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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen
Autoren: Sabine
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Augenbrauen.«
    »Du kannst meine haben.« Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
    Rowan sah aus dem Fenster, betrachtete die Landschaft, die Berge. Sie waren auf dem Weg nach Hause. Aber das hatte eine ganz andere Bedeutung als früher. Höchste Zeit, dass sie all ihren Mut zusammennahm und ihm das sagte.
    »Ich möchte dir ein paar Dinge sagen«, hob sie an. »Ich weiß aber nicht, wie du das aufnehmen wirst.«
    Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Es war sinnlos, Seelenstriptease vor einem Mann zu betreiben, der tief und fest schlief.
    Das kann warten, dachte sie und sah zu, wie die Sonne hinter den Gipfeln im Westen versank.
    Rowan sah, wie ihr Väter auf den Landeplatz zueilte, sie sah L.B. und Ellas wehendes Haar. Marge rannte aus der Kantine. Lynn hörte auf, ihr Gesicht in der Schürze zu verbergen. Mechaniker und Feuerspringer, die nicht auf der Sprungliste gestanden hatten, strömten aus den Hangars, Lofts und Baracken. Quinniock und Special Agent DiCicco standen in ihren schicken Anzügen vor der Brandzentrale.
    Rowan versetzte Gull einen Stoß mit dem Ellbogen. »Guck mal, ein richtiges Empfangskomitee.«
    Kaum hatte der Hubschrauber Bodenkontakt, stieg sie auch schon aus und rannte geduckt unter den Rotorblättern hindurch auf ihren Vater zu, warf sich in seine Arme.
    »Da ist ja mein Mädchen.«
    »Mir geht es prima.« Sie sog seinen Duft tief in sich ein, drückte ihn ganz fest. Und als sie Ella hinter ihm entdeckte, sah, wie ihr die Tränen über das Gesicht liefen, streckte sie die Hand aus. »Schön, dich zu sehen.«
    Ella nahm ihre Hand, presste sie an ihre Wange und legte dann die Arme, so gut sie konnte, um Lucas und Rowan.
    »Du bleibst da«, befahl Lucas seiner Tochter und ging zu Gull. »Du hast dich um mein Mädchen gekümmert.«
    »Das ist mein Job. Aber im Grunde kommt Rowan hervorragend allein klar.«
    Lucas umarmte ihn und klopfte ihm auf den Rücken. »Weiter so!«
    Beide fuhren herum, als Rowan einen lauten Schrei ausstieß, sich von Marge löste und auf den Mann zurannte, der langsam auf den Landeplatz zulief.
    »Ich habe dem Kerl gesagt, dass er nur aus dem Krankenhaus darf, wenn er Bettruhe hält.« L.B. sah Cards kopfschüttelnd an.
    »Und Yangtree?«, fragte Gull.
    »Seine Überlebenschancen liegen bei fünfzig Prozent. Und allein das ist schon ein Wunder. Insofern glaube ich fest daran, dass er es schafft. Ich habe ein kaltes Bier für euch.«
    »Her damit!«
    »Soll ich der Polizei sagen, dass sie noch warten soll, bis Rowan und du richtig angekommen seid?«
    »Bringen wir es lieber gleich hinter uns. Sie will, dass es vorbei ist, und mir geht es genauso.«
    »Plötzlich hat er angefangen, wirres Zeug zu reden«, sagte Cards zu Rowan. »Von wegen, dass ich Jims Tod billigend in Kauf genommen hätte. Und dann fing er an, von Dolly zu faseln. Dass sie Vicki angerufen und ihr gesagt hätte, ich würde mit ihr vögeln. Dass sie ein Kind von mir erwarte. Und dass das seine Idee gewesen wäre. Stell dir das nur mal vor!«
    »Du kannst dich mit Vicki versöhnen.«
    »Ich werd’s versuchen. Er ist auf mich losgegangen, Ro. Und wie!« Er berührte seine Schulter, dort, wo ihn das Beil getroffen hatte. »Matt hat mich angegriffen. Ich habe ihm einen Stoß versetzt, ihn zu Boden geworfen. Dann bin ich losgerannt, und er hat mich verfolgt. Zumindest dachte ich das, aber auf einmal war er weg. Ich bin einfach weitergerannt. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich die Sägelinie gefunden habe. Ich bin ihr gefolgt.«
    »Gut gemacht.«
    »Ich verstehe einfach nicht, wie er das tun konnte, Rowan. Wir haben Seite an Seite gearbeitet. Wir alle - und Yangtree.« Seine Augen füllten sich mit Tränen. »Und dann hat er dich verfolgt, ist diesen furchtbaren Tod gestorben. Das will mir einfach nicht in den Kopf.«
    »Du bist erschöpft. Leg dich wieder hin. Ich sehe nachher nach dir.«
    »Ich habe den Mistkerl geliebt.«
    »Das haben wir alle«, sagte Rowan, während Cards zu den Baracken ging.
    »Wenn du willst, reden wir gleich mit der Polizei«, schlug Gull vor. »Marge wirft gerade ein paar Steaks auf den Grill.«
    »Es gibt doch einen Gott!«
    »Wr können das Reden erledigen, während wir essen.«
    Sie setzten sich an einen der Picknicktische.
    »Zunächst einmal möchte ich Ihnen sagen, wie froh ich bin, dass Sie beide wieder wohlbehalten zurück sind.« Quinniock faltete die Hände auf dem Tisch. »Das kommt vielleicht etwas spät, trotzdem sollten Sie wissen, dass
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