Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
Gewaltlosigkeit - aber die Menschen mußten den Frieden mit absolutem Gehorsam bezahlen, mit Sklaverei. Mein Volk stammt von der Rasse ab, die sich zweitausend Jahre nach der Katastrophe wieder auf der Erde entwickelte. Die Marsianer wollten Krieg und Gewalt studieren, um in ihrer Welt den Anfängen wehren zu können. Also fingen sie auf Terra ein paar Menschen ein wie wilde Tiere, verkleinerten sie mit wissenschaftlichen Mitteln zur Winzigkeit und sperrten sie in eine Miniaturwelt unter einer Kuppel aus Mondstein.«
    »Aber das ist - unmenschlich«, sagte Jiri Abako leise.
    Charru lächelte matt. Er fand es erstaunlich, wie gut der Fremde in der kurzen Zeit die Sprache des Sol-Systems gelernt hatte.
    »Unmenschlich, ja. Niemand von uns ahnte, daß wir nur Spielzeug waren, zu Versuchsobjekten erniedrigt. Eines Tages fanden wir den Weg in die Außenwelt. Aber wir waren Barbaren, Jiri, ein Volk, dem man keine Wahl gelassen hatte, als mit dem Schwert in der Faust um sein Überleben zu kämpfen.«
    »Sie verfolgten euch?« fragte der Herr des Robot-Planeten hellsichtig.
    »Sie verfolgten uns, als seien wir reißende Bestien, die ausgerottet werden mussten«, bestätigte Charru. »Sie haben eine perfekte Technik, genau wie Ihr Volk, und sie haben überlegene Waffen. Aber sie waren nicht mehr gewohnt zu kämpfen. Wir wollten unsere Freiheit. In Frieden - aber sie ließen uns diesen Frieden nicht.«
    »Und wie kommt ein Volk von Barbaren zu einem Überlichtschiff?« fragte Jiri Abako mit einem leisen Lächeln.
    Charru zog die Schultern hoch.
    Sekundenlang überwältigte ihn die Erinnerung. Die uralte »Terra«, die sie vom Mars zur Erde gebracht hatte ... Die Begegnung mit Mark Nord und seinen Rebellen in der Strafkolonie von Luna ... Der Kampf um den Merkur, auf den sie geflohen waren, als die Marsianer einen tödlichen Kohlendioxydring in die Atmosphäre der Erde legten ...
    »Wir hatten keine Chance«, sagte der schwarzhaarige Barbarenfürst leise. »Die Kriegsflotte der Vereinigten Planeten besetzte Merkur. Unser Volk deportierte man in ein Straflager auf dem Uranus. Zehn sogenannte Rädelsführer stellte man vor Gericht ...«
    »Ihr seid mehr als zehn«, sagte Jiri Abako.
    »Natürlich. Wir allein hätten kein Überlichtschiff fliegen können Wir haben die »Kadnos« auf dem Mars gekapert und die Besatzung gezwungen, blindlings in den Hyperraum zu fliehen, bevor man uns abschießen konnte. Seither irren wir durch die Galaxis. Und ob wir je den Weg zurück finden ...«
    »Was nützt es euch, wenn ihr ihn findet?«
    Charru schwieg.
    Sein Blick glitt über die grauen Terminals und Datenbänke. Nur das leise Summen der Geräte hing in der Luft. Hatten die anderen zugehört? Ein paar von Mark Nords Freunden konzentrierten sich auf die Sichtschirme mit den integrierten Sprachdecodern Die ehemaligen Merkur-Siedler waren Rebellen, Ausgestoßene genau wie die Terraner. Aber sie waren auch Bürger der Vereinigten Planeten, hochqualifizierte Spezialisten, und die fremdartige Technik gab ihnen weniger Rätsel auf als den anderen.
    »Ich weiß nicht, ob es uns nützt«, sagte Charru langsam. »Wenn wir zurückkehren, wird man uns genauso jagen wie vorher. Aber unsere Freunde vegetieren auf dem Uranus in einem Internierungslager. Haben nicht auch Sie das Unmögliche versucht, um Ihr Volk zu retten?«
    Abakos Blick ging ins Leere. »Ja ... Ich habe alles versucht ... Vergeblich ...«
    »Charru?« sagte Raul Madsen leise.
    Der Barbarenfürst wandte den Kopf.
    Madsen hatte sich an einem der Sichtschirme aufgerichtet. Der alte Merkur-Siedler war fast siebzig Jahre. Zweimal hatte ihn das marsianische Hochgericht zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt, und zwanzig Jahre Luna lagen hinter ihm. Aber in seinen hellen Augen brannte immer noch jugendliches Feuer.
    Jetzt allerdings hatten sich diese Augen verdunkelt.
    »Zwecklos«, sagte er. »Die Koordinaten des Sol-Systems sind nicht gespeichert.«
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher. Wir haben einen Sprachdecoder mit dem Computer verbunden. Es dauert nicht lange, Fragen zu programmieren und die entsprechenden Antworten zu bekommen.«
    Charru biß die Zähne zusammen. »Also kein Irrtum möglich?«
    »Kein Irrtum möglich. Du weißt von Jiri, daß es keinen Geheimcode oder etwas Ähnliches gibt. Die Robot-Sonden haben Tausende von Sonnen angeflogen, aber nicht Sol.«
    Charru brauchte einen Moment, um sich mit der nackten, unumstößlichen Tatsache abzufinden.
    Jiri Abako sah ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher