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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
Autoren: Thorsten Bonsch
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winkten zurück, als Rose das Tor schloss. Waren sich die Zwillinge eigentlich klar darüber, was dieser Moment bedeutete? Hatten sie erkannt, was zwangsläufig mit Daxx geschehen musste, wenn der gealterte Alain zurückkehrte? Mit Sicherheit nicht, und das war gut so.  
    Ich winkte nicht, konzentrierte mich nur auf Daxx, ohne ihn anzusehen. Im letzten Augenblick, bevor Rose zusammen mit den drei anderen aus unserem Sichtfeld verschwand, kniff sie ein Auge zu. Ich war mir ganz sicher. Ich biss die Zähne zusammen, schloss meine Augen und krallte mich regelrecht in die Hüften der Zwillinge.
    Es musste klappen.
    Daxx!
     
    „Hey Mann, das tut weh“, sagte Daxx. Ich öffnete meine Augen. Unsere Besucher waren verschwunden. Sinh und Daxx nicht. Ich lockerte weder meinen Griff, noch den Druck, den meine Zähne aufeinander ausübten. Ich versuchte, zu schlucken, aber mein Hals war wie zugeschnürt.
    Es hatte funktioniert.
    Daxx war noch bei uns.
    Danke, Alain. Danke. Danke. Oh, danke!
    „Ich verstehe ja, dass dich der Abschied von Alain traurig macht“, sagte Daxx grinsend. „Aber wenn du uns nicht sofort loslässt, befehle ich Dina, dich fertig zu machen.“
    Ein Laut aus Lachen und Schluchzen zugleich entrang sich meiner Kehle. Endlich entspannten sich meine verkrampften Finger und ich schob die beiden so vor mich, dass wir drei uns gleichzeitig umarmen konnten.
    „Ich liebe euch“, flüsterte ich mit bröckeliger Stimme. „Jeden im selben Maße, aber auf individuelle Weise. Denn das seid ihr. Individuen. Nicht ein und dieselbe Person, die zwei Mal vorhanden ist. Jeder von euch beiden ist etwas ganz Besonderes.“
    So standen wir noch eine ganze Zeit in der Eingangshalle. Wir hatten gewonnen. Endgültig.
     
     
     

Sonntag, 01. Juli 2012 – 21:43 Uhr
    Die Villa
    Allgemeine Raumzeit
     
    Der Abend war warm und sternenklar. Wir hatten einen Rundgang durch die Villa gemacht, bei dem ich den Zwillingen sämtliche Räume gezeigt und mir selbst ein Bild von der Zerstörung gemacht hatte. Sie war in einem wirklich schlechten Zustand, viel schlechter, als zu meinem Einzug. Einige Zimmer waren durch eingestürzte Deckenbalken oder umgefallene Wände zurzeit unbenutzbar. Aber das würden wir wieder hinbekommen, da war ich mir ganz sicher.
    Da unser Mittagessen ausgefallen war, hatten wir beschlossen, zu grillen. Der neue, vierte Stock wies einen riesigen Balkon von mindestens zehn mal acht Yards auf. Groß wie zwei Busparkplätze, erstreckte er sich an der rechten Seite der Villa hoch über der Garage, zum neuen Teil der Parkanlage hin. Die Fläche bot genügend Platz für Daxx, um wegen seiner Akrophobie nicht in Panik zu geraten. Er bestand lediglich darauf, sich vom Rand fernzuhalten. Wir besorgten uns Geschirr, Besteck, Decken, Radio, Kohle, Grill und jede Menge Würstchen, Steaks, Kartoffeln, Brot und Saucen aus den älteren Stockwerken. Was nicht vorhanden war, erzeugte ich. Sinh und Daxx ließen es sich nicht nehmen, sich um den Grill zu kümmern. Ich legte inzwischen die Decken aus, schloss das Radio an, verpackte etliche Kartoffeln in Alufolie und besorgte die Getränke. Der allgemeine Wunsch beschränkte sich auf Jack Daniels und Cola. Als ich mit allem fertig war, tobten die beiden Jungs mit immer noch wachsender Freude und Spaß um den Grill herum. Ich lehnte mich auf die hüfthohe Brüstung und sah verträumt über den Park hinweg in die stille Nacht hinaus. Nach ein paar Minuten gesellte sich Sinh zu mir.
    „Zehn Cent für deine Gedanken“, sagte er und reichte mir eins von zwei Gläsern Whiskey-Cola.
    „Soviel sind die nicht wert. Ich habe überlegt, wo wir uns wohl befinden.“
    „Nicht mehr in Cape Orchid, das ist sicher. Aber wenn wir das Grundstück sowieso nicht verlassen können, ist es doch egal.“  
    „Vermisst du deine Eltern?“, fragte ich, nicht ganz ohne Hintergedanken.
    „Ja“, war seine zögerliche Antwort. „Aber Daxx und ich kommen schon klar. Mom wird sicherlich verrückt vor Sorge, wo wir geblieben sind, aber zusammen mit Dad werden sie das schon meistern. Außerdem kümmert sich Onkel Wes bestimmt um die beiden, bis wir wieder zurück sind.“
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Alain hatte tatsächlich alles geschafft, was wir geplant hatten. Sein älteres Ich hatte freiwillig nach seiner Rückkehr in das Jahr 1979 die Karriere des Physikers eingeschlagen und sein Wissen um die Zukunft genutzt, um dieselbe Laufbahn einzuschlagen, wie es der General zuvor getan hatte. Mit dem
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