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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster
Autoren: Katie Fforde
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worüber man sprach. Man glaubte es schließlich sogar selbst. Sie beschloss, Veronica so gut wie möglich aus ihren Gedanken zu verbannen. Wenn sie wirklich kam, entdeckte sie Thea vielleicht gar nicht in dem Gedränge, das inzwischen herrschte.
    Aber selbst wenn sie mit wirklich interessierten Besuchern sprach, verirrten sich ihre Blicke immer wieder zur Tür - sie wartete auf Ben und Toby. Toby hatte sie eine persönliche Einladung geschickt und mit roséfarbenem Stift dazugeschrieben: Versprich mir, dass du kommst. Und er hatte ihr einen kurzen, lieben Brief zurückgeschickt und es ihr versprochen.
    Ihr kostspieliges Kleid, das für ihre Freundinnen, die es eher gewohnt waren, sie in Jeans zu sehen, eine kleine Sensation gewesen war, war im Grunde für Ben bestimmt. Tief in ihrem Inneren wusste sie das. Genau wie das Make-up, die Frisur und eigentlich alles, was nicht direkt mit der Galerie zu tun hatte. Sie wollte ihm beweisen, dass auch sie attraktiv und mondän wirken konnte. Wäre es anders gewesen, hätte sie sich von Molly nicht dazu überreden lassen. Sie wünschte sich, dass Ben sie in all ihrem Glanz sah und sich nur noch fragte, warum um alles in der Welt er sie nicht festgehalten hatte. Es war kleinlich, kindisch und so wenig feministisch, wie es nur sein konnte, aber es war menschlich, und sie konnte nichts dagegen tun.
    Es kam ihr vor, als hätte sie mehrere Menschenleben damit zugebracht, sich zu unterhalten, Rory vorzustellen, zu lächeln und sich fotografieren zu lassen, bis schließlich Bens hoch gewachsene Gestalt im Eingang auftauchte.
    Toby war nicht bei ihm, aber zwei dünne, elegante Frauen. Die eine war Veronica, die ein Wickelkleid aus fuchsiafarbener Seide und ein Diamanthalsband trug; die andere war eine viel jüngere Frau. Ben hielt die jüngere in sehr fürsorglicher Weise am Ellbogen, als wollte er sie vor Veronica beschützen.
    Thea wurde es in ihrem einfachen, schwarzen Seidenkleid, das auf so teure Weise perfekt war, viel zu heiß. Wie in drei Teufels Namen sollte sie Veronica begrüßen? Wie eine alte Freundin? Und ob sie wohl immer noch glaubte, sie habe Toby entführt? Sie hatte plötzlich das Gefühl, selbst etwas Fürsorge und Schutz zu brauchen. Hilflos blickte sie sich um und entdeckte Rory. Im Augenblick war er allein, wahrscheinlich auf der Suche nach etwas Trinkbarem. »Nimm meine Hand, Rory, schnell, bitte«, flüsterte sie ihm zu. Ohne nach einer Erklärung zu verlangen, legte Rory brav einen Arm um sie und ließ eine Hand auf ihrem Hinterteil ruhen. »Reicht das so?«
    »Es ist perfekt. Veronica ist gerade gekommen, zusammen mit Ben.«
    »Veronica! O Gott! Sie wird mein Blut fließen sehen wollen - worauf sie sonst noch aus ist, erwähne ich lieber nicht.«
    »Wir werden beide einfach sehr cool und sehr höflich sein. Lass deinen Charme spielen, aber wohl dosiert. Wenn du es nicht fertig bringst, Rory, eine Frau wie Veronica mit deinem Charme einzuwickeln, bist du nicht der Mann, für den ich dich halte!«
    »Ich habe es auch nie geschafft, dich mit meinem Charme einzuwickeln.«
    »Ach, sei nicht albern und lass es uns hinter uns bringen. Wir gehen ihr und Ben entgegen und begrüßen sie, als freuten wir uns, sie zu sehen. Komm.«
    Sie drängten sich zwar nicht durch die Menge, um direkt zum Eingang zu gelangen, aber sie bezogen eine Position, in der Ben und seine Begleiterinnen bald auf sie stoßen würden.
    Ben begrüßte sie als Erster. »Hallo, Thea. Sie sehen sehr ... dünn aus.«
    Sie beschloss, ihn nicht zu küssen. Sie hatte sonst alle, die gekommen waren, geküsst, Männer, Frauen oder Kinder, aber sie konnte Ben nicht so küssen wie die anderen.
    »Ach, Ben, hallo«, sagte sie, »und Veronica! Wie schön von euch, dass ihr kommt! Und wie schön von Ihnen, Veronica. Ich habe gehört, wie einflussreich Sie sind, und ich bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie den weiten Weg auf sich genommen haben, um die Ausstellung zu sehen.« Sie drückte Rorys Hand, damit er den Faden aufnahm.
    »Veronica!« Er löste sich von Thea und umarmte Veronica lange genug, um sicherzustellen, dass irgendjemand ein Bild davon gemacht hatte. »Wirst du mir jemals vergeben? Du hast so viel für meine Karriere getan, und ich habe mich im letzten Augenblick davongemacht.« Er sah ihr auf eine Weise in die Augen, die Thea kannte. Wenn Veronica auch nur eine Spur Östrogen im Leib hatte, würde sie darauf ansprechen. »Komm mit, wir holen uns einen Champagner. Ich will ihn aus deinem Schuh
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