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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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aktivierte.
    Mark Nord legte den Arm um Katalin, die ihren Gleiter neben den Beibooten gelandet hatte.
    Sie zitterte und lehnte den Kopf an seine Schulter. Charru betrachtete ebenfalls den zerstörten Roboter. Sein Blick wanderte zu Jiri Abako.
    »Glauben Sie, daß es noch mehr von diesen ... diesen Kampfmaschinen gibt?«
    »Ich weiß es nicht. Wir müssen vorsichtig sein. Sie können nicht mehr die Macht an sich reißen, aber sie können immer noch jemanden angreifen.«
    »Was zu beweisen war«, brummte Mark sarkastisch.
    »Richtig. Aber ich hoffe ...«
    Abako verstummte.
    In der Luke des nächsten Beibootes erschien Camelo von Landre und winkte. Der Sänger mit dem schwarzen, lockigen Haar und den träumerischen dunkelblauen Augen war seit seiner Kindheit mit Charru befreundet, und er war ein harter Kämpfer, obwohl er lieber Panflöten schnitzte oder die Grasharfe spielte, statt das Schwert zu führen.
    »Ivo Kerenski ist am Funkgerät«, sagte er knapp. »Er redet ein bißchen durcheinander, aber ich glaube, daß er in den Datenspeichern etwas Wichtiges entdeckt hat.«
II.
    Eine knappe Stunde später war ein Teil der Menschen wieder in der Computerzentrale des Robot-Planeten versammelt.
    Mark hatte sich erholt. Katalin wirkte immer noch blaß wie der Tod und klammerte sich an seinen Arm fest. Jerome Crest, der Kommandant der »Kadnos«, war der einzige, der sich abseits hielt und in hochmütigem Schweigen verharrte.
    Die anderen Marsianer hatten längst das Gebot der Stunde erkannt. Maik Varesco, Milt Daved und Ivo Kerenski wollten vor allem in ihre Heimat zurückkehren. Und sie wußten, daß sie deshalb wohl oder übel mit denjenigen zusammenarbeiten mußten, die für sie nur eine Horde von Barbaren und verurteilten Kriminellen waren.
    Einzig Varesco sah die Dinge inzwischen anders.
    Er begann nachzudenken. Er fragte sich, was denn so schrecklich gewesen war an dem Wunsch der Merkur-Siedler, auf dem sonnennächsten Planeten eine neue Gesellschaftsordnung zu gründen. Und er fragte sich, was die Barbaren aus der Welt unter dem Mondstein getan hatten, daß man sie wie wilde Tiere jagte, nur weil sie sich weigerten, den marsianischen Wissenschaftlern weiter als Versuchsobjekte zu dienen.
    Ivo Kerenski war es, der die entscheidende Information auf dem Schirm gesehen hatte.
    »Unbekannte Strahlung«, sagte er. »Oder besser - nicht unbekannt, aber unerklärlich. X-Strahlung - falls Sie sich darunter etwas vorstellen können.«
    Sekundenlang blieb es still.
    Charru starrte Kerenski an und versuchte, seine wirbelnden Gedanken zu ordnen. X-Strahlung ... So hatten die Marsianer jene geheimnisvolle Strahlung genannt, die mitten auf ihrem Planeten im Gebiet der alten Sonnenstadt auftrat und die sie zwar messen, aber nicht erklären konnten. X-Strahlung war für die Geisteskrankheit der Ausgestoßenen verantwortlich, die sich im Laufe der Zeit auf der Flucht vor Deportation oder Liquidierung in die Sonnenstadt durchgeschlagen hatten. X-Strahlung schädigte die Erbanlage der Unglücklichen, so daß ihre Kinder verkrüppelt zur Welt kamen, auch als die Renegaten die Sonnenstadt bereits mieden. Der kleine blinde Robin, der mit den Terranern zum Uranus deportiert worden war, gehörte zu den Opfern. Die Wissenschaftler der Vereinigten Planeten konnten sich jene Strahlung bis heute nicht erklären. Die Terraner wußten, daß die Herren der Zeit sie zur ihrer Verteidigung erzeugt hatten, ohne die verheerenden Wirkungen auf den menschlichen Organismus zu kennen. Heute allerdings existierte in dem Krater, der einmal die Sonnenstadt gewesen war, keine unterirdische Basis mehr. Denn die Herren der Zeit hatten sich in eine andere Welt zurückgezogen, nachdem ihnen klar wurde, daß sie der Entwicklung der Menschheit durch ihre Manipulationen mehr schadeten als nützten.
    Für ein paar Sekunden blieb Charru reglos stehen.
    Er suchte Camelos Blick. »Die Herren der Zeit? Glaubst Du wirklich, daß die Robot-Sonden die Heimatwelt der Herren der Zeit gefunden haben?«
    Camelo schwieg. Er starrte auf den Sichtschirm.
    »Warum nicht?« fragte er schließlich. »Damals hat dir Ktaramon gesagt, daß seine Heimatwelt von einer fremden, aggressiven Rasse zerstört worden sei. Wer sagt, daß Ktaramon und seine Gefährten die einzigen Überlebenden waren? Und nachdem wir wissen, wie sie durch den Raum reisen, mit dem Mittel der Ent- und Rematerialisierung - wer sagt, daß sie sich nicht auf den fremden Planeten zurückgezogen haben, auf dem die
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