Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
seinem Gedächtnis nach einer bestimmten Gedankenverbindung. Dunkel entsann er sich, während seiner Ausbildung in Kadnos einmal die großen unterirdischen Nahrungsfabriken der Alpha-Ebene besichtigt zu haben, die endlosen Fließbänder zu den Verpackungsstationen, die Maschinen, in denen die Rohmasse mit Vitaminen angereichert wurde, mit Geschmacksstoffen versehen und schließlich zu Würfeln gepreßt.
    »Protein«, sagte er langsam. »Ich glaube, hier wird Protein hergestellt - Nahrung!«
    »Und woraus?« fragte Charru zweifelnd.
    Kerenski dachte an die Anlage, die seiner Meinung nach Heizgas lieferte.
    »Bakterien«, sagte er nachdenklich. »Wenn man einmal den genetischen Code geknackt hat, kann man Bakterien dazu bringen, alles mögliche zu produzieren - auch Proteine. Es ist nicht einmal so schwierig. Die Vorgänge in einer Zelle werden von Enzymen gesteuert. Man braucht sich nur das richtige Enzym für die gewünschte chemische Reaktion herauszufischen und es gezielt in die Erbprogramme der DNA-Molekülketten einzubringen.«
    »Also eine Art von ... von mikroskopischem Mastvieh?« fragte Charru gedehnt.
    »So könnte man es nennen. Natürlich bin ich nicht hundertprozentig sicher, dafür ist hier alles viel zu fremdartig. Aber es paßt zu dem, was wir bis jetzt gesehen haben. Eine hoch entwickelte Bio-Technologie, die ...«
    Er verstummte abrupt.
    Auch Charru und Gillon hatten das Surren gehört, mit dem an der anderen Seite des langgestreckten Raumes eine weitere Tür auseinanderglitt. Sekundenlang blendete sie das Tageslicht, das hereinflutete. Dann verdunkelte sich das helle Viereck, Stahl glänzte, Räder surrten, ein durchdringendes Summen erklang. Bizarre Schatten zeichneten sich ab, nur insofern menschenähnlich, als die Auswüchse der metallenen Körper an Gliedmaßen erinnerten. Roboter! Drei, vier - ein halbes Dutzend! Scharfes, rastloses Klicken und Schnappen erfüllte die Luft, bösartig wie das Zupacken von Reißzähnen, und es hätte Karsteins Bericht nicht bedurft, um in den Menschen sofort das Gefühl einer tödlichen Gefahr zu wecken.
    Gillon ließ das Lasergewehr von der Schulter gleiten.
    Charru griff nach dem Sprachdecoder, obwohl er bezweifelte, daß das Gerät menschliche Worte in Impulse verwandeln konnte, die für ein Computer-Gehirn verständlich waren. Und selbst, wenn es gelang, würde es vermutlich nichts nützen. Roboter gehorchten einer bestimmten Programmierung. Die Erbauer dieser Maschinen hatten sicher für einen Code gesorgt, den kein Unbefugter benutzen konnte.
    Die Art, wie die Metallmonster verharrten, wirkte seltsam unschlüssig.
    Charru erkannte die Scheiben mit den Düsen, von denen Karstein gesprochen hatte, aber die Geräte routierten nicht, waren nicht einmal auf die Eindringlinge gerichtet. Weil die Waffen in diesem Raum nicht eingesetzt werden konnten? Weil sie die lebenswichtigen Protein produzierenden Bakterien geschädigt hätten oder ...?
    Charru führte entschlossen den Sprachdecoder an die Lippen.
    Es mochte nichts nützen, aber es würde jedenfalls auch nicht schaden. Sie wußten nicht, wie lange sie auf diesem Planeten bleiben mußten, also waren sie darauf angewiesen, sich mit den Bewohnern zu verständigen.
    »Wir kommen nicht in feindlicher Absicht! Wir wurden gezwungen, mit unserem Schiff hier zu landen, um einen Defekt zu reparieren. Wir haben nicht vor, irgend etwas zu zerstören. Wenn ihr meine Worte versteht, dann gebt sie weiter. Oder antwortet uns.«
    Klick, klick, klick ...
    »Dachten« die Maschinenwesen jetzt? Bestand überhaupt die Möglichkeit, daß der Decoder ihre Impulse so schnell aufnahm und verarbeitete? Das helle, fast aufgeregte Summen, das die Roboter von sich gaben, schmerzte in den Ohren. Die Menschen warteten atemlos auf eine Reaktion, und dabei konzentrierten sie ihre Aufmerksamkeit etwas zu sehr auf die Wesen vor ihnen.
    Das fast unmerkliche Vibrieren hinter ihnen nahmen sie erst in letzter Sekunde wahr.
    »Vorsicht!« zischte Gillon.
    Auf dem Absatz fuhr Charru herum. Fast hätte er aufgeschrien, weil ihm zwei von den Robotern nur auf Armeslänge entfernt gegenüberstanden. Mit einem flüchtigen Blick erkannte er, daß sie die Laufrollen eingeklappt hatten, ein paar Zentimeter über dem Boden schwebten, sich offenbar auf einer Art Luftkissen bewegten. Anschleichen können sie also auch, dachte er sarkastisch. Und dann hörte er auf zu denken, weil der jähe Angriff ihn zwang, blitzschnell und instinktiv zu handeln.
    Gillon kam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher