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So weit die Wolken ziehen

So weit die Wolken ziehen

Titel: So weit die Wolken ziehen
Autoren: Willi Fährmann
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1943 wurden in deutschen Großstädten, die Bombenangriffen besonders ausgesetzt waren, die Schulen geschlossen. Kinder und Jugendliche wurden im Rahmen der erweiterten Kinderlandverschickung in vermeintlich sicherere Gebiete verschickt. Die ab Zehnjährigen wurden überwiegend in KLV-Lagern untergebracht. Mehrere Millionen Kinder und Jugendliche waren davon betroffen.
    k. v. = In einer sogenannten Musterung wurde u. a. von Ärzten die Tauglichkeit für den Wehrdienst festgestellt. Die Beurteilung k. v. bedeutete »kriegsverwendungsfähig«.
    L
    Lagermädelführerin = BDM-Mitglied; leitete mit Ausnahme des Schulunterrichts ein KLV-Lager für Mädchen.
    Leibchen = gehörte zur Unterwäsche der Kinder. Daran wurden die langen Wollstrümpfe mit Strumpfhaltern befestigt. Heute ist der Begriff in Österreich und der Schweiz noch für T-Shirts und Sporthemden gebräuchlich.
    M
    Marsch auf die Feldherrnhalle = Der Marsch auf die Feldherrnhalle in München fand am 9. November 1923 statt. Hitler als Vorsitzender der NSDAP wollte durch einen bewaffneten Aufstand die Regierung in Berlin absetzen und selbst die Macht übernehmen. Der Putschversuch scheiterte. Der Marsch auf die Feldherrnhalle (ca. zweitausend Teilnehmer) wurde von der Polizei gewaltsam gestoppt; zwanzig Menschen starben. Hitler wurde festgenommen und zu fünf Jahren Festungshaft in Landsberg verurteilt. Dort entstand der erste Teil seiner Schrift »Mein Kampf«.
    Matura = Mit dem deutschen Abitur vergleichbare Prüfung in Österreich.
    Metz ist groß – Paris ist größer = Redewendung, die nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 entstand, als die deutschen Truppen Metz erobert hatten und nach Paris vorstießen.
    Möhnetalsperre = Große Talsperre an der Ruhr, die im Mai 1943 von britischen Bombern zerstört wurde. Die Folge war eine Überschwemmungskatastrophe im Ruhrtal.
    Mussolini, Benito = 1883–1945, Gründer und Führer der italienischen Faschisten, auch Duce genannt. Wurde gegen Ende des Krieges von seinen politischen Gegnern entmachtet und schließlich erschossen.
    N
    Namenspatron = Katholische Kinder werden oft auf den Namen von Heiligen getauft und feiern an deren Gedenktag ihren Namenstag.
    Nepomuk, Johannes von = Priester am Hofe des Königs Wenzeslaus in Prag. Er weigerte sich, das Beichtgeheimnis zu brechen, und wurde 1393 von einer Moldaubrücke gestürzt und ertränkt. Als Brückenheiliger steht sein Standbild an vielen Flussübergängen.
    NSDAP = Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (seit 1920), ab Sommer 1933 die einzige zugelassene Partei in Deutschland, der Wille Adolf Hitlers bestimmte allein die Grundlinien ihrer Politik, keine demokratischen Binnenstrukturen.
    O
    Organisation Todt (O. T.) = War ab 1938 eine nach militärischem Vorbild organisierte Bautruppe. Leiter und Namensgeber war Fritz Todt. Die O. T. war für den Bau von Straßen, Autobahnen, Brücken und für die militärische Bauwirtschaft zuständig.
    P
    Pulk = Flugformation von großen Bombergeschwadern.
    R
    Riese, Adam = 1494–1559, verfasste Rechenbücher, die weite Verbreitung erfuhren. Daher stammt die Redewendung »Nach Adam Riese«, die heute noch die richtige Lösung einer Aufgabe betont.
    S
    SA = Sturmabteilung, seit 1921 militärisch organisierte und uniformierte Kampftruppe der NSDAP, spielte eine wesentliche Rolle bei der Erringung der Macht 1933. Danach wurde die SA mit hilfspolizeilichen Vollmachten betraut und insbesondere zur Verfolgung politischer Gegner und Juden eingesetzt. 1934 wurden der SA Putschpläne unterstellt, der SA-Chef Ernst Röhm und andere hochrangige SA-Führer umgebracht, die SA wurde entmachtet und verlor ihr politisches Gewicht.
    von Schirach, Baldur = 1907–1974, ab 1933 Jugendführer des Deutschen Reiches, hatte die Aufgabe, die Jugend gleichzuschalten und in der Hitlerjugend im Sinne des Nationalsozialismus zu erziehen.
    Schloss Hartheim = Die ursprünglich mittelalterliche Schlossanlage in der Nähe von Linz in Oberösterreich wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Pflegeanstalt für geistig behinderte Menschen genutzt. Anfang 1940 bauten die Nationalsozialisten das Schloss zu einer Tötungsanstalt um. Von Mai 1940 bis Dezember 1944 wurden in Hartheim ca. 30.000 Menschen ermordet: psychisch Kranke, körperlich und geistig Behinderte sowie Häftlinge aus Konzentrationslagern. 1969 entstand eine erste kleine Gedenkstätte. Sie wurde 1997 nach einer Neukonzeption erweitert; seitdem dokumentiert sie ausführlich die Rolle
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