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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)
Autoren: Wendy Alec
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Herren angesprochen. Es handelt sich dabei um eine geheime Organisation – eine Schattenregierung, wenn Sie es so nennen wollen. An ihrer Spitze steht ein mysteriöser Jesuitenpriester.
Man bot mir persönlich mehrere Millionen Dollar für meine Forschungsarbeit, wenn es mir gelänge, ein von ihnen gestelltes Genom in ein unbefruchtetes Ei einzufügen, dessen Gene zuvor entfernt werden sollten. Es gab dabei Gerede von einer »Unbefleckten Empfängnis«.
Ich war kein gläubiger Mensch, wie schon erwähnt. Ich stellte keine Fragen.
Gehorchte meinen Herren. Tat das, was mir aufgetragen wurde. Und hatte Erfolg.
Im Dezember 1981 hatte ich jedoch nur noch ein Ziel – die Welt der perversen geheimen Biogenetik hinter mir zu lassen.
Mit dem Geld, das ich bei diesem Projekt verdient hatte, plante ich, mein eigenes Forschungszentrum zu gründen – die Aveline-Stiftung für Genetische Forschungen – und in meine alte Heimat Schottland zurückzukehren.
     
     
    2025 Stadthaus der Familie De Vere –
Belgrave Square, London
     
    »Aveline.« Jason zog die Schublade von Lilians Schreibtisch auf, um nach einer Schachtel Zigaretten zu suchen.
    Sie rauchte zwar nicht, aber er wusste, dass sie immer noch, selbst Jahre nach seinem Tod, eine Packung von James’ Lieblingsmarke im Schreibtisch vorrätig hielt. Da war sie, genau wie er es sich gedacht hatte.
    »Aveline.« Irgendwoher kannte er diesen Namen. Er riss die Packung auf und schüttelte eine Zigarette heraus. Julia hatte sein Rauchen immer missbilligt. C’est la vie.
    Er nahm James’ Feuerzeug hervor und zündete die Zigarette an.
    Natürlich – Aveline, das war der Name auf der Rückseite der Fotografie, die Vater Nick hatte zukommen lassen.
    Jason sah auf seine Uhr. Dann nahm er sein Handy und wählte eine Nummer.
     
     
    St. Bernadette’s Hospital –
Hyde Park Corner, London
     
    Adrian stand über Lilian gebeugt. Ihr Gesicht war mit einer Sauerstoffmaske bedeckt.
    Als sein Handy klingelte, nahm er den Anruf sogleich entgegen.»Ja, Jas«, sagte er und lächelte. »Alles in Ordnung. Mutter schläft. Ihre Werte sind stabil … Ich habe Tante Rosemary fortgeschickt, damit sie ein bisschen schlafen kann … Ja, natürlich bleibe ich bei ihr, bis sie aufwacht. Wenn irgendetwas ist, lasse ich es dich sofort wissen. Bis dann.«
     
     
    Stadthaus der Familie De Vere –
Belgrave Square, London
     
    Jason unterbrach die Verbindung, dann las er weiter.
     
     
    2017 Seniorenresidenz The Gables –
Isle of Arran, Schottland
     
Ich hatte nie zuvor solch ein genetisches Material gesehen wie das, mit dem ich es bei diesem Projekt zu tun hatte. Nicht einmal bei meinen Experimenten mit außerirdischer DNS . Das Genom war unzweifelhaft nicht menschlichen Ursprungs. Sein genetischer Aufbau war mit nichts zu vergleichen, was mir je begegnet war.
     
    Hamish MacKenzie blickte hinaus auf den nun wolkenverhangenen Himmel über dem Meeresarm.
     
Ich erinnere mich nur zu gut an jenen Tag. Den Tag, als er zu dem sicheren Haus in Marazion kam. Er trug eine schwarze Priestersoutane, wie ein Jesuit.
Seinen Namen habe ich nie erfahren.
Aber das Gesicht werde ich nie vergessen …

XXXVII
BEFLECKTE EMPFÄNGNIS
     
     
     
    1981 The Asylum –
Marazion, Cornwall, England
     
     
    R egen peitschte gegen das Dach und die Fenster des glänzenden schwarzen Rolls-Royce Phantom II , als er zwischen den Pfeilern und schmiedeeisernen Torflügeln des Eingangstors hindurchrollte. Der Weg führte zu einem großen neugotischen Herrenhaus, das auf dem Gelände einer stillgelegten Kupfermine errichtet worden war. In der Umgebung kannte man es nur unter dem Namen »The Asylum« – das Irrenhaus.
    Ein blendender Blitz durchzuckte den Himmel, als der Rolls unter den strengen Blicken der monströsen steinernen Greifen, welche den Nordeingang des Hauses flankierten, zum Stehen kam.
    Zwei glatt rasierte Bodyguards in Kampfuniform kamen heraus. Der erste öffnete die Fondtür des Wagens. Der andere stand stumm Wache.
    Zwei Füße in einem Paar schwarzer Lederschuhe von Tanino Crisci, limitierte Auflage, senkten sich auf den Kies. Ihnen folgte ein silberner Gehstock in einer schwarz behandschuhten Hand. Dahinter schälte sich eine hochgewachsene Gestalt in einer Priestersoutane aus dem Wageninneren, die zu Fuß die wenigen Schritte zum Eingang zurücklegte. Das Gesicht war unter dem breitkrempigen römischen Hut nicht zu erkennen.
    Der Mann hielt inne, um – vorbei an den aufgerissenen Schnäbeln der Greifen –
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