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Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Titel: Söhne der Erde 12 - Inferno Erde
Autoren: Susanne U. Wiemer
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folgt, müßtet ihr das Beiboot sehen.«
    »Verstanden«, sagte Brass knapp. Eine steile Falte stand auf seiner Stirn, als er sich Charru zuwandte. »Wir sind zu wenig«, stellte er fest. »Sieben Mann gegen eine Streitmacht!«
    Sieben Mann - oder acht, wenn man Jarlon dazurechnete. Den Gedanken, daß es für seinen Bruder längst zu spät sein konnte, ließ Charru gar nicht erst in sein Bewußtsein eindringen. Aber auch zu acht hatten sie kaum eine Chance. Nicht, wenn sie es mit dem Schwert in der Faust im offenen Kampf versuchten, nicht einmal mit den Lasergewehren.
    »Wir werden uns etwas einfallen lassen«, sagte Charru hart. »Das Volk vom Meer hat euch für Götter gehalten. Vielleicht halten die Seefahrer uns für etwas Schlimmeres, wenn sie erst einmal die Triebwerke heulen hören.«
    *
    Jarlon hatte sich einmal mehr ins eisige Wasser gestürzt, um das Heck des Totenschiffs zu erreichen.
    Jetzt schwang er sich vorsichtig über die Bordwand und zog das Schwert aus der Scheide. Geduckt schlich er an dem Aufbau vorbei nach vorn. Er wollte warten, bis das Feuer brannte und die Krieger an Land gingen. Anzünden konnten sie es erst, nachdem sie das Schiff ein Stück aufs offene Meer gesteuert hatten, denn schließlich wollten sie nur dieses eine Fahrzeug verbrennen. Wenn sie verschwunden waren, konnte er, Jarlon, die fünf Mädchen befreien, mit ihnen ins Wasser springen ...
    Und wenn sie nicht schwimmen konnten?
    Hart biß er sich auf die Lippen. Sie lebten am Meer, sie mußten schwimmen gelernt haben! Es gab nur die eine Chance. Er konnte nicht allein ein halbes Dutzend dieser kriegerischen Riesen zurücktreiben. Selbst wenn er es geschafft hätte, wären immer noch die anderen da gewesen. Die würden ihre Opfer bestimmt nicht so einfach entwischen lassen ...
    Schon die nächste Minute machte alle diese Überlegungen gegenstandslos.
    Die fünf Mädchen waren zu dem aufgebahrten Toten gestoßen worden, kauerten jetzt bleich und zitternd zu Füßen des Leichnams. Schaoli starrte aus weiten Augen den hünenhaften Krieger an, der vor ihr stand. Das kantige Gesicht unter der wirren Mähne verhärtete sich. Die Faust fuhr zum Schwert, und Jarlon begriff, daß Schaolis Leben an einem seidenen Faden hing.
    Mit einem Schrei schnellte er hoch, die Waffe in der Rechten.
    Überrascht fuhr der bärtige Krieger herum. In den tiefliegenden Augen flackerten jäh der Funke des Erkennens auf. Aber Jarlon ließ ihm keine Zeit, sich zu fragen, wo der Fremde so plötzlich herkam, den sie bei dem Überfall auf das Dorf als vermeintlich Toten liegengelassen hatten.
    Eine Sekunde wartete der junge Mann. Selbst angesichts der Übermacht wäre es ihm nie in den Sinn gekommen, einem Gegner, der die eigene Waffe noch nicht frei hatte, die Klinge in den Leib zu stoßen.
    Der Riese stieß einen dumpfen Knurrlaut aus, als er blankzog. Wut sprach aus seinen Zügen. Vielleicht die Wut darüber, daß das Ritual unterbrochen und die Ruhe des Toten gestört wurde. Das mochte auch der Grund dafür sein, daß die anderen ebenfalls zu den Waffen griffen. Diesmal würden sie nicht zuschauen, würden nicht Mann gegen Mann kämpfen, sondern sich alle zusammen auf denjenigen stürzen, den sie für einen Frevler hielten.
    Jarlon sagte sich mit grimmiger Entschlossenheit, daß sie sich auf dem engen Schiff nur gegenseitig behindern konnten.
    Blitzartig zog er sich ein paar Schritte zurück in den Schatten zwischen der Bordwand und dem Aufbau, wo nicht mehr als ein Gegner Platz hatte. Der Riese stürmte mit einem Wutschrei nach. Wuchtig schlug er zu, mit schweren Hieben, die Jarlon nur mühsam abwehren konnte und die jedesmal eine Schmerzwelle durch seinen Arm jagten. Aber er war schnell, schneller als sein Gegner, und das Bronzeschwert konnte die Stahlklinge nicht brechen. Jarlon wehrte sich verbissen, wich immer wieder aus, geschickt wie eine Katze. Wut verzerrte das Gesicht des Riesen. Mit einem urwelthaften Gebrüll stürzte er vorwärts, um den ungeschützten Körper seines Gegners zu durchbohren. Der Junge schnellte in letzter Sekunde zur Seite.
    Hart krachte sein Widersacher gegen die Bordwand, kippte vornüber und stürzte schreiend ins Wasser.
    Jarlon wirbelte herum, mit zusammengebissenen Zähnen, da er kaum noch das Schwert halten konnte. Nie würde er diese Kerle besiegen, nicht einmal, wenn sie ihm eine Chance im Kampf Mann gegen Mann ließen. Sie waren zu stark. Die pure Wucht ihrer Schläge genügte, um mit der Zeit seinen Schwertarm zu
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