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So küsst nur ein Millionär

So küsst nur ein Millionär

Titel: So küsst nur ein Millionär
Autoren: EMILIE ROSE
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Denn ich gehöre zur engsten Familie.“ Warum klang ihre Stimme dann so ängstlich, als zweifele sie selbst an diesem Familienidyll? Alles schien so viel einfacher zu sein, als sie noch nicht schwanger war. „Ich würde sagen, Sie versuchen es noch mal mit Ihrer Leihmutter.“
    „Aber Sie sind mit meinem ersten Kind schwanger. Und der erstgeborene Patrick übernimmt später die Firma. Das ist schon seit drei Generationen so.“
    „Und wenn mein Kind nicht Architekt werden will?“
    Fragend hob Ryan eine Augenbraue. „Warum sollte es nicht?“
    „Weil ich künstlerisch überhaupt nicht begabt bin und das Kind nach mir gerät.“
    „Vielleicht aber auch nach mir. Vielleicht wird es später mal ein sehr guter Architekt. Sie sehen, Miss Hightower, die Trümpfe sind gleich verteilt. Und ich würde Ihnen nicht raten, sich mit mir auf eine gerichtliche Auseinandersetzung einzulassen.“
    Das war eindeutig eine Drohung. Nicole presste die Lippen aufeinander und legte die Arme wie schützend um ihre Taille. „Dies ist mein Kind.“
    „Tatsächlich? Wo Sie doch bereits vertraglich alle Rechte an dem Kind aufgegeben haben? Da habe ich als biologischer Vater wahrscheinlich sogar eher Anspruch als Sie.“
    Der Hieb saß. Und dennoch, sie würde nicht aufgeben, auch wenn an dem, was er sagte, etwas dran sein sollte. Kämpferisch sah sie ihn an, und er gab ihren Blick ebenso zurück. Da wusste sie, dass er verstanden hatte, was in ihr vorging. Denn er stand auf und nickte ihr kurz zu.
    Auch sie erhob sich, musste aber immer noch den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Wie groß war er wohl? Sicher über einen Meter achtzig.
    „Das wär’s für heute, Mr. Patrick. Erst muss ich mit meiner Anwältin sprechen.“
    „Tun Sie das. Für mich gilt das Gleiche. Mein Anwalt wird Sie anrufen. Aber ich muss Sie warnen, Ms. Hightower. Ich erreiche immer das, was ich will. Und ich werde auf dieses Kind nicht verzichten. Also machen Sie es sich selbst nicht zu schwer. Akzeptieren Sie mein Angebot, und ziehen Sie die ganze Sache nicht unnötig in die Länge.“
    Damit wandte er sich um und verließ das Büro.
    Erschöpft sank Nicole in ihren Sessel zurück. Sie musste unbedingt etwas tun. Dieser Ryan Patrick durfte nicht gewinnen. Denn wenn er mit seiner Forderung Erfolg hatte, dann gab sie viel mehr auf als ihr Recht als Mutter. Dann würde sie ihr Kind nie wiedersehen. Und das war unvorstellbar und durfte nicht geschehen.
    Auf keinen Fall.

2. KAPITEL
    Es kam noch schlimmer. Die schlechten Nachrichten rissen nicht ab.
    Ungläubig sah Nicole ihre Anwältin an. „Was? Wollen Sie damit andeuten, dass Ryan Patrick die Wahrheit sagt? Dass er mehr Rechte auf mein Kind hat als ich?“
    Die Anwältin lächelte traurig und nickte. „Es tut mir so leid, Nicole. Die Klinik hat das, was er sagte, bestätigt. Die Samenspenden sind vertauscht worden. Das bedeutet, dass er der biologische Vater des Kindes ist, es sei denn, der DNA-Test beweist das Gegenteil.“
    „Aber meine Ärztin hat gesagt, dass es gefährlich für den Embryo sein kann, den Test in einem so frühen Stadium vorzunehmen. Also kommt das gar nicht infrage.“
    Sowie Ryan Patrick ihr Büro verlassen hatte, hatte Nicole panisch die Ärztin angerufen. „Aber ich weiß nicht, wie ich die nächsten sieben Monate durchstehen soll. Diese Ungewissheit macht mich jetzt schon ganz fertig.“
    „Das kann ich gut verstehen. Und ein DNA-Test ist auch nicht nötig. Denn die Referenznummer von Ryan Patricks … ‚Beitrag‘ ist auf Ihrer Karteikarte notiert. Es ist wirklich fatal, dass in der Klinik so schlampig gearbeitet wurde.“
    Sie war tatsächlich von einem Fremden schwanger.
    Und nicht von Patrick.
    Verzweiflung stieg in ihr auf, aber Nicole durfte sich jetzt nicht gehen lassen. „Ist denn der Vertrag mit Beth und Patrick überhaupt gültig, wenn das Kind nicht von Patrick ist?“
    „In dem Vertrag steht lediglich, dass Sie den beiden ein Kind überlassen und dass Sie damit Ihr Recht auf das Kind aufgeben.
    Vom biologischen Vater ist nicht die Rede. Ansonsten aber ist das Ganze ziemlich wasserdicht. Auch wenn Sie Ihre Meinung ändern sollten, können Sie keine Rechtsansprüche geltend machen. Da Sie das auch nicht vorhatten, sah ich als Ihre Anwältin keinen Grund, Extraklauseln einzubauen.“
    Nicole ließ den Kopf hängen. „Aber Ryan Patrick darf das Kind nicht bekommen“, sagte sie leise. „Denn dann werde ich mein Kind nie wiedersehen. Beth hat
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