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Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Titel: Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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begriff, daß es keine Chance mehr gab, die Fremden zu besiegen.
    Die Rhinos flohen in heller Panik nach allen Seiten.
    Noch einmal riß Charru die Laserwaffe hoch, doch das Ergebnis blieb gleich. Mark, Dane Farr, Gerinth und Camelo wichen langsam zurück, feuerten wieder und wieder vergeblich die Betäubungspistolen ab. Charru warf sich zur Seite, als einer der tödlichen Strahlen vor ihm aufblitzte.
    »Weg!« stieß er durch die Zähne.
    Mark und Dane rannten bereits. Gerinth zerrte Camelo mit, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Es gab keine Wahl. Von den Rhinos war niemand mehr zu sehen, nur noch die Toten. Charru packte Camelos freien Arm, und gemeinsam erreichten sie den Rand des Dickichts.
    Nebel und graues Dämmerlicht schützten sie.
    *
    Lichtjahre entfernt auf dem Uranus betraten die Zwangsarbeiter, die ihre Schicht hinter sich hatten, in einer langen Reihe den Kontrollraum.
    Erein von Tareth spürte Kormaks Atem im Nacken. Die beiden Männer hielten sich dicht zusammen. Ereins Blick glitt über die Gestalten in den schwarzen Uniformen. Kein Muskel rührte sich in seinem Gesicht, als plötzlich ein durchdringender Summton anschlug.
    »Halt!« rief einer der Wachmänner scharf.
    Die Männer blieben stehen. Kormak verzog scheinbar resignierend das Gesicht und griff in die Tasche.
    »Verrückt«, brummte er. »Ich hab' das Ding gefunden. Konnte ich ahnen, daß das Suchgerät darauf ansprechen würde?«
    Der Uniformierte drehte mißtrauisch das verbogene Metallstück zwischen den Fingern.
    »Und was hattest du damit vor?« fragte er.
    Kormak beherrschte sich. »Nichts Besonderes. Ich ...«
    »Ein Messer? Eine andere Waffe?« Der Uniformierte preßte die Lippen zusammen, während er das Metallstück an einen anderen Wachmann weiterreichte. »Euch ist alles zuzutrauen! Zwei Stunden Psychozelle - das wird dich lehren, die Vorschriften zu beachten.«
    Kormak zuckte die Achseln.
    Zwei Minuten später krümmte sich Erein stöhnend zusammen und taumelte. Er richtete es so ein, daß er unmittelbar neben dem Offizier der Wache stand. Der griff mechanisch zu, stützte die schwankende Gestalt und winkte zwei Uniformierte herbei.
    »Schafft ihn in den Schlafsaal. Ein paar Kreislauf-Tabletten dürften genügen. Der Arzt kann später nach ihm sehen.«
    Ohne weitere Durchsuchung wurde Erein in den röhrenförmigen Bau geschleppt, in dem sich die einfachen Schlafmulden aneinanderreihten.
    Er spielte den Schwächeanfall nur so lange, bis die Wachmänner verschwunden waren. Danach richtete er sich auf, griff vorsichtig unter die Tunika und brachte zum Vorschein, was er zufällig unter dem Schrott auf der Gleiterbahn-Baustelle gefunden hatte.
    »Das war mal ein Hand-Laser«, sagte er leise. »Vielleicht kann es wieder einer werden, wenn wir uns bemühen. Wir dürfen nicht aufgeben.«
IX.
    Charru blieb so plötzlich stehen, daß Mark und Dane fast gegen ihn prallten.
    Camelo, von Gerinth gestützt, taumelte immer noch. Von den Rhinos war nichts zu sehen, sie hatten sich offenbar in heller Panik unter die Planetenoberfläche zurückgezogen. Ringsum verhüllte der ständige Nebel die Landschaft. Die Menschen wußten, daß der Energieschirm über der Basis ihrer Gegner in unmittelbarer Nähe liegen mußte. Und vor sich, gedämpft durch den Dunst, hörten sie eine rauhe, wütende Stimme.
    Karstein!
    Er fluchte ausdauernd, knirschte erbittert mit den Zähnen. Den Geräuschen nach versuchte er gerade mühsam, sich auf die Beine zu quälen. Charru biß sich auf die Lippen und hastete weiter.
    Minuten später bestätigten sich seine Befürchtungen.
    Nur noch lose Stricke hingen um die Schirmpilze, an die sie die Enzyklopen gefesselt hatten. Karstein lehnte an einem der grauen, porösen Stiele. Er hatte Glück gehabt, war nicht von einem tödlichen Strahl getroffen worden. Aber sein verzerrtes Gesicht verriet, daß er sich genauso fühlte wie Charru bei seiner ersten Berührung mit den Armstumpf-Waffen: als habe er in siedendem Öl gebadet.
    Zwischen wütenden Flüchen brachte er heraus, was geschehen war.
    »Die verdammte Betäubungspistole funktioniert nicht«, knurrte er. »Ein elender Zufall, der ...«
    »Kein Zufall. Die Enzyklopen haben es fertiggebracht, ihre Körper dagegen zu schützen, genau wie gegen die Laserstrahlen ...«
    In knappen Worten berichtete Charru von dem Fiasko, das sie erlebt hatten.
    Karstein war eben erst zu sich gekommen und konnte nicht sagen, ob sich die Enzyklopen wieder in ihre Basis
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