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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)
Autoren: Wendy Alec
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zu dem schwarzen Himmel über Cornwall emporzublicken. Dort oben blitzte eine Vielzahl seltsamer, kugelförmiger Objekte auf, die anschließend mit Lichtgeschwindigkeit wieder davonschossen.
    Lorcan de Molay lächelte zufrieden. Er glättete sein schwarzes Priestergewand und rückte das große Kruzifix zurecht, das an einer Kette um seinen Hals hing.
    Dies hier war ein Quartier der dunklen Sklaven aus dem Menschengeschlecht, eine von Hunderten unterirdischen Städten der Bruderschaft, die zugleich Domizil und Brutstätte der Gestürzten auf Erden bildeten. Er nickte einem der Bodyguards zu, der daraufhin laut an die monströse Holztür pochte.
    Langsam glitt die hölzerne Fassade beiseite. Dahinter kam eine massive Stahltür zum Vorschein. Die Tür öffnete sich, und de Molay trat in die große Eingangshalle, wo zehn Soldaten in voller Kampfausrüstung angetreten waren.
    De Molay nickte einem tschechischen Offizier zu.
    »Oberst Václav«, sagte der Soldat und salutierte, wobei er stark zitterte.
    De Molay nahm seinen Hut ab. Er nickte einem hochgewachsenen, flachgesichtigen Rumänen zu.
    »General Vlad.«
    Ein ohrenbetäubendes Sirenengeheul ertönte. Vlad salutierte nervös, als zwei massive Stahltüren auf der anderen Seite der Vorhalle aufglitten. De Molay zog seine schwarzen Lammlederhandschuhe aus, bevor Moloch und sieben weitere Gestürzte auf ihn zukamen.
    Moloch ragte lauernd über dem entsetzten Vlad auf; sein langes, strähniges schwarzes Haar verdeckte seine grotesk verzerrten Gesichtszüge. Er packte Vlads Kehle mit einer monströsen Hand und hob ihn einen halben Meter vom Boden hoch. De Molay hob den Arm. Moloch knurrte, ließ aber den halb erstickten Rumänen sofort zu Boden fallen.
    »Ihr verderbt mir den Spaß, Meister«, grollte Moloch. Seine Stimme war eine Mischung dunkler Dissonanzen.
    »Du bekommst deinen Spaß später. Wo ist der Halbling?«, wollte de Molay wissen.
    »Er erwartet Euch, Herr«, knurrte Moloch.
    Eine klobige blonde Frau mit harten Gesichtszügen, gekleidet in einen schwarzen Overall, erschien hinter ihm.
    »Ihre Mitteilung ließ darauf schließen, dass die Zellkernübertragung erfolgreich war, Frau Mähling«, sagte de Molay.
    Mähling salutierte, als könnte sie es nicht fassen, ihrem Meister persönlich gegenüberzustehen.
    »Jawohl, Euer Hochwürden. Professor MacKenzie hat es geschafft.«
    De Molay nickte, und Mähling bat ihn zu folgen. Sie ging voraus, den langen Korridor hinab, und bog scharf nach rechts. Dort bewachte ein Aufgebot von Soldaten in schwarzer Kampfkleidung mit den sandfarbenen Baretts und dem Abzeichen des SAS eine riesige Höhle, die den Eingang zu einem ausgedehnten unterirdischen Komplex bildete.
    Sie salutierten auf Kommando, als de Molay in Sicht kam. Er und Mähling bestiegen einen großen silbernen Schienenwagen und legten die Sicherheitsgurte an. Die Türen schlossen sich, und der Wagen schoss los, hinein in einen unterirdischen Stollen. Mit atemberaubender Geschwindigkeit passierten sie Hunderte anderer Schienenfahrzeuge, deren Lichter für Bruchteile von Sekunden aufblitzten. Der Tunnel erstreckte sich zehn Kilometer unter der friedlichen Landschaft von Cornwall und führte weiter – unter dem Atlantik – bis nach Reykjavik, der Hauptstadt von Island.
    Der Kabinenwagen wurde immer schneller und schneller, bis er die doppelte Schallgeschwindigkeit erreicht hatte. Neunzig Minuten später hielt der Wagen sanft vor einem Stahltor, hinter dem sich eine weitere unterirdische Stadt verbarg, weit größer und ausgedehnter als die in Cornwall.
    Mähling ging voraus, vorbei an den Wachsoldaten in NATO -Uniformen, und führte de Molay zu einem stählernen Aufzug. Als die Kabine sich in Bewegung setzte, tauchten bläuliche Kristalle ihre Gesichter in ein geisterhaftes Licht. Der Hochgeschwindigkeitsaufzug glitt vorbei an den Ebenen zwei und drei und immer noch tiefer. Schließlich hielt er abrupt auf der Ebene sechs.
    Lorcan de Molay trat aus dem Aufzug. Die Luft war hier drückend warm, gespeist von der vulkanischen Hitze der umgebenden Felsformationen. Bewaffnete Nephilim, genetische Hybride – halb Mensch, halb Engel –, bedeckten ihre Gesichter vor ihm, als er mit Mähling vorüberging. Er blieb vor einem riesigen, pulsierenden Bildschirm stehen, auf dem auf Englisch, Isländisch und in der Symbolschrift der pervertierten Form der Engelssprache, der sich die Gestürzten bedienten, zu lesen stand: EBENE SECHS – GENETIKLABOR , MENSCHLICH – NICHT -
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