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Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Titel: Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Punkte. Der Sprach-Decoder schwieg. Charru ballte die Fäuste und spürte nicht, daß er sich die Fingernägel in die Haut bohrte.
    »Transit in zwanzig Sekunden!«
    »Gut!« Farr lehnte sich zurück. »Ich schätze ...«
    »Lebenserhaltungs-System eins rot!« schrie Sean Sander erschrocken. »Druckabfall in der Kanzel!«
    »Idiot!« fauchte Dane. »Du spürst doch wohl selbst ...«
    »Ortungsschirm fällt aus!« Die Stimme des zweiten Technikers zitterte unbeherrschbar.
    Farr stöhnte erbittert.
    Charru hatte mechanisch die Gurte geschlossen, während seine Gedanken durcheinanderwirbelten. Die Instrumente zeigten fehlerhafte Daten an, kein Zweifel. In der Kanzel war weder ein Druckabfall noch sonst ein Defekt im Lebenserhaltungs-System zu spüren. Und doch flackerten rote Warnlichter, spielten die Kontrollen verrückt ...
    »Störung in der Computer-Anzeige«, meldete Mark Nord mühsam beherrscht. »Die Dreckskerle sabotieren uns mit ihren verdammten Energie-Impulsen. Da! Teilausfall in den Datenspeichern! Himmel noch mal, Dane. Die Zielkoordinaten!«
    »Kriege ich nicht auf den Schirm«, knirschte Farr.
    »Überlicht-Systeme?«
    »Grün«, sagte Varesco. »Transit in zehn Sekunden!«
    Mark hämmerte auf den Tasten des Operators herum. »Verdammt, wenn wir wenigstens wüßten, ob nur die Instrumente falsch anzeigen oder ob die Speichereinheiten tatsächlich gestört sind. Wir können doch nicht ...«
    »Transit in acht Sekunden!«
    »Rot!« kreischte Jerome Crest mit sich überschlagender Stimme. »Alle Systeme rot! Wir sind verloren!«
    Unsinn, dachte Charru.
    Wir wären längst tot, wenn die Instrumente korrekt anzeigten ...
    »Transit in fünf Sekunden«, knurrte Maik Varesco. »Sollen wir, oder sollen wir nicht?«
    Einen Herzschlag lang herrschte absolute Stille.
    Dane Farr atmete aus und ließ die Schultern sinken. »Wir haben keine Wahl! Wir müssen verschwinden, bevor uns die Enzyklopen die gesamte Technik lahmlegen. Los, Maik!«
    Varesco straffte sich.
    »Transit in drei Sekunden«, krächzte er. »Zwei ... eins ... Zero!«
    Eine schwindelerregende Sekunde, die das Schiff und die Menschen durch das pure Nichts zu wirbeln schien.
    Das wilde rote Flackern erlosch, die Schirme, soweit sie nicht ohnehin ausgefallen waren, wurden dunkel. Als sie wieder aufflammten, zeigten sie absolute Schwärze, und die Kontrollen schimmerten in mattem, beruhigendem Grün.
    Charru wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Er spürte die Erregung der anderen, die noch nicht wagten aufzuatmen. Maik Varesco hatte sich im Pilotensitz vorgebeugt. Seine Stimme klang erstickt.
    »Transit abgeschlossen«, murmelte er. »Alle Systeme grün. Dane, was ist mit dem Computer?«
    Farrs schmales, hageres Gesicht war blaß. »Die Anzeigen sind lückenhaft. Ein paar Supraleiter wurden beschädigt, ein Teil der Daten gelöscht.«
    »Zielkoordinaten?«
    »Nur noch Datensalat«, sagte Dane Farr sarkastisch. »Wir müssen den Rücktransit blind riskieren. Aber inzwischen haben wir ja Übung.«
    »Und auf jeden Fall werden wir nicht als glückliche Diener bei den Enzyklopen enden«, stimmte Mark zu.
    Es klang beinahe zufrieden. Selbst die Gesichter der Marsianer spiegelten mehr Erleichterung als Schrecken. Charru wechselte einen Blick mit Camelo und lächelte matt.
    Niemand wußte, was vor ihnen lag, aber vorerst genügte ihnen die Gewißheit, daß sie davongekommen waren.
    ENDE
     
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