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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster
Autoren: Katie Fforde
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trinken.«
    »Du alberner Kerl!« Veronica ließ sich von ihm wegführen, der neidischen Blicke verschiedener anderer Frauen wohl bewusst. »Ich trage Sandalen.«
    Ben war geblieben und verlangte stumm nach ihrer Aufmerksamkeit. Jetzt, da Veronica außer Hörweite war, traute Thea sich zu fragen. »Wo ist Toby? Er hat mir versprochen, zu meiner Ausstellung zu kommen.«
    »Das wollte er auch, sogar sehr. Aber eine Vernissage ist eigentlich nicht der richtige Ort für ein Kind, oder?«, warf Bens Begleiterin ein. »Er hätte sich furchtbar gelangweilt.«
    Thea war um Tobys willen verletzt. Er hatte ihretwegen kommen wollen, nicht wegen der Kunst.
    »Er kann es sich ja ein anderes Mal ansehen«, schlug Ben vor. »Oh, Entschuldigung, ich habe euch nicht bekannt gemacht. Das hier ist Poppy Jacks. Thea Orville, die Leiterin und Gründerin der Galerie.«
    Thea wartete vergebens auf die Erklärung, dass Poppy Jacks in der Kunstwelt unglaublich wichtig sei; damit hätte sie gleichzeitig gewusst, dass Ben sie nur mitgebracht hatte, weil er sie für nützlich hielt, und nicht, weil er irgendetwas mit ihr zu tun hatte.
    Poppy Jacks streckte die Hand aus. »Hallo! Ich finde Ihr Projekt furchtbar mutig. Gegen alle Widerstände eine Kunstgalerie zu eröffnen. Ben hat mir erzählt, wie viel Mühe er selbst darauf verwandt hat, damit es nicht schon vor der Eröffnung ein völliger Reinfall würde.«
    Zum ersten Mal an diesem Abend war Thea um eine passende, knappe Antwort verlegen. Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte. Schließlich stammelte sie: »Ich muss noch mit hunderten von Leuten reden. Ben, würden Sie Poppy alles zeigen?«
    »Mit wem ist Ben da?«, wollte Molly wissen. »Ich habe gesehen, dass Rory sich um Veronica kümmert. Ich muss gestehen, wenn er will, ist er ein unwiderstehlich charmanter Teufel.«
    »Mit den Wangenknochen eines Engels«, bemerkte Magenta und angelte sich ein Glas Champagner von einem Tablett, das gerade vorbeigetragen wurde. »Ich habe ein paar fabelhafte Aufnahmen gemacht. Muss jetzt gehen. Bis später.«
    »Also?« Molly wartete immer noch auf ihre Antwort.
    »Du könntest ihn selbst fragen, ich weiß nur, dass sie Poppy heißt.«
    »Dann ist sie diejenige, die die Werbetrommel für uns gerührt hat?«
    »Du weißt doch alles über Bens Privatleben. Warum lässt du dich von ihm nicht auf den neuesten Stand bringen?« Thea lächelte, um ihrer Schroffheit die Schärfe zu nehmen. »Ich muss jetzt nach Edward Grampian Ausschau halten. Ich will wissen, wie ihm das Ganze gefällt.«
    Etwas später trat Molly noch einmal zu Thea. »Es ist nicht die Frau mit den unglaublichen Verbindungen. Das ist die da drüben, die jetzt mit Rory spricht. Poppy ist nur irgendein Püppchen. Oh! Ich glaube, mir ist da ein kleines Wortspiel eingefallen.«
 
    »Wir gehen jetzt. Es ist eine wunderbare Ausstellung.« Ben küsste Thea die Wange.
    »Ja«, fügte Poppy hinzu. »Es war wirklich schön. Jetzt gehen wir essen. Edward hat Veronica irgendwohin mitgenommen, sodass wir jetzt keinen Wachhund mehr dabeihaben.«
    »Ach, wie schön«, entgegnete Thea. »Essen Sie irgendwo hier im Ort? Wir gehen alle in den Chinesischen Drachen. Vielleicht haben Sie Lust mitzukommen?« Es würde eine Qual sein, den ganzen Abend zusehen zu müssen, wie Ben mit Poppy flirtete. Aber der Gedanke, dass sie ihn vielleicht nie wiedersah, wenn sie ihn jetzt gehen ließ, war noch schlimmer.
    Poppy lachte. »Oh nein. Ben hat mir etwas versprochen, das ein wenig eleganter ist als das, was hier zur Auswahl steht.«
    Thea war bei diesen Worten der Unterkiefer heruntergeklappt. »Der Chinesische Drachen ist sehr elegant.« Sie war schrecklich müde, und das Gefühl, dass der Höhepunkt nun hinter ihr lag, drohte sie zu überwältigen. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie in Tränen ausbrechen.
    »Poppy hat nichts für die chinesische Küche übrig«, sagte Ben.
    Thea zwang sich zu sprechen. »Wo soll es denn hingehen?« Sie hätte nicht gefragt, aber da Ben und Poppy einfach vor ihr stehen blieben, anstatt endlich zu verschwinden, musste sie ja irgendetwas von sich geben.
    »Ben kennt ein nettes, kleines Lokal in der Nähe von Chipping Norton.« Poppy klatschte vor lauter Vorfreude fast in die Hände. »Das klingt wundervoll!«
    »Klingt, als wäre es ein weiter Weg«, meinte Thea.
    »Und wo werden Sie sein?«, fragte Ben.
    Warum war Ben immer noch da? Wenn er auch nur einen Funken Takt hätte, hätte er sich schon längst verabschiedet, sodass Thea
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