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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht
Autoren: Steven Spruill
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Merrick gebrochen.
    Natürlich, dachte Katie. Merrick wußte, daß Jenny eine Blutsaugerin war. Und dennoch versuchte er nicht, sie zu ret ten, weil er Wußte, was sie dann werden würde. Das ist der Grund, warum Zane Jenny hier herausgebracht hatte, um Merrick zu diskreditieren. Sie dazu zu bringen, ihn zu hassen. :
    Aber warum?
    Katie blickte von Merricks untröstlichem Gesicht hinauf in Zanes wilden Triumphblick.
    »Von ganzem Herzen«, wiederholte Zane höhnisch. »Wenn du sie hättest retten wollen, du hättest es in jedem Augenblick gekonnt. Statt dessen hast du sie leiden lassen, und du warst dabei, sie sterben zu lassen.«
    »Ich glaubte nicht, daß sie eine Mörderin wie du werden wollte.«
    Zane schüttelte den Kopf. »Das ist ganz schön unverfroren. Du versuchst, mich zu töten, und dann nennst du mich einen Mörder.«
    »Genau das bist du.«
    »Richte nicht über mich. Davon habe ich in den letzten tau send Jahren genug gehabt.« Zanes Stimme klang hart vor Wut. »Wir sind die Löwen, Merrick, und dies hier sind die Zebras.«
    Er deutete auf Katie und Gregory.
    »Das sind keine Tiere«, sagte Merrick. »Und wir auch nicht.«
    Zane blickte amüsiert drein. »Keine Tiere? Deine pracht vollen >Normalen< töten mehr von ihrer eigenen Art, als wir in einem Jahr könnten.«
    »Warum erzählst du Jenny nicht genau, was du tust.«
    »Sie weiß es.«
    »Daß du junge Frauen tötest?«
    »Bevor sie Kinder bekommen können. Ich habe mir die jun gen Frauen nicht ausgesucht, das Gen tat es. Aber ich habe trotzdem keinerlei Probleme damit.«
    »Du tötest, weil es dir gefällt.« Merricks Stimme klang schwer vor Widerwillen.
    »Ich wurde dazu geboren, es zu lieben«, erwiderte Zane. »Und das gilt auch für Jenny. Du verdammst uns, weil wir sind, was wir sind. Du willst, daß wir uns schämen.«
    Katie hörte voller Entsetzen und Faszination zu. Zwischen den beiden gab es eine solche Antipathie, und doch interessierte es sie ganz eindeutig, was der jeweils andere dachte, selbst jetzt noch, am Rande des Grabes.
    Wieder spürte Katie Panik in ihrer Brust aufsteigen. Ich bin noch nicht bereit zu sterben. Gregory braucht mich. Ich will leben.
    Sie blickte nach unten in der Hoffnung, einen Stein zu sehen, irgend etwas, das sie als Waffe benutzen könnte, aber
    der Boden des Grabes lag in absoluter Schwärze da. Verzwei felt blickte sie am Rand entlang ...
    ... und sah die leichte Ausbeulung unter Merricks Hosenaufschlag.
    Sein Knöchelhalfter!
    Katie spürte einen furiosen Adrenalinstoß. Da war eine, Chance! Aber selbst wenn sie versuchte, an den Revolver zu kommen, hatte Zane immer noch Gregory. Bei der ersten plötzlichen Bewegung von ihr konnte er Gregory den Nacken umdrehen und ihn noch im selben Moment brechen. Und was, wenn sie auf Zane schoß und Gregory traf? Nein, sie mußte ein absolut klares Schußfeld haben. Wenn sie Zane ablenken könnte, ihn zu brächte, wegzusehen ... aber wie konnte sie das von hier unten aus bewerkstelligen?    -
    »Ich wollte nicht, daß du dich schämst«, sagte Merrick.
    Zane lachte bitter auf. »Du hast versucht, in mir das Gefühl zu wecken, ich sei ein Monster.«
    »Alles, was ich wollte, war, dich zu lehren, richtig von falsch zu unterscheiden. Dir eine Chance zu geben, zu lieben und geliebt zu werden.«
    »Ich liebe meine Tochter«, sagte Zane und blickte Jenny an.
    Mein Gott, dachte Katie. Jenny ist seine Tochter?
    »Und ich liebe meine Enkelin«, sagte Merrick.
    Katie starrte ihn erstaunt an.
    Jenny lehnte sich zu Merrick hinunter, berührte ihn an der Schulter und blickte dann zu Zane auf. »Ist das wahr? Ist er mein Großvater?«
    »Nein«, sagte Zane.
    »Belüg sie nicht«, sagte Merrick.
    Zane blickte Jenny flehend an. »Na, komm schon, Jenny, würde dich dein eigener Großvater sterben lassen?«
    »Vielleicht hätte er es tun sollen«, sagte Jenny leise.
    »Nein«, sagte Merrick. »Es war falsch von mir. Ich wußte da aber auch noch nicht, daß du meine Enkelin bist. Aber ich wußte, daß du ein süßes, unschuldiges Kind warst. Ganz gleich, was aus dir geworden wäre, ich hätte dich retten sol len. Und jetzt ist es zu spät. Aber denk immer daran, daß ich dich sehr liebe.«
    »Das tut er nicht«, sagte Zane. »Das sagt er nur zu ...«
    »Hört auf, ihr alle beide!» schrie Jenny. Sie wandte sich um und rannte davon. Zane sprang auf und ließ Gregory von sei nem Schoß herunterpurzeln. Qualvoll blickte er hinter ihr her.
    »Warte!« schrie er, aber sie rannte weiter.
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