Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Titel: Söhne der Erde 12 - Inferno Erde
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
faßte ihn an den Schultern. In ihrer Reaktion lag nicht einmal eine Spur von Wissenschaftlichkeit. »Kormak! Ich freue mich so! Wie geht es dir?«
    »Gut«, murmelte er.
    »Unsinn! Es kann dir gar nicht gutgehen! Sag' doch ...«
    »Mäßig«, verbesserte er sich unsicher. »Ich begreife überhaupt nichts mehr. Ich weiß nicht einmal, wie ich hierher komme.«
    »Die Goldenen haben dich eingesperrt. Du hattest einen der Höhlenbewohner berührt und dich mit einem Virus infiziert - mit einer Krankheit.«
    Kormak schwieg sekundenlang. In seinen grauen Augen wetterleuchtete die Erinnerung. Schließlich schüttelte er hilflos den Kopf.
    »Ja«, murmelte er. »Einer der Höhlenbewohner, der geflohen war. Er klammerte sich an mir fest. Du sagtest, er habe eine Krankheit ... Und du bist hier! Das hättest du nicht tun dürfen!«
    »Ich mußte es tun! Wir konnten doch nicht zur »Terra« zurückfliegen unter dem Risiko, vielleicht alle Menschen dort mit einer tödlichen Krankheit anzustecken.«
    Kormak nickte.
    »Und jetzt?« fragte er rauh. »Weißt du jetzt, was es ist?«
    »Ungefähr«, murmelte sie.
    »Und - können wir zurück?«
    »Wir können zurück, glaube ich. Die Krankheit ist nur für die Waldbewohner tödlich und vielleicht auch noch für andere Rassen auf der Erde. Für uns nicht ...«
    »Uns alle?«
    »Zwischen den Menschen aus der Welt unter dem Mondstein und den Bürgern der Vereinigten Planeten gibt es wenig Unterschiede. Du hast eine schwere Krankheit durchgemacht, aber nach allem, was ich inzwischen weiß, kann ich diese Krankheit bei den anderen durch eine einfache Injektion verhindern. Wir werden den Virus nicht einmal mit uns herumschleppen - in meinem Blut hat er sich bereits abgebaut, und bei dir ist es sicher nicht anders. Aber natürlich werden wir nicht hierbleiben können. Die Goldenen würden uns immer als eine Gefahr betrachten, würden versuchen, uns zu isolieren und einzusperren, weil sie einfach keine andere Wahl haben.«
    »Dann - kann man ihnen nicht helfen? - Den Höhlenbewohnern, meine ich?«
    Diesmal dauerte das Schweigen länger.
    Lara wischte sich mit einer fahrigen Geste das Haar aus der Stirn. Ihre Augen verdüsterten sich. Auch sie hätte sich gern gegen das Unabänderliche gewehrt, das ihr unmenschlich erschien.
    »Nein«, sagte sie schließlich tonlos. »Ich glaube, man kann ihnen wirklich nicht helfen. Nicht jetzt und nicht mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.«
X.
    Flirrend fing die flache silberne Scheibe das Licht des Morgengrauens ein, als sie sich in einer abfallenden Linie der Küste zusenkte.
    Erein steuerte auf die grasbewachsene Senke zu, in der sie schon einmal gelandet waren. Jetzt hatten sich dort die Menschen vom Meer versammelt, drängten sich aneinander und wichen zurück, als das Beiboot herunterkam. Gerinth kniff die nebelgrauen Augen zusammen. Er hatte Karstein entdeckt. Und das blasse kantige Gesicht des Nordmanns verriet selbst aus der Entfernung, daß etwas passiert sein mußte.
    Mit langen Schritten kam er heran, kaum daß die Triebwerke verstummten.
    Erein sprang als erster aus der Luke. Auch er spürte die gespannte Unruhe. »Karstein, was ...«
    »Diese Seefahrer haben das Dorf überfallen und fünf Mädchen entführt. Und Jarlon ist verschwunden. Er war mit Schaoli allein am Strand.«
    »Schaoli ist ..?«
    »Ja! Ich fürchte, Jarlon hat einfach den Kopf verloren. Er muß sich auf einem der Schiffe versteckt haben, um herauszufinden, wohin sie fahren. Dieser Narr!«
    »Und was hast du unternommen?«
    »Was sollte ich denn unternehmen? Ihr wart nicht hier. Ich konnte mich nicht einmal mit der »Terra« in Verbindung setzen - nichts! Sollte ich zu der verdammten Insel schwimmen?«
    »Die Insel?« fragte Gerinth. »Bist du sicher, daß diese Seefahrer dort leben?«
    »Grom sagt es. Das heißt, er sagt es nicht, er hat es aufgezeichnet. Es gibt da ein Dorf in einer Bucht. Wir müssen dorthin, müssen irgendwo in der Nähe landen und sehen, was wir tun können.«
    Er schwieg und biß knirschend die Zähne zusammen.
    Gerinth fragte sich, was sie tatsächlich würden tun können zu dritt gegen eine Horde bewaffneter Krieger. Rasch wandte er sich ab, kletterte wieder in das Beiboot und setzte das Funkgerät in Tätigkeit.
    Diesmal war es Beryls Stimme, die sich meldete.
    Der alte Mann berichtete knapp. »Wir brauchen Hilfe«, schloß er. »Du mußt Charru und die anderen benachrichtigen, damit sie so schnell wie möglich herkommen.«
    Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher