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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen
Autoren: Sabine
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Agent DiCicco dank ihrer Hartnäckigkeit herausgefunden hat, dass Matthew Brayner sich erst vor Kurzem von seiner Verlobten getrennt und jeden Kontakt zu ihr abgebrochen hatte. Und dass er gekündigt hat. Ich selbst habe vor wenigen Tagen erfahren, dass er ein hochdekorierter Scharfschütze gewesen ist. Aber da ist er nicht der Einzige in Ihrer Einheit.«
    Rowan nickte DiCicco zu. »Sie haben gegen uns alle ermittelt.«
    »Das ist mein Job. Wr wollten Mr. Brayner gerade befragen, als er ihren Kollegen angegriffen hat«, fuhr DiCicco fort. »Wr konnten Mr. Little Bear überzeugen, uns Brayners Zimmer durchsuchen zu lassen. Er hat Tagebuch geführt, und da steht alles drin. Was er getan hat. Warum er es getan hat.«
    »Er hat getrauert«, sagte Rowan.
    »Ja.«
    Sie sah Quinniock an. »Im Grunde hat er sich selbst die Schuld an Jims Tod gegeben. Weil er so schwach war, mit Dolly zu schlafen. Weil er sich vor dem verhängnisvollen Sprung mit seinem Bruder gestritten hat. Damit konnte er nicht leben, also musste er Cards die Schuld geben. Dolly. Uns allen.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Das war noch nicht alles.« Sie sah Gull an. »Er hat sich in das Feuer verliebt. Er hat eine Art höheren Sinn darin gesehen, der alles andere rechtfertigt. Er hat gesagt, er wolle das Schicksal entscheiden lassen. Aber auch in diesem Punkt hat er sich selbst belogen. Er hat sich ganz dem Feuer anheimgegeben, hat alles, was er jemals geliebt und gelernt hatte, seinem Rachefeldzug geopfert. Vielleicht glaubte er, seine Schuld und die Trauer ausbrennen zu können, aber das funktionierte nicht. Er ist gestorben und musste vorher um alles trauern, was er verloren hatte.«
    »Es wäre hilfreich, wenn Sie uns genau schildern würden, was passiert ist. Was er im Einzelnen gesagt und getan hat«, meinte DiCicco.
    »Ja, gern. Aber anschließend möchte ich nie wieder darüber reden, denn er hat für seine Taten gebüßt. Man kann ihm nichts mehr entlocken und auch nichts von alledem ungeschehen machen.«
    Rowan erstattete Bericht, als wäre es ein ganz normaler Einsatz gewesen. Sie schilderte kurz die Fakten und schwieg, um sich an Marge zu lehnen, die brutzelnde Steaks servierte. Dann aß sie, während Gull das Ganze aus seiner Perspektive erzählte.
    »Du wusstest, dass es Matt war, als du mich gerettet hast«, unterbrach Rowan ihn.
    »Cards war diese Saison regelrecht vom Pech verfolgt. Und Cards war Jims Absetzer. Man muss sein Schicksal annehmen, im Guten wie im Schlechten, aber irgendwann kam mir diese Pechsträhne doch reichlich merkwürdig vor. Und dann hat es Matt nicht geschafft, Yangtree anzusehen, als wir ihn vom Baum geholt haben. Du warst zu beschäftigt, deshalb ist dir das gar nicht aufgefallen«, fügte Gull an Rowan gewandt hinzu. »Aber Matt war der Einzige, dem es so ging. Und als Janis dann sagte, dass keiner von euch dreien per Funk erreichbar ist, war mir alles klar.« Er sah wieder zu DiCicco hinüber. »Das war’s. Mehr habe ich Ihnen nicht zu erzählen.«
    »Ich werde mich bemühen, Sie nicht noch einmal zu belästigen«, sagte DiCicco zu Rowan. »Und ich drücke für Yangtree die Daumen.«
    »Danke. Was passiert mit Leo Brakeman?«
    »Die Mordanklage wurde zurückgezogen. Und da Brayner die Schüsse auf Sie beide in seinem Tagebuch vermerkt hat und auch, wie er an die Zahlenkombination des Waffenschranks gekommen ist - nämlich über Jim und Dolly -, wurde dieser Anklagepunkt ebenfalls fallen gelassen. Er hat zwar Kautionsflucht begangen, aber angesichts der Umstände lassen wir Nachsicht walten.«
    »Matt hat ihn zwar nicht umgebracht«, murmelte Rowan. »Aber er hat Leos Leben zerstört. Nur damit er ihm das Baby wegnehmen und es in die Obhut der anderen Großeltern geben konnte.«
    Quinniock erhob sich. »Ein kluger Mann würde nach Nebraska fahren und versuchen, alles wiedergutzumachen. Aber das bleibt Brakeman überlassen. Trotz der Umstände war es mir ein Vergnügen, Sie beide kennengelernt zu haben. Ich weiß Ihre Arbeit sehr zu schätzen.«
    »Das kann ich nur zurückgeben.«
    Rowan kaute noch an einem Bissen Steak, als die beiden gingen. »Das war echt schräg.«
    »Nur das?«
    Sie lachte. »Du weißt schon, was ich meine. Ich würde gern ein wenig Zeit mit meinem Vater verbringen. Möchtest du mich begleiten?«
    »Klar. Vor oder nach dem Sex unter der Dusche?«
    »Danach, und zwar aus mehreren Gründen. Als Erstes möchte ich einen Spaziergang machen. Der Mond geht gerade auf.«
    »Na gut.« Er erhob sich und nahm
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