den Kopf und beförderte das Kleid mit einem kleinen Fußtritt aus dem Weg. »Nicht, solange ich auch etwas zu sagen habe. Jetzt zieh du dich aus - du hast es so gewollt.«
    Zuerst waren sie so
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