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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Ihr Blick hing an den verschiedenen Wasserpflanzen, an den herumflitzenden Fischen, an den perlenden Sauerstoffbläschen.
    »Ich hoffe, daß es klappt«, sagte sie leise. »Wir haben Fortschritte gemacht. Aber wenn ich daran denke, daß wir unsere Experimente auf die gigantischen Ausmaße der irdischen Ozeane übertragen müssen ...«
    »Eine Frage der Größenordnung.« Jorden zuckte die Achseln und fuhr sich mit allen fünf Fingern durch das dichte sandfarbene Haar. »Wenn wir den richtigen Stoff haben, wird es nicht schwer sein, ihn in entsprechenden Mengen herzustellen. Das Prinzip ist nicht neu. Die Menschen fürchteten schon vor der Großen Katastrophe, daß ihre Atmosphäre eines Tages zuviel Kohlendioxyd enthalten könnte. Und schon damals schwebte ihnen als Lösung eine gezielte Vermehrung der Biomasse in den Ozeanen vor. Das eigentliche Problem besteht darin, die Behörden zu überzeugen.«
    Lara biß sich auf die Lippen. Sie wußte, die Behörden würden sich nie zu einem Rettungsversuch für die Erde bereitfinden.
    »Oder die Behörden zu umgehen«, sagte sie leise.
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    »Ich weiß es nicht, David. Ich weiß nur, daß ich es versuchen muß, wenn es nicht anders geht. Charru wird zurückkommen. Die Terraner werden sich nicht für alle Ewigkeit auf dem Uranus einsperren lassen. Die Erde ist ihre Heimat. Unsere Heimat. Irgendwann werden wir wieder dort leben, David. Irgendwann ...«
    Er antwortete nicht.
    Er wußte, daß es ein Traum bleiben würde, aber er brachte es nicht fertig, das auszusprechen. Abrupt wandte er sich ab - und dabei fiel sein Blick auf die offene Tür des Labors.
    Der Mann, der im Rahmen stand, hieß Marek Koslow und gehörte zu den Professoren der Universität.
    Stand er schon lange dort? Hatte er das Gespräch belauscht? David verbarg seinen Schrecken. Er lächelte höflich.
    »Guten Tag, Professor Koslow. Sie sind an unseren Experimenten interessiert?«
    Der hagere Mann mit der scharf gebogenen Nase nickte. Seine Augen verrieten nicht, was er dachte.
    »Sehr interessiert«, bestätigte er. »Ökologie ist auch mein Fachgebiet. Ich würde gern etwas mehr über Ihr Programm erfahren.«
    *
    Das Tor!
    Schließ das verdammte Tor!
    Mark Nord schrie die Worte nur in Gedanken, weil er wußte, daß Katalin ihn nicht hören konnte. Immer noch preßte er den Rücken gegen den sonnendurchglühten Felsen. Messer klickten, Sägeblätter rotierten mit hohem, bösartigem Pfeifen. Der Kampfroboter rückte näher, unaufhaltsam.
    Mit einem verzweifelten Sprung warf sich Mark zur Seite. Er wollte rennen, fliehen, das metallene Monster von Katalin ablenken, doch er schaffte es nicht. Einer der dünnen Tentakel zischte durch die Luft. Wie eine Peitschenschnur wickelte er sich um das Bein des blonden Venusiers und brachte ihn zu Fall. Mark schrie leise auf und versuchte, sich auf den Rücken zu wälzen. Der zweite Tentakel traf ihn quer über der Brust, zerriß Kleidung und Haut, jagte eine Schmerzwelle durch seinen Körper. Schon funkelten die Messer dicht vor seinen Augen. Mit einer wilden Bewegung zog er die Beine an und rammte die Absätze gegen den Leib der Maschine.
    Ein scharfes Knacken
    Für Sekunden stockten die rollenden Laufräder, wurden die Tentakel eingezogen. Mark sprang auf die Füße, und diesmal gelang es ihm, genug Abstand zwischen sich und den Roboter zu bringen.
    Was jetzt?
    Der Venusier überlegte fieberhaft, während er keuchend über den Hang stolperte. Den Gleiter nehmen? Nein, dann würde sich die Maschine an Katalin halten. Ein Schockstrahler hätte genügt, ein einziger kleiner Handlaser. Fluchend erreichte Mark den Hügelkamm, warf den Kopf herum und starrte auf das Wesen, das ihm inmitten einer wirbelnden Staubwolke nachkam.
    Wie schnell konnte es werden?
    Mark wußte es nicht, aber er wußte, daß er keine Wahl hatte. Mechanisch war er weitergelaufen, tiefer in die endlose gelbbraune Wüste. Unter seinen Füßen knirschte und raschelte das tote Gras, das rasch jeden Pflanzenwuchs erstickt hatte, als es nicht mehr von Bakterien zersetzt und in Humus verwandelt wurde. Die Bakterien waren dem Gift zum Opfer gefallen, das die Roboter im Kampf gegen die Killermikroben einsetzten. Nur einzelne sorgsam gehütete Stämme hatten in unterirdischen Laboratorien überlebt, dazu bestimmt, von wenigen kleinen Oasen ausgehend, die Natur des Planeten zu regenerieren.
    Das alles schoß Mark durch den Kopf, während er verzweifelt sein Tempo steigerte.
    Das
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