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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis
Autoren: Gordon R. Dickson
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zu rühren. Ihre Schritte entfernten sich. Er träumte wieder in die Sterne, und kurze Zeit später hörte er im Salon hinter sich eine leise Unterhaltung zwischen Anea und Sayona. Auf diese Entfernung waren die Worte unverständlich. Aber Donal wußte ohnehin, was die beiden besprachen.
    Acht Monate waren vergangen, seit er zum erstenmal einen Blick in das große Universum getan hatte, das nur ihm zugänglich war. Und in dieser kurzen Zeit war wieder Ordnung eingekehrt. Man hatte ein Weltenparlament gebildet und daraus einen ständigen Rat von zweiunddreißig Männern gewählt – zwei für jede Welt. Und dieses Parlament hatte heute hier auf Cassida einen ständigen Verteidigungsminister gewählt …
    Donal wußte, was Sayona in diesem Augenblick zu Anea sagte.
    »… und dann ging er kurz vor der Abstimmung im Saal umher. Er sagte hier ein Wort und da ein Wort – nichts Wichtiges. Aber als er die Runde gemacht hatte, fraßen sie ihm aus der Hand. Es war genau wie letzten Monat, als die Delegierten für das Vollparlament bestimmt wurden.«
    »Ja«, erwiderte Anea. »Ich kann mir schon denken, wie es war.«
    »Verstehen Sie es?« Sayona sah sie scharf an.
    »Nein«, erwiderte sie gelassen. »Aber ich habe es selbst schon erlebt. Er brennt wie eine Atomflamme unter all den kleinen Lagerfeuern. Ihre Lichter werden blaß, wenn er in die Nähe kommt. Aber er schirmt den Glanz ab, um sie nicht zu blenden.«
    »Dann tut es Ihnen nicht leid …?«
    »Leid?« Ihr glückliches Lachen zerriß seine Zweifel.
    »Ich weiß, welche Wirkung er auf Männer hat«, sagte Sayona nüchtern. »Und ich kann mir seine Wirkung auf Frauen vorstellen. Sind Sie sicher, daß Sie nichts bedauern?«
    »Wie könnte ich?« Aber sie sah ihn mit einemmal prüfend an. »Weshalb fragen Sie?«
    »Deshalb kam ich heute abend her«, sagte Sayona. »Ich muß Ihnen etwas erzählen – wenn ich Ihnen anschließend eine Frage stellen darf.«
    »Welche Frage?« Ihre Stimme klang scharf.
    »Zuerst meine Erklärung«, entgegnete er. »Dann können Sie antworten oder nicht – wie Sie es für richtig halten. Es ist nur so – ich hätte es Ihnen längst sagen sollen. Leider habe ich es hinausgeschoben, bis es – bis es nicht mehr ging. Was wissen Sie von Ihrer Erbgeschichte, Anea?«
    »Alles.« Sie sah ihn an.
    »Das hier nicht«, sagte Sayona. »Sie wissen, daß Sie für bestimmte Dinge vorgesehen waren …« Er legte die alte, abgezehrte Hand auf den Rand ihres Sessels, als wollte er sie um Verständnis bitten.
    »Ich sollte eine Verbindung zwischen Leib und Seele sein« erwiderte sie und sah ihn prüfend an.
    »Mehr als das«, sagte Sayona. »Es ist schwer in wenigen Worten zu erklären. Aber Ihnen ist Mar, was hinter Montors Wissenschaft steckte, nicht wahr? Sie behandelte die Menschheit als Ganzes, als eine soziale Einheit, die sich durch Tod und Geburt selbst erneuert und ergänzt. So eine Einheit ist unter statistischem Druck manipulierbar – etwa in der gleichen Art, wie ein Einzelmensch durch körperlichen oder seelischen Druck manipuliert werden kann. Das war Williams Schlüssel zur Macht.«
    »Aber …« Sie starrte ihn an. »Ich bin ein Einzelwesen …«
    »Nein, nein. Warten Sie.« Sayona hob die Hand. »Ich habe eben von Montors Wissenschaft gesprochen. Wir von den Exotischen Welten gingen etwa von der gleichen Grundlage aus, stellten uns aber auf einen anderen Standpunkt. Wir betrachteten die Menschheit als ein Ganzes, das durch Einzelwesen manipulierbar wird; als eine Einheit, die sich in ständiger Evolution befindet, weil verbesserte Einzelwesen entstehen, die wiederum die Masse verbessern. Wir glaubten, daß die Verbesserung der Erbfaktoren – auf natürlichem, zufälligem oder auch gesteuertem Wege – der Schlüssel dazu sei.«
    »Aber er ist es doch auch!« sagte Anea.
    »Nein.« Sayona schüttelte langsam den Kopf. »Wir hatten uns getäuscht. Eine Manipulation auf diese Weise ist nicht möglich – oder höchstens im kleinen Rahmen.
    Die Rasse läßt sich nicht von jemand kontrollieren, der selbst innerhalb dieser Rasse lebt. Wir konnten eine Gen-Auswahl nur mit den Genen durchführen, die wir bereits kannten und verstanden, und wir scheuten automatisch vor den unbekannten zurück.
    Wir hatten nur die Mitte vor uns – der Anfang und das Ende blieben uns verborgen. Wir konnten uns keine Charaktereigenschaften vorstellen, denen wir nicht bereits begegnet waren, brauchten andererseits aber neue Eigenschaften, wenn wir die Rasse
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