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So viel Lust und noch mehr Küsse

So viel Lust und noch mehr Küsse

Titel: So viel Lust und noch mehr Küsse
Autoren: Jamie Denton
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Antwort auf diese Frage gefiel ihm nicht.
    “Warten deine Schwestern auf dich?”
    Sie seufzte, und ihre Miene verriet, dass sie sich von dem Themenwechsel nicht beirren ließ. “Sie übernachten in der Stadt. Ich habe ihnen gesagt, dass sie ohne mich abreisen sollen, falls ich morgen nicht bis zwölf Uhr mittags bei ihnen im Hotel bin.” Sie rutschte vom Billardtisch und kam langsam auf ihn zu.
    “Ich verstehe.”
    “Ich muss nicht mit ihnen gehen.” Sie blieb dicht vor ihm stehen.
    Er strich mit dem Daumen über ihre samtweiche Wange. “Doch, das musst du, Prinzessin.”
    Carly kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. “Kannst du mir wenigstens sagen, warum? Ich dachte, das zwischen uns sei etwas Besonderes. Habe ich mich etwa geirrt?”
    Er ließ den Kopf hängen. “Ich habe dir doch schon erklärt, dass ich dir nichts zu bieten habe.”
    “Aber ich rede nicht von materiellen Dingen …”
    Er hob die Hand. “Nein, Carly. Ich auch nicht.”
    Sie holte tief Luft. “Das war’s dann wohl. Ich werde nach Homer zurückkehren und Musik unterrichten, und du wirst …” Sie lachte bitter. “Wer weiß, was du machen wirst. Wahrscheinlich das Herz irgendeines armen Mädchens brechen.” Sie wandte sich ab und wollte zur Treppe gehen.
    Cooper umfasste ihren Arm und drehte sie sanft wieder um. “Sieh mal …”, begann er.
    Sie riss sich los. “Nein, bitte nicht. Lass es.” Mehr konnte sie nicht ertragen. Sie schluchzte und verfluchte sich, weil sie vor ihm weinte.
    Sie war nach Chicago gekommen, weil sie etwas gesucht hatte. Und was sie gefunden hatte, übertraf ihre Erwartungen bei weitem. Sie hatte den Grund gefunden, weshalb sie überhaupt von zu Hause weggelaufen war – sie hatte endlich Liebe gefunden. Die Art von Liebe, die dauerhaft war und die ihre Eltern noch nach vierzig Jahren Ehe verband.
    Aber was hatte ihr diese grandiose Entdeckung genützt? Sie hatte zwar die Liebe gefunden, doch jetzt wurde sie ihr vorenthalten, noch ehe sie die Gelegenheit bekam, die volle Wirkung wahrer Liebe zu erfahren.
    “Ich wollte dir nie wehtun”, sagte er gepresst.
    Die Tatsache, dass er offenbar auch litt, war kein Trost. Die Gefühle, die aus seiner Stimme sprachen, machten ihr nur mit aller Deutlichkeit eines klar: solange Cooper die Dämonen seiner Vergangenheit nicht besiegte und erkannte, dass er keineswegs wie sein Onkel oder seine Mutter war, würde es für sie keine gemeinsame Zukunft geben.
    An der Tür blieb sie noch einmal stehen. “Ich wollte dir auch nie wehtun, Cooper. Aber ich habe es getan.”
    Mit einem letzten Blick in diese wundervollen Augen ging sie und ließ ihr Herz und ihre Hoffnungen auf die Zukunft zurück.
    Cooper schaute sich in dem leeren Apartment um. Noch nie hatte er sich so einsam gefühlt. Seit drei Wochen hatte es keine herumliegenden Turnschuhe mehr gegeben, über die er stolperte, keine Zeitungen mehr, die auf dem Sofa oder dem Couchtisch ausgebreitet waren, oder Kaffeeringe auf dem Tisch. Die Zahnpastatube war wieder ordentlich zugeschraubt, und er brauchte sich morgens auch nicht mehr seinen Weg in die Dusche durch Seiden- und Spitzenunterwäsche zu bahnen.
    Am schlimmsten aber war, dass er keine süße, freche Frau mehr um sich hatte, die sein geordnetes Leben durcheinanderbrachte und ihn ablenkte.
    Hayden war noch immer nicht zurückgekehrt. Dafür hatte er endlich beschlossen, Kontakt zu Cooper aufzunehmen. Ohne eine Entschuldigung dafür, dass er einfach verschwunden war, hatte sein Onkel ihm eröffnet, dass er jetzt die Wonnen der Ehe genießen würde. Da Hayden sich nun mit seiner Braut in Florida niederlassen wollte, hatte Cooper vor drei Tagen mit dem Segen seines Onkels die Bar geschlossen.
    Cooper hatte noch zwei Wochen lang die Ladies’ Night veranstaltet und genug Geld eingenommen, um die hohen Rechnungen zu bezahlen und Karen eine Abfindung von zwei Monatsgehältern. Darüber hinaus hatte er sogar etwas von dem Geld wieder herausbekommen, das er in die Bar investiert hatte. Vor einer Woche hatte Karen ihm mitgeteilt, dass sie einen Job in der Notaufnahme des Cook County General Hospitals angenommen hatte und ihre Ausbildung zur Krankenschwester beenden wollte.
    Heute Morgen hatte ein Makler ein Schild mit der Aufschrift “Zu verkaufen” an dem alten braunen Backsteingebäude angebracht. Cooper hatte gerade einen Posten als Sicherheitssystemanalytiker angenommen, der ihn jeweils mehrere Tage hintereinander durchs ganze Land führen würde. Er konnte
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